Docas

Tage ohne Wecker. Ich holte mir einen Kaffee unten und auch ein übriges Bötchen, schaute auf die Karte Belems. Ein älterer Brasilianer kam hinzu und wir redeten etwas. Ich fragte mich, wo wir auf der Karte seien und er als Local wusste das auch nicht. Wir fanden schließlich den Praça da República mit dem Hostel in der Nähe.

Ein Anruf bei der Oma. Reisen ist halt nett und auch die Cousine ist gerade unterwegs in Asien. Ich hatte neben Asien Südafrika im Blick. Die Flugpreise sind derzeit echtgünstig.

Zum Sonntag war wenig auf den Straßen los. Auch sonst scheint Belem verschlafen, trotz endloser Apartmenthäuser. Was die Leute den ganzen Tag machen, weiß ich echt nicht.

Ich spazierte Richtung Estação das Docas. Die Docks sind nicht mehr in Betrieb aber als eine Art Mall recht attraktiv mit Restaurants und Geschäften. Auf dem Weg dahin leere Straßen. Da kam ein MotoTaxi auf mich zu. Der Mann fragte, wohin ich gänge. Ich sagte zu den Docas und er sagte, dass ich aufpassen sollte. Pantomime mit Pistole – Ausschau halten, ich verstand’s. Mit meinem wenigen Spanisch und fast nicht vorhandenem Portugisisch komme ich zurecht aber jetzt fühlte ich mich doch etwas unsicher.

Schnurstraks ging ich in eine etwas belebtere Gegend. An den Docks dann holte ich mir einen Cappuccino und eine Hühnchen Empanada. Der Cappuccino war mit der Übelste, den ich bisher hatte. Pulver schwamm drin herum und löste sich nicht auf. Ich ließ die Tasse schließlich stehen, warum sollte ich mir das antun… Die Empanada war OK aber auch nicht so toll. Alles, was ich bisher vom super Essen hier gehört hatte, fand ich noch nicht in der Realität.

Bei der Amazon Beer Company schließlich holte ich mir ein Acai Bier und ließ mir was empfehlen. Es kam ein Meter Wurst an. Eine Art Käsekrainer aus dem Lidl mit bissel Brot. Das Bier war gut aber die Wurst, naja. Oft versuche ich gesund zu essen, zum Sonntag ging das etwas schief. Der Sonnenuntergang jedenfalls war super. Selbst abends schwitze ich noch schnell, bin halt immer noch nicht komplett gesund, was auch etwas auf die Laune schlägt.

In der Dunkelheit ging ich kein Risiko ein und nahm ein Taxi zurück. Der Fahrer wusste den Weg nicht. Zum Glück gibt’s Google Maps. Von mir gab’s 15 BRL, was immer noch günstig ist, obwohl die Taxipreise hier ungefähr das Doppelte anderer Städte anzeigen.

In der Nacht schaute ich noch die Oscar-Verleihung. Leonardo Di Caprio bekam endlich seinen und legte eine gute Dankesrede hin.