Ich bin wirklich zufrieden mit dem Zimmer und konnte gut schlafen. Frühstück wie gehabt im Hostel: Sandwich mit Pommes. Draußen wieder diesiges Wetter und ich hatte nichts richtiges vor. Ich ging wieder die Nanjing Road entlang und schaute mich etwas genauer um.
Am Rand standen einige Kunstwerke. Sobald man entwas langsamer läuft kommen auch schon irgendwelche Verkäufer an, die DVDs und sonst was los werden wollen. So kann das spazieren etwas stressig werden, ich war aber dennoch happy. Die Stand gefällt mir. Touristisch gibt es ja kaum was zu sehen aber. Zum Leben ist die Luft ganz gut und Hangzhou ist mit Natur auch nicht weit.
Ich lief das Stückchen zum People´s Square. Dort saß ich dann etwas herum bis es dunkel wurde. Viele Photographen hatten bereits ihre Stative aufgebaut. Ich knippste auch etwas herum und kam dann mit einem chinesischen Pärchen ins Gespräch. Er Englisch-Lehrer, sie zu irgendeiner Konferenz hier. War ganz nett mit denen zu reden und als ich dann los wollte, wollten sie noch was drinken gehen. Bei solchen Sachen muss man hier aufpassen, da es fast jeder Chinese auf das Geld abgesehen hat. Einen Tee? Na gut. Wir gingen in eine Teestube in einem Einkaufszentrum. Sie zeigten mir eine Karte: viele Tees zum kosten und kaufen. Eins sollte 39 Yuen kosten, was ich für ziemlich teuer hielt aber OK.
Dann startete aber statt bissel Teetrinken so was wie eine Teezeremonie oder Verkostung. Verschiedene Tees wurden gezeigt. Alle schön gemacht. Das war doch nett. Manche waren ganz gut aber alle gab’s nur in kleinen Kännchen und Eierbechern. Irgendwie schien’s nicht ganz normal und so war’s dann auch.
Als die Rechnung kam, präsentierte man mir 6 Tees a 39 Yuen mal 3 Personen + diverse Extras. Die Abzockerrechnung belief sich auf um die 860 Yuen – also 86 Euro. Haha! Obwohl ich die Chinesen einladen wollte, lohnte sich jetzt erst mal bissel Trouble. Der Chinese neben mir war ganz zittrig und konnte den Betrag nicht glauben. Er hatte auf einmal ´nen Frosch im Hals und war ganz schön nervös. Wenn er zu der Masche hier gehörte, spielte er seine Rolle verdammt gut. Das war jedoch unwahrscheinlich, da er mein Einladung ablehnte und was dazugeben wollte und es gleich richtig Ärger geben sollte. Die Teeleute nähmen auch VISA und Mastercard. Ja, das glaubte ich gern.
Ich hatte meine VISA schon draußen aber versteckte sie wieder und ließ es erst mal drauf ankommen. Die Managerin wurde gerufen. Es kam irgendeine junge picklige Chinesin mit Zahnspange an. Die war sehr aufgebracht und verwendete recht oft das Wort „impossible“ als ich sagte, dass das alles nicht ganz so zahlen könne. Man muss ja hier wegen Gesichtsverlust aufpassen. Dann wollte sie uns Studentenrabatt geben usw. aber ich zahle auch nicht nur 20% weniger. Die hatten vollkommen den A… offen und ich eigentlich viel Spaß, weil ich neben dem Trubel ruhig bleiben konnte. Gleichzeitig war ich aber auch ärgerlich, dass ich auf so was hineingefallen war. Als sie dann ihren Freund rufen wollte, schlichtete ich noch etwas legte 200 Yuen auf den Tisch und wollte den Abflug machen. Selbst nach meinen Entschuldigungen war die doch sehr wütend und nahm noch das ganze Geld vom Chinesen neben mir – ganze 80 Yuen hatte er dabei. Der entschuldigte sich, dass er das Preismodell mir das alles nicht ganz klar gemacht hat. Anzeichen für Mitgliedschaft im Verein? Ich wollte ihm die 80 Yuen geben aber er lehnte ab – wohl doch nicht! Ein Gauner hätte die dankend genommen. Mich überraschte aber schon, dass selbst Chinesen scheinbar auf abzockende Landsleute hereinfallen können und die beiden musste Geld holen. Ich machte den Abflug und muss mir so eine Multipliziermaschine merken. Ich war zwar froh, dass ich auch mal eine Abzockmasche in China mitbekommen hatte aber wie konnte ich so naiv sein? Man muss hier wohl doch bei allen Nichtstandard-Restaurants immer alles doppelt checken. Mir war immer noch nicht 100%ig klar, ob die dazugehörten oder nicht.
Auf der Straße tanzen andere aufdringlichen Restaurant-Promoter mit ihren Speisekarten. Im Yoshinoya aß ich was Normales. Im Hostel erfuhr ich, dass man da auf englischen Karten oft andere niedrigere Preise hat als auf den chinesischen. Die Rechnung kommt natürlich mit chinesischen Preisen.
Abends spielte ich noch etwas Pool mit einem Kanadier, der hier schon seit Monaten in Shanghai ist und eine Zeltproduktion überwachen muss. Pool will ich auch öfters spielen. Lehrreicher Tag.




















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