Signagi – Tbilisi – Kazbegi

In Signagi bekam ich mein frühes Frühstück um 8 und plauderte mit der Besitzerin. Sie sagte, dass die Zimmerbeschreibung bei booking.com halt falsch sei, die das aber nicht ändern. Ein paar Gäste hinterlassen schlechte Bewertungen.

Als Gast würde sie mir eine super Bewertung geben. Die georgischen Orte haben halt ein paar Probleme, die in Zentraleuropa gelöst sind. Wasser gibt’s eigentlich nicht 24h. Sie hat dafür große Kanister im Haus. Brot gab’s gestern auch nicht, sie backte selber welches. All das ist Touristen normalerweise verborgen. Wenn dann jemand schlecht über die vielen Hunde in den Straßen schreibt, ist das schlecht für ihre Score. Aber so ist das, andere Länder, andere Sitten. Die Gastfreundschaft hier ist jedenfalls Weltklasse.

Ich ging runter zum Minibus-Platz, kaufte für 6 GEL mein Ticket nach Tbilisi. Ein chinesisches Paar kam auch mit. Asiaten sind rar hier, eher sieht man Inder. Die Fahrt ging ruck zuck runter. Es war der gleiche Fahrer, den ich auch herzu hatte. Bei zweispurigen Straßen mit entsprechend gewagten Überholmanövern, muss man auf die Erfahrung der Fahrer vertrauen. Am besten nicht so viel gucken.

Wir kamen wieder in Tbilisi an, ich fuhr mit der Metro hoch nach Didube. Dort dann wurde man gleich wegen Fahrten nach Kezbegi angehauen. Taxi 25 GEL aber ich winkte erst mal ab. Die nächste Marshrutka erst um 15:00, dann wollte einer 20 GEL incl. Stopps und ich stimmte zu. „Trie Tschelovek“ nur, also 3 Passagiere und zwei saßen schon drin. Wir warteten und die beiden Georgier konnten etwas Deutsch, waren freundlich. Sie waren jedoch nicht die Passagiere, denn da kamen die beiden Chinesen an und so sah man sich wieder. Hallo.

Die zwei Georgier gingen ein weiterer kam. Jetzt waren wir 3 hinten und der eine vorne. Die Chinesen hatten nur 25 GEL als Preis erhalten aber klar gemacht, dass wir an Touristenattraktionen halten. Ich hatte mich weniger mit der Route befasst. Es ist doch immer gut, wenn man Leute trifft, die besser vorbereitet sind.

Sie hatten 10 Tage in Georgien und waren auch überrascht, wie viel Zeit ich hier verbringen kann. Dann flatterte auf einmal ein Rad im Auto. Der Fahrer hielt und fluchte und ja, ein Platten. Wir fuhren weiter, der Platten wurde schlimmer.

Er fuhr zu einer Werkstatt, die es hier häufig gibt. Das Rad wurde gewechselt und wir plauderten weiter. Die Sache dauerte vielleicht 20′. Bei den Straßen, der Geschwindigkeit und den alten Autos, wunderte ich mich nicht über mal eine Panne.

Wir hielten an einer Burg am See – Ananuri. Nur 5′, reichte aber für die Photos. Die Chinesin sagte „Lonely Planet“. Ha, irgendwie kam mir das Ding schon bekannt vor, doch den LP habe ich hier noch nie angeschaut. Dann weiter hoch in die Berge. Es wurde kälter und ich war froh, meine Jacke dabei zu haben. Der Fahrer hatte seinen Bruder angerufen. Mitten auf einer Bergstraße wechselten wir das Auto. Dann gab’s noch einen Touristenstopp am Georgisch-Russischen Freundschaftsdenkmal. Geniale Aussicht auch da. Die Wolken waren dichter und es wurde immer kälter.

Und da waren wir in Kazbegi (Stepantsminda). Die Chinesen hatten ein Gästehaus gebucht, ich schaute erst mal herum. Der Ort war klein und dann wieder zurück zum Bus sah ich was. Gute Lage. Eine Frau sagte, ich solle erst mal rein kommen. Sie wollte 40 GEL pro Nacht. Ich wollte 70 für zwei zahlen, was auch OK war. Ein großes Doppelbett und Internet ohne Code. Ich war zufrieden und hatte einige Zeit.

Richtig kalt war’s jedoch und ganz im russischen Stil wird die Zentralheizung erst später angeschaltet – 16.10. ist der Stichtag hier oben. Na gut, dicker eingemummelt lief ich etwas durch den Ort. Wolkenverhangene Berge und sonst wenig los. Es geht hier halt um’s Wandern. Kleiner Einkauf und ansonsten viel Zeit im Bett mit der warmen Decke. Ich machte wieder bis nach 2 Internet-Zeug. Morgen dann eine kleine Wanderung.