Halb 7 in der Früh checkte ich aus, hundemüde. Ich musste doch die 1200 INR (€16,50) für das größere Zimmer zahlen, obwohl ich dadurch einen Husten bekam. Natürlich hatte man wieder kein Wechselgeld, was mich in Eile etwas mürrisch machte.
Erst wollte er losgehen und irgendwo Geld wechseln. Ich sagte, dass ich zum Zug muss – und da fand er doch die 800 Wechselscheine.
Zur Metro und wieder durch die Sicherheitskontrolle. Meine Fuji Batterien sahen auf dem Röntgen-Bild etwas verdächtig aus. Wieder Name und Telefonnummer hinterlassen und damit den Zug verpasst. Die Metro ist aber gut in Betrieb, nach 15′ kam der nächste.
Ich fuhr zum Bahnhof und stieg woanders aus, als ich vor Tagen noch in’s Hotel kam. Die Station war hinter dem Bahnhof in einer unentwickelten Hinterstraße. Da pinkelte einer gerade an eine Wand, wie man das halt aus Indien-Reportagen kennt. Ich war knapp bei Luft und musste mit dem Rucksack über eine Fußgängerbrücke. Deja Vu zu Ulan Ude auf dem Transsib-Trip.
Mein Zug hatte lt. Cleartip keine Verspätung und wurde auf Bahnsteig 5 angekündigt. Da mein Ticket RAC war (sprich Platz nach Cancellation eines anderen), fragte ich am AC2 Wagon einen Mitarbeiter nach dem Zug. Der wusste nicht so richtig, sagte, ich sollte zum Bahnsteig 8 gehen. Warum? Ja, ich ging nochmals zu 8 und das war der falsche.
Ich ging zurück zum Bahnsteig 5. Inzwischen war die Zugnummer auf dem LED sichtbar. Am Zug klebte der Zettel, ich fand meinen Namen und zugewiesenen Sitzplatz. Ein anderer westlicher Tourist half mir mit dem Platz, weil das Schild nach den Plätzen hängt, statt in der Mitte. Da saß ich mit 5 älteren indischen Frauen. Sie quatschten viel, was ein OK Hintergrundgeräusch war. Die Frauengruppe war groß und so boten sie mir einen Sitzplatzwechsel an. Ich ging auf 48 und machte mir das Bett zurecht. Alles, wie in Russland, nur hier sogar mit Vorhängen. Ein paar Kaffeeverkäufer waren auch gut – 10 Rupees für ’nen Minibecher.
Ich döste weg und schlief wohl auch einige Zeit. Nach nur ca. eier Stunde Schlaf die Nacht, kein Wunder. Meinen kleinen wertvollen Rucksack nahm ich als Kopfkissen, bis es zu unbequem wurde. Alles ging gut und ich kam gegen 17:00 in Hospet an.
Noch während der Zug einfuhr sprangen der erste Tuktuk Anwerber rein. Die paar Russen hatten schon wohl die Abholung schon gebucht. Ich war einigermaßen ausgeschlafen und wurde gleich draußen von einem Tuktuk Fahrer als Ziel auserkohren. Ich ließ nicht von mir ab, verstand 5-6 „not interested“ aber das hatte keinen Zweck. Ich ignorierte ihn, da lief er vor mir weg, nur um dann wieder dn Weg zu kreuzen. Ich wollte erst mal schauen, ob es Züge nach Goa gibt. Online ist die Warteliste auf AC2 um die 100 Plätze. Da gibt’s kaum ’ne Chance. Selbst da wartete der Fahrer noch, doch die Aufdringlichkeit wurde mir zu bunt, dass ich jetzt erst recht nicht nachgebe.
Er verbaschiedete sich, wünschte „good luck“ ging weg … und kam nochmal wieder. Draußen stand ein Bus. Ich ging zum Bus, er ließ ab, um dann doch einen letzten Versuch zu starten. Jetzt sollte ich nur 30 Rupees bis zum Busbahnhof zahlen. Danke, aber das ist mir zu irre. Ich stieg in den vollen Bus zum Busbahnhof, zahlte 3 Rupees und suchte dann den Bus nach Hampi.
Ein Polizist gab die richtige Auskunft. Der Bus am Steig 13 stand bereit, voller Schulkinder. Mit meinem heftigen Gepäck bestellte mich der Schaffner in den hinteren Bereich. Das gab eine lustige Drängelei. Die Geräuschkulisse war interessant mit den vielen plappernden Kindern. Ich hatte nun einen halbwegs guten Stehplatz und die Schulkinder stiegen nach 1-2 Haltestellen auch aus. Bis nach Hampi fuhren nur 3 Leute, incl. mir – 16 Rupees).
Da war ich nun. Ein großer Tempel stand gleich an der Haltestelle. Eine Ansammlung von Häusern startete gleich daneben. Schon cool.
OK, ’ne Unterkunft hatte ich in Hampi nicht gebucht und leider ging mein Handynetz hier nicht. Kein Empfang für airtel hier. Auf der Google Maps war jedoch irgendwie erkennbar, wo ein paar Straßen laufen. Ich wimmelte die Leute links und rechts ab. Ignorierte die Anwerber einfach. Da wurde ich sogar auf russisch auf „Komnatas“ angesprochen. Die Russen sind also wohl auch so mürrisch, haha oder ich sehe immer noch ruskie aus.
Das erste angebotene Zimmer kam 200 die Nacht, lehnte ich ab, weil zu billig, ha! Dann schaute ich mir ein’s an für 800 aber in der unteren Etage ohne Mückennetz war nix. Dann im Vistarooms / Pushpa Guesthouse war ein Zimmer mit Terrase, Netz und Licht für 800 zu haben. Ich sagte bei 4-5 Tagen 750 zu, was echt lange bis zur Akzeptanz brauchte. Ich sollte das nicht weitererzählen, wegen nicht mal 10% Nachlass machen die einen Aufriss.
Während das Zimmer hergerichtet wurde, ging ich was essen und genoss erst mal die Ruhe. Blick auf die Wiese, einen Fluss und Felsen. Ich hatte Chicken Bryani mit einem Rooya oder so Curry. War OK alles.
Im Gästehaus zog ich ein, zahlte 3750 für 5 Nächte, was ein Fehler war. Ich bleibe vielleicht nur 4 Nächte, denn die Buse fahren nur Nachts nach Goa. Tja, einmal nicht aufgepasst aber OK – Auscheckzeit wäre 9 Uhr früh, was dann mind. einen halben Tag extra sowieso kosten würde.
Internet läuft OK hier. Ich schaute mir weiter die Low Budget Serie „Firefly“ an, die aber halbwegs unterhaltsam ist. Hier in Hampi gibt’s keinen Alkohol. Ab 22:00 muss man im Zimmer sein, ansonsten der Familie Bescheid geben. Im Fluss darf man nicht baden usw. – ein religiöser Ort aber sicher ganz gut für ein paar Tage und Tempel-Photos.


































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