Um 5:30 standen wir auf, ohne Frühstück warteten wir auf ein Auto Richtung Imbilí. Das kam dann auch, hinten auf einem überdachten Pickup ging’s raus aus Tumaco. Plantagenfelder und immer ärmere Gegenden folgten.
Die Großmutter hatte mir einen Poncho also Werbegeschenk überlassen, den ich erst als Gringotarnung missinterpretierte. Auf den Pickup sprangen immer mal ein paar Leute auf und ab, Plantagenarbieiter nach der Kleidung zu urteilen – und alle schwarz.
In Imbilí war ich auch der einzige Weiße. Die Kinder liefen zur Schule und es gab die Überfahrt eines Flusses. Ich verabschiedete mich von der Großmutter und weiß nicht, ob ich nohchmal hier in den Nordwesten Kolumbiens komme. Sehr freundlich, lustig und hilfsbereit sind die Leute aber ich gehöre hier nicht so richtig hin.
Im Boot, Thailand-Style, überquerten wir den Fluss. Auf der anderen Seite wartete ein Pickup Truck mit noch 3 weiteren Leuten auf dem Weg nach Puerto Palmas. Wir fuhren einen Weg über Plantagen, huckelig und zuckelig und kamen schließlich nach Puerto Palmas.
Die Namen und Passnummern wurden notiert, ich holte mir etwas zu essen und los ging die Reise nach Ecuador, sollte 45′ dauern. Die Stimmung gedrückt und angespannt, so war es mir jedenfalls. Das Boot war aber schnell und das war schon mal gut. Ich hielt immer nach anderen Booten Aussicht aber die anderen Passagierboote, besonders nach der ecuadorianischen Grenze, waren alle OK. Keine Spaßfahrt und um so glücklicher war ich, als ich nach vielen kleinen Dörfern am Flussrand endlich San Vicente sah.
Wir fuhren zur Polizeistation, um meinen Einreisestempel zu holen. Der Zöllner fand weder meine Passnummer noch meine Visumsnummer im Computer. In Rumichaca wurde mir ein schwer leserlicher Ausreisebeleg in den Pass gedruckt aber die Nummer war schwer entzifferbar und auf gar keinem Fall mein Pass. Nach 15-20’ mussten wir das aufgeben. Ich sei legal in Ecuador, weil ich lt. Computer gar nicht ausreist sei und auch bis zu 91 Tage nach dem 19.7. hier sein darf. Zu allererst sagte er mir sogar, dass ich schon zu lange in Ecuador sei. Wieauchimmer, ich erinnerte mich an meinen alten Pass und sagte, dass das vielleicht die Nummer der Rumichaca Ausreise sein könnte – aber nein, doch nicht.
Na gut, raus und mit dem Taxi zum Pacifico Bus. Um 11:15 sollte einer nach Esmeraldas fahren, genug Zeit für ein richtiges Frühstück. Da kam auf einmal der Zöllner auf seinem Motorroller angefahren und sagte, dass meine alte Passnummer wohl benutzt sei. Er nahm meinen Pass mit, der Bus sollte später an der Polizei stoppen und ich ihn wieeder bekommen. Was für ein Ding, ich muss mich wohl klarer ausdrücken. Ich war erstmal heilfroh, wieder im viel sicheren Ecador zu sein, die Anspannung löste sich langsam. Ein Seco de Pollo füllte den Magen.
Ich bekam an der Busstation dann mit, dass man den Pass noch abholen muss, dachte erst, dass er ihn zurück bringt – soweit zu Verständigungsproblemen. Jemand fuhr dann doch mit dem Taxi zur Polizei und brachte den Pass gerade rechtzeitig zur Abfahrt unseres Busses. Auf nach Esmeraldas.
Der Busfahrer hatte ’nen Bleifuß. Schlafen war für mich nicht möglich. Es wurden ein paar blutrüstige und unglaublich dämlich schlechte Filme aus lokaler Produktion gezeigt. Die Schinken aus der Produktion von Capital TV gehörten zum größten Mist, den ich jemals sah. Die Orte am Wegesrand, die Musik samt Übermüdung und eben der geisteskranke Taxifahrer senkten wieder meine Stimmung.
In Esmeraldas hätten wir gleich nach Quito weiter gekonnt aber ich sah weitere 6-7 Stunden Fahrt nicht gerade als ertrebenswert an. Wir fuhren gut 10km nach Atacames, einen großen Touristenort mit Strand ($10). Dort dann checkten wir viele Hotels. Da schönste, was jemand kannte, kam $120, zu viel für mein Budget. Die ganzen anderen dann um die 60-75 und mit mehr Betten als benötigt. Der Ort schien größtenteils ausgebucht und erst ganz am Ende gab’s eins für $35. Jemandem gefiel es nicht aber ich war durchgeschwitzt und fertig, für mich OK.
So relaxten wir bis Abend, holten Schlaf nach und gingen schließlich was essen, später auch noch auf einen Cocktail in einer der vielen Strandbars. Was für ein Tag!
Ich schicke eine SMS nach Hause und war einfach froh, dass die Überraschung mit den Straßensperren in Kolumbien noch glimpflich endete. Wir bleiben wohl noch bis Sonntag in Atacames.
















































































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