Frühstücks gab’s bissel doch schon vor 7 und ich stopfte mir die Hamsterbacken voll. Der Fahrer kam zum Abholen und wir legten im kalt nassen Wetter los. Alles still – Shabat heute. Ein guter Tag für ’ne Tour.
Es ging bergab unten den Meeresspiegel. Wir wurden über die aktuelle Höhe auf dem Laufenden gehalten und hatten bei minus 300m dann auch eine erste Rast.
Das Tote Meer in Sichtweite mit lebendigen Sonnenstrahlen. In Jerusalem regnete es und wir wurden schon vorgewarnt, dass das anaturreservat Ein Gedi gesperrt sein könnte. So war es dann auch. Wir fuhren direkt weiter nach Masada. Es gab die Option zwischen Schwebebahn und laufen. Ich nahm 2 Mal Laufen.
Nach oben dauerte es fast eine Stunde. Ich kam am Ende doch in’s Schwitzen aber die Aussicht entschädigte für alles. Im Vergleig zu Ciudad Perdida war die Stunde einfach super easy.
Oben in Masada sah ich die Ruinen der tausende Jahre alten Festung. Als die Römer diese mal einnehmen wollten und lange belagerten, entschieden sich die Leute hier für den Selbstmord. Deswegen ist das eben auch interessant. Leider etwas wenig Zeit oben, denn wir mussten auch wieder nach unten. Mit dem Deutschen ging der Weg nach unten fix und wir kamen fast rechtzeitig an.
Als nächstes fuhren wir nach Qumran, wo in den 70ern alte Schriftrollen aus der Bibelzeit gefunden wurden. Das war die Ausweichstation für Ein Gedi und mittelmäßig interessant. Das awett zog zu und wir kamen schließlich an’s tote Meer.
Es fing an zu regnen – bei bestem Willen keine Badewetter, aber was will man machen. Ich hatte schon eine Erkältung, viel konnte ich nicht verlieren. Der Regen war aber dermaßen kalt, dass ich schon mit der Entscheidung schwankte. Als Weichei wollte ich aber auch nicht durchgehen und so rannten wir in’s Wasser. Das Tote Meer war zum Glück wärmer .. und super. Ich hätte nie gedacht, wie einfach man darauf schwimmt. Es gibt keine Möglichkeit abzutauchen. Schwimmen und Tachen sollte man auf jeden Aall vermeiden. Ich bekam etwas Wasser in den Mund und musste nur spucken. Noch nie hatte ich mehr Salz geschmeckt. In den Augen brannte ein Spritzer dieses Wassers einfach irre. Mit den Wellen heute also alles nicht ganz relaxt aber ich schwamm auf dem Wasser – abgehakt.
Der Fahrer wollte uns wegen der regnerischen Sachen heute doch noch was Gutes tun und wir bekamen als Bonus eine Fahrt nach Jericho. Die älteste und tiefste Stadt der Welt hat eine zehntausendjährige Geschichte. Sie liegt in einem palästinensisch kontrollierten Gebiet, sah aber viel netter aus als Hebron. Ich stieg in den Ruinen umher, wo 21 Civilisationen aufeinander ihren Häuser bauten. Viel sieht man da nicht, es geh im alten Jericho in die Tiefe. Meist ist aber nur Lehm erkennbar, dann mal ein paar Mauern. Schon interessant aber da bin ich archäoligisch zu ungebildet. Als Bonus war das aber gut und es ging zurück nach Jerusalem.
Meine Wäsche war dran und dann gingen ich mit ein paar Leuten aus. Die 4:20 Bar zeigte Skatervideos, von denen ir dann auch genug hatten. Es folgten noch 1-2 andere Bars aber so richtig gefiel mir das nicht. Ach sagte Ciao und zog auf eigene Faust weiter. Besonders wollte ich die Toy Bar sehen, die ich ein paar Ecken weitr auch fad. Um Mitternacht zogen viele Leute los, ich checkte die Gegend und ging noch ein paar Mal zur Toy Bar zurück. Nach 1 ging dann wieder die Post ab. Ich war inzwischen doch müde aber es war schon gut, dass ich das noch sah. Das Nachtleben ist wohl sehr zeitgesteuert. Für jede Zeit gibt’s eben einen Platz. Ansonsten scheinen viele einfach in Restaurants zu sitzen, Shisha und Drinks und quatschen. Bissel langweilig für Touristen aber Jerusalem soll ja sowieso konservativer sein.
Ich hatte genug, freute mich auf mein Bett und schlief komplett fertig einfach so schnell ein.
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