Bummelzug von Novi Sad nach Budapest

Müde kam ich früh nur langsam in die Gänge. Die Lage hier war echt genial und eigentlich hätte ich noch eine Nacht hier bleiben wollen. Das war ja auch geplant aber die Pläne änderten sich und verflogen.

Jemand kann nicht nach Budapest kommen und ich fahre nun einen Tag zu früh, was nun mit 4 Tagen in Ungarns Hauptstadt etwas zu lange wird. Sei’s drum. Ich mampfte mein Sandwich mit einem Café. Irgendwie schmeckte das Brot nicht – leicht sauer, sodass ich auf die Hälfte verzichtete.

Auf dem Weg runter traf ich die Vermieterin. Schönes Zimmer und hoffentlich irgendwann nochmal hier, vielleicht im Herbst. Jetzt hatte ich einen Zug zu erreichen. Der Bus Nr. 4 fährt direkt zum Bahnhof. Ich fand die Haltestelle und punktgenau kam auch einer angefahren. Ich zahle 65 Dinar, hatte somit noch genau 170 serbischen Geldes übrig.

Am Bahnhof kaufte ich mir davon Kekse und noch eine Packung Salzstangen. Am Gleis 4 sollte der Zug fahren, doch da stand nur ein Minizug mit zwei Wagons. In Deutschland ist eine S-Bahn länger. Ich fragte den Schaffner, ob es der Zug nach Budapest sei, ja. Naja, lustig und warum die 7h Fahrt nur €12 kostet, wurde mir dann auch schnell klar. Um 10:57 startete der Dieselzug und es wackelte und ratterte ganz ordentlich auf alten serbischen Gleisen. Die Fahrt ging im gefühlten Schneckentempo voran. Zu sehen gab’s wenig – unendliche Maisfelder, unterbrochen von Sonnenblumenfeldern mit hängenden Köpfen. Es zuckelte sich so langsam durch die Pampa bis zur Grenze. Ich schaltete das Barcelona Video vom Februar frei, was ich schon vorbereitet hatte. Die meisten Leute kennen ja die alten Wanderschinken nicht.

Aus Serbien war man schnell raus. In Ungarn dann wurde mehr kontrolliert, ob man auch nichts schmuggelt. Ich schaute Narcos Season 3 und war gut unterhalten, während die Grenzer ihren Job machten. Als ich dann fertig kontrolliert war, war Zugwechsel angesagt. Das hatte ich nicht erwartet, war aber gut. Ein moderner Nachverkehrzug in Ungarn, wie sie auch von Dresden nach Wroclaw eingesetzt werden.

Ich guckte Narcos zu Ende, fand ich super. Ein paar Minuten nickte ich auch mal weg. Ansonsten ging’s hier durch die Pusta und 2000 Abonennten waren nun dabei. In Ungarn sah trotz verfallenen Dorfbahnhalten alles etwas interessanter aus. Man sah auch mal Kühle und abwechslungreichere Felder.

Dann, nach über 7h Fahrt war ich endlich da – Budapest!

Mit Google die Busvebindung zum Mavericks Hostel gesucht und gefunden. Ich hatte sogar noch einen Fahrschein von meiner letzten Reise, der aber nicht in den Stempler ging. Nur zwei Stationen, coole Gegend und cooles Hostel. Ob ich wegen Sziged hier sei – nein, aber ich war in Guča, von dem das Hostelmädel noch nicht hörte. Angenehm dann aber alles – auch das Zimmer trotz oberer Etage.

Ich war wieder im richtigen Europa angekommen. Alles easy. Erst mampfte ich noch meine serbischen Kekse und Café zum Abend, ging dann etwas Essen um die Ecke. Appetit auf ein paar Wok Nudeln. Teurer mit 2120 HUF (€6,60) aber alles cool.

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