Chemnitz-Berlin-Poznan

Ohne Schlaf hatte ich in der Nacht meine Sachen gepackt. Es musste ja der große Rucksack sein. Warschau ist auch gebongt. Schnell war es 06:00, Dusche, Frühstück.

Ich wurde auf den Bahnhof gebracht. Der Vogtlandexpress war voll besetzt. Ein Platz auf ’nem Klappsitz, ab Mittweida noch voller. So konnte ich keinen Schlaf nachholen – die 3h bis Berlin Ostbahnhof vergingen dennoch schnell.

In Berlin drehte ich vorm Ostbahnhof eine Runde. Viele Kandidaten hatten bei dem schönen Wetter draußen ihre Gespräche. Keine Wiese zum Hinlegen also noch ein Frühstück. Ein kleines Stück Himbeertorte und großer Cappucino im Bundle für €4.10. Mein Kleingeld kommt zurück in die Wirtschaft.

Danach machte ich es mir auf ’nem Betonrasenkasten gemütlich und nutzte das E61 voll. iCQ, email und ein Telefonat mit MP3 Aufzeichnung. Da piepte es nur nervig – keine geheimen Mitschnitte…

WordPress verschickt neue User-Infos nur an den Admin. So mussten die Londoner ihre Logins nochmal aus Chemnitz erhalten.

Zum Mittag gab’s Sushi. Sehr teuer hier: €8.60 für was Kleines mit Mezzo Mix und Pfand.

Die Fahrt nach Poznan schlief ich gut für ein paar Stunden. Dort angekommen, musste ich mir etwas den Weg ausm Zug kämpfen. Ich holte mir Billets für die Straßenbahn. Fix kam die richtige Nr.5, vollbepackt.

Ich hiefte mich gerade noch so rein und stand unten in der Tür. Die Bahnen hier in Polen sind oft so voll, kein Problem? An der nächsten Haltestellte wollte die Tür öffnen, doch da war mein Bein im Weg. Komische uralte Konstruktion, denn die Tür stoppte, piepte und ging nun weder auf noch zu. Ein Polen rüttelte ziemlich wild daran, ich blieb ruhig und wartete nur, dass der Bahnfahrer wieder die Türen schließt und ich mein Bein frei bekomme. War aber nicht. Piep piep piep.

Die Tür blieb stecken, ich drückte jetzt nach ’ner Weile selbst mit Muckies die Tür etwas zurecht, kam frei und verließ den Wagen. Vielleicht kommt ja doch eine weniger gefüllte Bahn. Ich war zu müde für Schamesröte. Jetzt kam erst mal der Fahrer, musste sogar den Türkasten öffnen aber die Tür bewegte sich nicht. Ich guckte durch meine Sonnenbrille und wartete nur, dass mich jemand aufregt und lynchen will. Ein Dispatcher stieg jetzt auch noch rum, während ich draussen an der Haltestelle stand. Fast alle Polen blieben ruhig, nur einer hatte noch einen Gewaltausbruch an der Tür. Es mussten jetzt alle raus! Sorry. Die Stimmung wäre bei Regenwetter negativer gewesen. Jetzt durften alle in der Sonne nach Hause spazieren.

Na das hatte ich ja toll angestellt. Hätte ich den Öffnungsmechanismus der alten Bahn gesehen, wäre es nicht passiert. Es fahren wohl 3 verschiedene Straßenbahntypen herum. Im Nahverkehr gibt’s scheinbar ein paar Problemchen. Als ich merkte, dass ich viel weiter in die andere Richtung muss, stieg ich an der Endhaltestelle um. Zuerst wurde man mitten auf ’ner Wiese ausgesetzt, später sprangen Leute über die Schienen, die ihre Bahn auf ’nem anderen Gleis fuhr. Haltestellen-Namen sind auch nicht zu erkennen und werden nirgends angesagt. Alles etwas touristen-unfreundlich. Wir sich nicht auskennt, muss es lernen. Dafür gibt’s andere Schönheiten zu sehen.

Ich bekam anhand des Fahrplans raus, wo ich war und fand nach einigem Herumirren endlich die richtige Straße. Da sah mich jemand, der wohl im Hostel arbeitet und rief mir zu. Das Hostel hatte noch kein Schild („kein Geld“), nur eine A4 Seite klebte über dem Klingelschild. Na gut, jetzt hatte ich’s gefunden, zahlte PLZ 90 in bar und war in einem neuen 8 Zimmer Dorm alleine.

Nach einer Dusche legte ich mich hin, schlief mal ein paar Minuten und ging erst gegen 23:00 wieder vor die Tür. Internet gibt’s nicht. Ich bekam zwar einen WEP Key doch der Anbieter sperrte zusätzlich nach MAC Adresse aus. Bugger! Ich bekam allerdings raus, dass der E61 Webbrowser, der html Dateien aus dem Filebrowser öffnet, ein anderer ist, als der richtige fürs Internet. Der richtige Browser rendert meine gegrabbten Wikitravel-Seiten, der andere nicht so richig. Man muss also quasi aus den Livebookmarks die Datei öffnen und ’ne Bookmark erzeugen. Dann sieht alles so aus, wie es sein muss.

Vor der Tür sah ich einen herumirren und zeigte ihm den Weg zum Hostel. Selten ein so neues Hosten gesehen, selten aber auch ein so verstecktes. Die Innenstadt mit dem Marktplatz sieht super aus. Eine Reihe von Restaurants hatte geöffnet. Alle waren gut besucht – zum Dienstag! Ich dreht ein paar Runden und kenne nun die Lage. Erst aß ich eine Banane, dann noch einen gigantischen Hotdog, bis ich wieder gegen Mitternacht im Hostel landete. Der Typ, dem ich den Weg gezeigt hatte, war Schwede, alt und schon durch Krakau getourt, wo ich hoffentlich noch hinkomme.

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