Sonnenaufgang Mount Fuji

Ohne Schlaf kletterte ich immer weiter. Nach Mitternacht war ich gut über 2700m. Kurz nach 3000m merkte ich die dünne Luft. Sobald ich mal einen Zahn zu legte, raste der Puls. Immer langsam ging es voran Ich war gut unterwegs, dank genügend Stärkung aus dem Rucksack. Es wurde merklich frischer aber mit dem permanenten Workout wurde mir nicht kalt.

Mit meiner Kopfleuchte sah ich auch den Weg vor mir. Es war eine Menge Staub in der Luft. Versuchte, durch die Nase zu atmen. Vereinzelt hatten Leute Sauserstoffflaschen dabei. Jeder hier musste fit sein. Wenn ich langsam machte, ging es aber recht gut. Kurz vor dem letzten Abschnitt stauten sich die Bergwanderer. Die Schlange von unzähligen Kopflichtern zog langsam immer weiter nach oben.

Um 4 schließlich konnte ich mich oben aufm Summit hinsetzen und eine Udon Suppe schlürfen. Eine ganz schöne Strapaze. Für den Trip sollte man gut fit sein. Definitiv kein „walk in the park“.

Kurz vor halb 5 ging ich wieder raus in die Kälte. Am Horizont war bereits ein Lichtstreichen zu erkennen. Mit der Zeit wurde es heller, man sah die schönen Wolken und die gigantische Weite. Super Aussicht! Noch immer kraxelten unzählige Leute den Berg hinauf. Mit dem anstehenden Sonnenaufgang sah man auch Blitzlichter. Ich hatte einen guten Platz und machte bibbernd auch jede Menge Bilder. Einer der besten Sonnenaufgänge. So hoch über den Wolken! Das war es wirklich wert.

Dann war die Sonne da. Sehr hell. Ich ging noch ein paar Meter höher zu einem kleinen Holztor, wo viele ihre Glocken der Wanderstöcke festbanden. Dann auf einmal zog es sich zu und es wurde feucht. Man war direkt in einer Wolke.

Jetzt wollte ich nur noch runter. Ich lief ein paar Japanern hinterher. So kam ich noch zum höchsten Punkt, dem offiziellen Gipfel. 3676 Meter war ich hier. Mit so feuchter Luft wollte ich wieder runter. Die Feuchtigkeit ging in und durch meine Jacke. Die Jeans war pitschenass. Kein so gutes Gefühl bei um die 5 Grad. Die Japaner waren meist gut mit wetterfester Kleidung augestattet.

Das Kaputzen-Shirt war, wie meine Jogging-schuhe nicht für solches Wetter gemacht. Alles sog sich voll. Zum Glück hatte ich noch die Mütze. Es war kalt, die Zähne klapperten. Ich hielt mich, wie so viele andere, in einer Hütte auf. Im Rucksack, der inzwischen auch gut durchgeweicht war, packte ich alles in Plastetüten. Nachdem ich vielleicht eine Stunde wartete, ging ich einfach die Fujinara Route nach unten. Da waren schon viele unterwegs. Es war nicht der richtige Weg zur 5. Station aber noch weniger hatte ich Lust auf den gleichen weg zurück.

Auf dem Vulkanschotter und über schroffe Steine ging der Abstieg zunächst schwer los. Es kletterten tatsächlich einige Leute nach oben. Ohne die geniale Aussicht am Morgen, ist man dann eben nur oben gewesen.

Der Abstieg ging schneller, war aber auch anstrengend und ging sehr auf die Knie. Man muss ja permanent auf dieser steilen Piste stoppen. So ging das Ganze m die 3 Stunden für etwas 1300 Höhenmeter. Wie lang die Strecke war…keine Ahnung. Sicherlich das 5fache.

Ohne Schlaf, nass, kalt und doch arg knülle war ich nicht mehr lustig dabei. Ich schaffte es bis ca. 9:15 zur station Nr. 5. Dort standen Busse. Ein netter Busfahrer half mir, den richtigen Shuttlebus zu finden, der mich zum Bahnhof bringt. Über 2300 Yen für das Ticket. Allerhand. Im Bus standen und schliefen schon andere Klettermaxe.

Die Fahrt nach Fuji-Stadt zum Bahnhof dauerte 1 ½ Stunden. Ich putze meine Schuhe etwas. Mit einer schlammigen Jeans, schmutzigen Schuhen und übermüdet passte ich nicht so richtig in die pikfeinen Tokyo Züge. Die Leute schauten etwas aber was sollte ich machen. Wieder ½ Stunden Fahrt nach Tokyo und dann mit der U-Bahn wieder zum Hostel.

Fertig wurde ich endlich die Klamotten los und hatte eine super Dusche. Darauf hatte ich mich seit Stunden gefreut. Warmes Wasser!

Ich legte mich gegen halb 3 hin und schlief bis nach 7.

Mit einem Zimmergenossen kurz was essen gegangen und dann etwas Internet. Ich merke meine Beine und Knie. Aua.

Eigentlich wollte ich noch nach Roppongi. Bevor ich tanzen gehen kann, wird’s noch ein paar Tage dauern. Tokyo ist super. Ich würde hier gern noch soo lange bleiben.

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