Verschlafen schaute ich halb 8 aus dem Fenster und sah Schnee. Oh je, das Wetter war noch schlimmer als gestern. Um 8 sollte mich ein Auto abholen aber das kam nicht. Ich rief bei Fun-Time an, man wusste Bescheid.
Die Lage war so, dass alle Straßen nach Süden wegen Schnee gesperrt wären. Die einzige Grenze im Norden wäre erreichbar. Mein Rucksack könnte aus Eilat irgendwie nach Tel Aviv kommen aber ich sollte in einer Stunde nochmal anrufen. In der Hotel-Lobby saßen einige Leute, auch ein Amerikaner, der auch aus Petra wollte. Wir könnten uns was teilen, falls ich eine Möglichkeit finde.
So frühstückte ich erst mal und redete dann nochmal. Morgen zum Freitag geht wohl kein Flieger von Eilat nach Tel Aviv. Ich suchte mir die El Al Nummer raus und machte die Umbuchung auf einen späteren Flug heute 21:50. Dann kam ein Anruf in’s Hotel. Man hätte ein 4WD Auto, dass mich über eine offene Straße nach Aqaba bringen könnte. Der Preis wäre US 200, 100 würde Fun-Time zahlen.
Ich ging hoch zum Zimmer des Amerikaners, sagte die Lage – 50 pro Nase, das war gebongt. Ich sagte OK, das Auto käme dann bald. Danke an iPad, Skype und Internet. Ohne die Sachen hätte die Organisation nicht so einfach geklappt.
Sehr gut – es kam dann auch. Ein großer Ford mit nettem Fahrer. Die Fahrt ging los und kurz außerhalb von Petra sah man, wie schwer die Straßenlage ist. Schnee und Eis brachte das Auto leicht in’s Rutschen. In den Bergen und in der Wüste gab’s dann eine fantastische Szenerie. Schnee in der Wüste sieht man nicht alle Tage. Ich saß vorn und machte viele Bilder. Dabei laute jordanische Musik – absolut super! Ich war sehr glücklich, weil einfach alles passte. Ein warmes großes Auto, die Landschaft und Musik. Der Fahrer sah manchmal mit – Trommeln und arabische Zupfinstrumente mit krassen Gesänge- „Ha Ha Ha!“.
Nach dem Bergpass kamen wir wieder in’s Tal. Dort hatte Wasser teilweise die Straße weggespült oder überspült. Mit einem Bus wäre das nie gegangen. Als wir wieder auf eine Schnellstraße kamen, stand da „Aqaba 133km“. Ich war überrascht, hätte nie gedacht, dass wir so weit weg wären – schätze 10′-15′ von der Grenze. Jetzt war’s aber relativ warm und alles gebongt. Einen Tee in einer Tankstelle hatten wir auch noch, wobei wir die TV Berichte über das Winterwetter sahen. Jordanien scheint echt nicht so oft Schnee zu bekommen denn das Winterwetter lief in der Schleife mit Armee-Infovideos zu Schneeunfällen und dem entsprechenden Verhalten zwischendrin. Der Amerikaner und ich konnten nur lachen. In Russland und auch Deutschland gibt’s da ganz andere Sachen aber hier als Wüstenland ist man eben nicht auf sowas vorbereitet.
Die Fahrt ging schön weiter und wir waren gegen 12:30 an der Grenze. Ich hatte meinen Flug um 14:15 schon abgeschrieben aber der Amerikaner sagte mir, dass wir ja in Israel wieder eine Stunde zurück wären. Die unterschiedliche Zeitzone hatte ich komplett vergessen! Ich hatte USD 30 und noch 4 JOD, der Amerikaner zahle etwas zu viel aber es ging eben auch gut.
Wegen der gesperrten Straßen gab’s am Grenzübergang nach Aqaba / Eilat keinen Betrieb. Wir kamen gut durch die vielen Checks, der Amerikaner zahle mir die 10 JOG Departure Tax und saßen dann am anderen Ende im Taxi. Der Fahrer, der jeden Tag „kämpft“ und eben die Einstellung hatt, dass jeder Tag ein Krieg ist, sagte, dass wir den Flug eben versuchen wollen. Zuerst setzten wir den Amerikaner am Flughafen ab. Ich ging in’s Hostel, holte meinen Rucksack und fuhr dann auch zurück. Ich zahlte das Taxi (50 NIS = €10) und buchte meinen Flug wieder auf die ursprüngliche Zeit um 14:15.
Das war doch alles ganz schön stressig denn jetzt kam auch noch der Security Check. Vor dem Flug wird man ausgiebig interviewt, warum, weshalb, wen man kennnengelernt hat, warum man in Russland ist, warum man zur deutschen Zeit Weihnachten feiert und nicht nach russischer. Das volle Programm, wo ich immer bei der Wahrheit blieb und eben keine Ungereimtheiten auftauchen. Mein Gepäck ging durch und ich war bereit für den Abflug. Da sah ich im Netz noch von einer Auto-Explosion in Tel Aviv, beruhigte erst mal die Heimat, weil ich ja noch in Eilat bin.
Der Flug nach Tel Aviv easy. In Tel Aviv checkte ich mein Apartment, musste noch eine Authetifizierung mit Pass durchmachen. Dank kostenlosem WLAN klappte das auch. Mit dem Bus zu Terminal 3, Zug nach Haganana und Bus 160 ein paar Stationen weiter. Dann zwei Anrufe, das Apartment wurde geöffnet. Ein kleines Zimmer, etwas teuer aber eben meins. Das musste ich erst mal erzählen, was für ein super Abenteuer das heute war.
Abends wollte ich eigentlich noch ausgehen, legte mich hin und kam nicht mehr richtig aus dem Schlaf. Reichte auch an Erlebnissen heute aber schon krass, wie die Reise heute auch den Körper beanspruchte. Petra-Tel Aviv direkt in ca. 8 Stunden. Echt genial!


















































































































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