Der Tag startete wieder gegen 8. Ich hatte gut geschlafen und wachte noch vor Sonnenaufgang auf. Die frühere Zeitzone macht sich bemerkbar.
Von einem Fluss stiegen morgentliche Nebelschwaden auf. In der Ferne war ein Dorf, das auch unter einer kleinen Rauchwolke lag, die Leute machten es sich wohl mit ihren Holzöfen warm. Die Wagonschaffnerin fragte „Krasivuy?“ – „Da“. Sehr schön das Ganze. Mit sauberen Scheiben wären auch schönere Photos geworden. Ich knipste durch einen Luftspalt in den Klappfenstern. Alles OK.
Der Tag verlief dann ähnlich wie gestern. Ein paar mehr Orte, die zeigen, in welchem Luxus man im Westen wohnt. Da sind fast nur Holzhäuser und nichts ringsum. Im Winter muss es dort echt trist sein. Jetzt im Herbst mit den vielen gelben Bäumen war das eine farbenfrohe Fahrt.
In einem größeren Ort stieg mal wieder einer in meinem Abteil zu. Ein Professor für Minenbau war auf dem Weg nach Irkutsk zur Beurteilung von Dissertationen. Er sprach ganz gut English, war 68 Jahre alt und ganz aktiv. In Deutschland bekam er mal ’nen Leibniz Orden oder so. So plauderten wir etwas.
Zum Abendessen machte mir meine zweite Suppe. Damit war alles in Ordnung. Ich legte mich etwas hin und wurde rechtzeitig vor Ulan Ude aufgeweckt. Der Snackman wünschte mir gute Reise und ich verabschiedete mich. So war ich also in Ulan Ude.
Am Bahnhof nahm ich ein Taxi für 150 RUB (€3), das mich aber etwas falsch absetzte. Es gibt hier um die 3 Hostels, auf dem Fußweg fand ich schließlich meinen Pfeil und folgte ihm bis zur Tür.
Als erstes gab’s ’ne schlechte Nachricht. Sie waren überbucht. Jetzt um fast Mitternacht wollte ich kaum noch weiter umherziehen. Der ameriaknische Schotte war auch da und man bot mir an, die Couch für die Hälfte zu nehmen. Morgen kann ich dann in ein normales Bett umziehen. Das nahm ich an und so redeten wir noch etwas. Eine Deutsche aus Hamburg war auf dem Weg in die Mongolei, wo am 4.10. ein Adler-Jagd-Treffen stattfindet. Da ich am 9.10. aus Russland raus muss, passt das nicht ganz in meinen Plan. Insgesamt scheint fast das gesamte Hostel auf dem Weg nach Ulan Bator.
Eine Deutsche aus Dresden war mit dem Rad unterwegs. Mit 52 bis hierher – Hut ab. Der Amerikaner hatte übrigens ein 3 Jahres Visum für Russland, wovon ich noch nie was hörte. Insgesamt also viele interessante Sachen. Die Fahrt nach Irkutsk sollte ab Tag stattfinden, sodass ich hier zwei Nächte bleibe. Morgen also den ganzen Tag Zeit.
Auf der Couch schlief ich dann ganz gut. Etwas hart aber viel Platz und nach den Zugpritschen ist das alles besser. Die längste Etappe habe ich also geschafft. 62 Stunden Zugfahrt. Echt gut.




















































































































































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