Chisinau – Tiraspol

An der Rezeption fragte ich nach dem Transport Richtung Tiraspol. Ich solle zur Nordbusstation fahren und so rief das Mädel mir auch gleich ein Taxi, schrieb alles auf.

Als das Taxi da war, winkte ich es heran, warf meine Sachen auf die Rückbank. Der Fahrer war mürrisch, denn er war ja bestellt worde – aber ja, von mir. Er dachte, ich sei einfach einer von der Straße, doch der Zettel klärte das – 40 MDL.

An der Gara Nord standen viele Minibusse und es gab auch einen internationalen Bereich. Ich fragte nach, solle am internationalen Bereich auf Tiraspol warten. Angesichts der vielen Abfahr-Zeiten, die ich im Internet fand waren da einfach gar keine mit Tiraspol.

Ich fragte mit meinem bissel russisch einen Taxifahrer und nein, hier nicht – andere Station. Er wollte 120 haben bis dorthin, nö – für 40 hierher, kaum mehr zurück. Ein Kumpel fuhr mich für 50 dahin und da wollte auch gerade eine Marschrutka ablegen. Ich musste das Ticket nur schnell am Schalter kaufen (36 MDL oder so) und ab ging die Post.

Bis zur Grenze war’s nicht so weit – vielleicht eine Stunde. Ich musste raus und bekam auf Ansage meiner Übernachtung das gewünschte 2 Tage Visum – mit Uhrzeit. Am 21.7 16:39 muss ich wieder draußen sein. Gut und weiter.

Wir fuhren an Bendery vorbei, wo ich meine zweite Nacht verbringen wollte, nach Tiraspol. Dort am Busbahnhof wollte ich erst mal Geld tauschen. Schon hörte ich Deutsch, ha. Ich tausche meine restlichen Rubel, deren Kurs im Kell war. Die 1900 RUB brachten 477 Transnistrische Rubel oder so.

Mein „Hostel Like Home“ befand ich einen ordentlichen Fußweg entfernt im Süden. Dort fand ich die Besitzerin geradeund checkte ein. Ein älterer Typ gab mir Hinweise und dann kam auch noch einer. Ich duschte erst mal und dann war es gegen 19:00 schon OK zum Abendessen. Man kochte uns ein Schweinesteak mit Pommes und Salat. Dazu hatte ich Wein und damit wurde die Sache noch lustiger. Der Ehemann der Besitzerin verstand kein Englisch, arbeitete beim Militär. Mit seinem Pass kommt er in kein anderes Land. Moldavien und Ukraine sind Tabu. Das ist „Shit“ wie seine Frau sagte, denn illegal nach Ukraine hat eben auch Risiken. Er hatte aber Hausgebranntes. Ein Meerretisch-Vodka war irre. Süßer Wein hinterher und dann noch allerhand Vodka.

Der ältere Typ war Kanadier aus Montreal, wuchs aber durch den Armee-Vater in Deutschland auf. Seine Mutter Deutsche – er mochte Deutschland sehr und kannte den Schwarzwald. Ein Slovene war auch dabei (36) und ein Amerikaner (24). Der Kanadier-Deutsche war 52 und hatte 156 Länder gesehen, dank Kreuzfahrt-Jobs. Wir redeten viel, die Sache lief aber auch etwas aus dem Ruder. Ich wollte etwas Nightlife sehen und auch andere waren in Stimmung – Slovenien und USA. Wir bekamen ein taxi – ich zahlte 25 Rubel – ca. €1,70. Im Klub „Vintage“ dann 50 (€3) Eintritt pro Nase und gähnende Leere. Ich wollte gleich wieder raus, muss man ja nicht die Zeit totschlagen, wenn es auch noch das „Plazma“ gibt. Der barkeeper zeigte Videos von „Saturday“. Da war’s voll aber das war schon lustig – ja, wir sind halt am falschen Tag hier aber so ist das.

Einer von den beiden quatschte zwei Mädels an, die irgendwo auf der Couch saßen. Ich hatte Null Interesse aber die beiden waren eben auch gut beschwippst. Die Mädels bestellten Essen und Trinken. Niemand redete mit mir, sodass ich die beiden alleine ließ und ich an der Bar stattdessen im Internet las.

Dann sah ich aus der Ferne, dass die Mädels plötzlich los stürmten, die beiden hinterher aber dann schnell ein Türsteher dazwischen. Nach ein paar Minuten ging ich hoch zur Kasse und sah ein Mädel, was „give me money“ sagte. Ich ignorierte das, denn oben diskutieren die beiden mit der Polizei. Die rechnung war ca. 500 Ruber – nicht mal €30 aber der Slovenier schaltete seine Botschaft ein. Mannomann. Ich wollte da selber was zugeben, war ja den Ärger nicht wert. Gut, ich saß da, schaute mir das an. Noch immer hatte niemand Interesse an mir. Irgendwann draußen dann wollte die Polizei doch mal meinen Pass aufnehmen und OK, man notierte das auf ’nem Schriebs. Dann auf einmal wurden die beiden in ein Polizeiauto eingesackt. Der Ami hatte die Hände oben, damit man ihn auch ja nicht erschießt. Da waren sie weg und ich stand dumm da.

Ich lief nach Hause und das war ein langer Weg. Die Straßen Tiraspols sind kaum beleuchtet. Man sieht schön die Sterne und ich sogar eine Sternschnuppe. Gut 40′ spazierte und joggte ich. Dann im Hostel kam mir der Slovenier entgegen und sagte, dass die Polizei die beiden einfach auf der Straße ausgelassen hatte – in die Richtung ist die Unterkunft und dann war’s vorbei. In Erwartung einer kleinen Tracht Prügel passierte einfach gar nichts.

Komisch alles. Wenn man nach Transnistrien kommt, fragt man sich echt, was man hier soll. Das hatte der Ire mal angemerkt und heute Abend stimmte das für mich auch.

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