Gegen 6 kamen zwei von der Uyuni Tour zurück, mit dem Nachtbus waren sie fertig, wollten aber auch die „Death Road“ runterradeln. Ich hielt das für irre und aus Erschöpfungsgründen wurde da auch nichts draus.
Ich gab meine Wäsche ab, vergaß, dass das Früjhstück erst ab um 8 bereit steht. So mampfte ich etwas Reservekuchen und war pünktlich abflugbereit.
Etwas Bammel hatte ich schon, was diese Mountain-Bike Tour angeht. Ein paar Träume, wo Leute in die Schlucht stürzen und ein paar Stroies im Hostel von Unfällen. Im Minibus warteten wir zu Dritte, ein Franzose kam fast direkt von der Party und nun waren wir nur zu Viert.
Eine kleine Gruppe aber ganz lustig. Wir bekamen Schutzsachen, wie einen Helm, Handschuhe und auch Knieschützer. Die Ellenbogenschützer sparte ich mir.
Ich hatte noch nie auf Full Suspension Mountain Bikes gesessen, echt genial mit den Stoßdämpfern. Wneiger genial war die erste Pfütze. Der Schlamm spritze meine Hose voll, ich hätte vielleicht einen Tag mit der Wäsche warten sollen.
Die ersten paar Minuten bergab von über 4200m waren schon mal super. Auf einer neuen Straße ging’s fix runter – alles easy durch eine geniale Landschaft. Die Berge wolkenverhangen und einfach gigantischn an beiden Seiten.
Der Eintritt (25 B) war noch extra zu zahlen und dann ein Stückchen bergauf mit dem Bus übersprungen, bevor es zur richtigen gefährlichen Straße ging.
Auf der gefährlichsten Straße starben in der Geschichte einige tausend Leute, als Busse oder andere Fahrzeuge in den Abgrund fielen. Inzwischen wurde eine etwas sicherere neue Straße gebaut. Die „Death Road“ ist jetzt eine Touristen-Attraktion für Mountainbikes. Sie ist nicht ganz ugefährlich, böse Unfälle passieren immer mal.
Auf der gefährlichen Straße war der Untergrund Schotter, Stein oder Schlamm. Links ging’s einige hundert meter steil in den Abgrund. Der erste Eindruck war, oh je – aber die Straße war oft breit genug, dass ich keinen extremen Bammel hatte. Alles unter Kontrolle auch dank gutem Equipment. In den Kurven ließen wir es ruhiger angehen, einige Mal kam ich doch leicht in’s Rutschen. Fast nur bremste ich mit dem Hinterrad, wie empfohlen. Der Guide gab Zeichen, wenn wir langsamer machen sollten. Ein paar Autos kamen uns doch entgegen.
Der Guide knipste und filmte manchmal mit einer Hand. Wir hatten einen super Spaß! Das Erlebnis einige tausend Höhenmeter am Berg auf einem Mountainbike runterzurasen ist ein Highlight hier und das muss man erleben. Immer mal wurden Pausen eingelegt, die ganze Tour dauerte um die 4 Stunden, was bergab kein Problem für mich war.
Ganz am Ende durch den Wald war die Strecke echt anspruchsvoll und ich konnte das Rad in einer Kurve gerade noch so unter Kontrolle halten. Ganzes Risiko ging ich natürlich nicht ein – alles ging gut und wir bekamen unser T-Shirt als Survivors.
Wir fuhren in den Ort, hatten ein Mittagessen und eine Dusche. Baden wäre auch noch drin gewesen aber das Wetter war regnerisch. Sandflies bissen zu und sollten noch für juckende Bisse sorgen. Wir machten die rast kurz und fuhren die 2 1/2 Stunden wieder zurück nach La Paz. Die Höhenmeter wirkten sich natürlich auf die Verfassung aus. Einmal wurde es auch auf der neuen Straße knapp. Ein LKW kam uns auf unserer Spur entgegen! Starker Bremsung und Ausweichmanöver – ein kurzer Schreck.
In La Paz war alles super, ich war OK und heilfroh. Die Tour war nicht so riskant, wie ich annahm und ich würde sie gern nochmal machen. Verrückt darf man nicht sein – immer Obacht behalten zahlte sich aus.
Abends war die Wäsche schon wieder bereit, ein Treffen, asiatisches Essen und wieder alles gut. Super Tag!
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