Ich hatte gut Zeit heute mit einem langen Frühstück. Die freiwilligen Franzosen im Hostel wollen in die Uigur Region Chinas, überspringen Tajikistan, weil es für Zelten inzwischen zu kalt ist. Jeder hat halt seinen Pfad zu finden. Hier in Kirgistan ist aber schon mehr die extremere Outdoor-Fraktion vertreten.
Meine Wäsche war ganz ordentlich trocken. Zum Packen brauchte ich eine Ewigkeit. Die ganzen Sachen passen nicht mehr, aus irgendwelchen Gründen. Meine Straßenschuhe machte ich auch etwas sauber und stellte sie zum Trocknen raus. Als ich dann nach 13:00 los ging, fielen mir die Schuhe dann nach 100m doch noch ein. Sie leisteten mir seit Jahren gute Dienste und beinahe hätte ich die vergessen.
Auf dem Weg zum Taxi Richtung Bishkek ging ich doch noch was essen. Heute gab’s mal Lagman – Nudeln in Soße, wie die warme Fleischversion von Ashlan Fu. Ich wurde satt und fragte nach dem Weg zum Taxi. Ich solle die 109 zum Bahnhof nehmen. Die erste 109 fuhr vorbei, mit der 105 kam ich auch weiter aber nur zum markt und den Marshrutkas da. Richtung Bishkek ging’s vom richtigen Busbahnhof, wohin ich dann aber ein Taxi (70 SOM = $1) nahm. Mit meinen Taschen sind die Minibusse einfach zu sperrig.
Die Eile mit dem Taxi war nicht nötig, denn ich wartete eine gute Stunde, bis das Gruppentaxi bis auf den letzten Platz gefüllt war. Ich redete mit einem Kirgisen, der ganz OK Englisch sprach.
Die Fahrt also 1:1 wieder zurück. Heute war die nur nicht so bequem mit 7 Leuten, einem Kind + Fahrer. Ich chattete mit ’nem Kumpel, der gerade in Almaty eingetroffen war. Es sieht so aus, als würden wir uns doch in Bishkek treffen. Etwas K als Hörbuch und Photos mit der Pentax durch ein kleines Loch in der Sonnenschutzfolie. Die Landschaft ist schon ganz nett hier. Im Sommer ist der Issy-Kul sicher auch ein paar Tage in Cholpon Ata wert.
Am Stadtrand von Bishkek musste ich das Taxi wechseln, weil die Leute eben in verschiedene Richtungen verteilt wurden. Als ich dann weiterfuhr, merkte ich, dass meine Essenstasche ohne Schuhe war. Mit meinem Mini-Russisch gab ich zu verstehen, dass meine Schuhe fehlten. Es wurde herumtelefoniert und der Fahrer wollte sie an meinem Hostel vorbeibringen. Gut, dass der Kirgise mit Englisch weiterhalf und die Sache auch organisierte. Nun also schon das zweite Mal heute kamen die Schuhe weg.
Ich checkte im Hostel ein und erklärte meine Schuh-Story. Das Mädel telefonierte weiter und erklärte den Weg zum Hostel. Der Fahrer war dann in der Nähe, hielt wohl auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Der Minivan war ein anderer und Taxifahrer auch. Er war von Yandex und wusste nichts von Schuhen, was ich ihm erklärte. Es wurde schon ganz schön lustig hier. Ich hatte einige Male die Schuh-Story von Moskau/Kamchatka verzählt und jetzt wurden meine eigenen Schuhe per Taxi herumgefahren. Ich wartete an einer anderen Straßenkreuzung doch dann rief nach ein paar Minuten das Hostelmädel, die mit ihren Hausschlappen auch herumrannte und telefonierte – „Daniel!“ – sie hatte meinen Schuhbeutel in der Hand. Alles gut!
Wir mussten über diese Aktion schon lachen. Am Ende hatte ich meine schmutzigen Schuhe. Heute war ich immer noch ziemlich müde, verschwand dann aber doch nach einem Supermarkt-Einkauf und kleiner Pause in’s Nightlife. Aus Faulheit wurde es wieder nur Metro, wobei man alleine eben nicht ganz so einfach mit Leuten in’s Gespräch kommt. Alles OK – zwei Bier und finito.
0 Responses to “Gruppentaxi zurück nach Bishkek”