Ein Teil fuhr an den Strand, wir fuhren in die Stadt. Ihr Busfahrer-Bruder sagte schon, dass die Büros der Busfirmen geschlossen sind und so war es dann auch. Katastrophe!
Die erste Busfirma war komplett zu, die zweite Firma hatten einen Busfahrer auf der Treppe sitzen. Auch da war nichts los und mir wurde übel. Nach all den Jahren mit Glück vor Roadblocks und Streiks landete ich nun doch in so einer Zwickmühle. Ich checkte Möglichkeiten. Nach Esmeraldas fähr ein Boot aber nur am Freitag und dann durch die Nacht. Flüge kosten um die €270 – rausgeschmissenes Geld.
Ich hatte ordentlich Wut im Bauch und das gab sich auch nach Stunden nicht. Mir ging jetzt jeder auf den Keks. Ich musste erst mal an den Strand und dort saß ich dann, versuchte die ganze Katastrophe von der Arbeit fern zu halten. Auf dem Handy tippte ich viele emails, ein ziemlicher Krampf. Hätte ich nur meinen Mac mitgenommen! Ich war verärgert, dass ich einige Fehler machte. Eine Reise nur mal so nach Kolumbien gibt’s eben nicht.
Nach ein paar Stunden hatte ich mich etwas beruhigt. Jemand war zum Glück die ganze Zeit ruhig und akzeptierte, dass ich innerlich mit diesem Schlamassel erst mal zurecht kommen muss. Als dann zwei aus der Verwandschaft kamen, war’s doch wieder aus mit meinen Nerven. Später im Wasser dann wieder relaxt, zwang ich mich, die schöne Natur zu genießen. Man kann im Kopf aber eben keinen Schalter umstellen und ich hänge eben auch an den Projekten, da die Kasse chronisch klamm ist, auch wenn einer mal wieder etwas Kohle überwies. Wie lange soll das nur gutgehen?
Mir wurde klar, dass ich irgendwie nicht hierher gehöre. Quito ist eine andere Liga und auch die größeren Städte in Kolumbien sind normal. In Ecuador ist alles viel sicherer, leichter auszuhalten. So machte ich mir meine Gedanken über die Zukunft und wie ich die Arbeit auch organisieren kann. Das alles ging doch ganz gut.
Dann wollten ein paaraleute auf den Felsen steigen. Ich hatte jetzt schon Sonnenbrand und wollte erst nicht. Jemand wollte deswegen bei mir bleiben und nun war’s doch zu viel. Wenn man nicht mal eine Stunde getrennt sein kann, was soll das. „Fuck!“ und ich ging doch mit. Mit dem Handtuch auf dem Kopf, der Tasche mit Cameras ging’s zum Berg am Anfang des Strandes. Der Pfad war relativ leicht.
Dann auf einmal bekam ihr kleiner Bruder (11) eine Panikattake. Er kommt nucht so gut mit Höhen zurecht und fing an zu heulen. Oh Mann! Ich beruhigte ihn und ging mit ihm zurück runter vom halben Hügel. Dann war er wieder beruhigt und als wäre nichts gewesen.
Als ich eine kleine Heulsuse war, schämte ich mich aber hier ist das nichts besonderes. Er ging wieder schwimmen und später kamen die anderen zurück. Alles OK und ich konte auch nochmal kurz in’s Wasser.
Easy und trallala, der Tag ging zu Ende. Der Taxifahrer hatte ein paar Infos zur Verkehrslage. Alles nicht so einfach in der Pampa.
Die Oma (73) sagte mal ihr Alter, weil ich fragte und es niemand wusste. Schon alles etwas anderes in dieser Kultur. Das Essen ist aber super – Ceviche mit Camarones gab’s, die schmeckte super.
Ich mache mir etwas Sorgen wegen der Reise, hofffentlich geht die Sache noch gut über die Bühne. Viel Hoffnung machte mir einer aus dem Haus nicht, der auch von der Eviche probieren durfte. So sitze ich erst mal fest und das passt mir gar nicht.






































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