Verramschtes Spiel, Gdansk Arbeit – Tag 1

Ausreichend geschlafen im Malerzimmer. Ich träumte sogar vom Geruch und woher der wohl kam. In der echten Welt war ich viel zu spät wach und irgenddiw fühlte ich mich nicht so angemessen in dieser Besenkammer.

Das Frühstück war vorbei und ein Telefonat ging ins Handy. Am Aparat der deutsche Publisher, der fragte, warum ich denn „so weit weg“ klinge. Ich bin ja in Polen, man schwatzte bissel zu Wii und warum es denn 2 SKUs geben soll, wenn nicht mal eine ’nen richtigen Wert hat.

Mit meinem Bruder chattete ich auch ’ne Weile. Dann gab’s bei ihm ’ne überraschende email. Die sagte, dass die UK Verkäufe unseres Solitaire Spiels zu einem mickrigen Abgabepreis erkauft wurden. Es bleibtw eniger übrig, als uns vertraglich zugesichert wurde. Sie müssten nach der Rechnung quasi ein paar Cent drauflegen. Nun war ich darüber erst mal verärgert, denn niemand sagte uns jemals darüber Bescheid. Wir haben einen Vertrag aber der wird so nicht erfüllt werden können. Ich redete erst mit einem, der kannte nicht alle Details und war etwas aufgebracht, als ich was von Gericht erwähnte. Dann nochmal eine gute halbe Stunde mit dem anderen, wodurch dann eine andere Zahl im Raum stand. Nicht ma ’nen Euro pro Spiel. So schlecht sind die Zeiten.

Nach 4 fuhr ich endlich zu den Polen. Da redete ich den Mund fusselig, man schrieb fleißig mit. Es gibt eine Menge Sachen zu fixen, Inkonsistenzen in allen Bereichen. Man hielt mich zwei Stunden aus, morgen geht’s nochmal hin.

Ich machte mich zu Fuß auf den Heimweg. Die Strecke kenne ich zur Hälfte. Jetzt im Sommer sieht alles ganz angenehm aus. In einer Mall holte ich mir ein Essen – asiatisch (PZL 10,40). Dann lief ich in eine Richtung, sah aber nichts Bekanntes und winkte mir dann doch ein Taxi. Das fuhr mich zum Hostel und es wurde langsam dunkel. Taxi kostet um die €5 bis zum Büro oder hierher. Eine Strecke kann ich pro Tag auch laufen. Etwas Bewegung tut gut.

Wieder im Lucky Hostel zog ich aus dem Zimmer aus. Ich pflanzte mich einfach in den Dorm, der ohne Leute schön frei war. Mit dem Laptop weider für Stunden ins Netz. Mein Ganglion an der rechten Hand, das mich heute nervte, brachte ich mit einem Schlag ins Knie in die Knie.

Telefonate nach Deutschland. Weniger Geld gibt’s scheinbar immer, als gedacht und auf Verträge kann man pfeiffen, wenn es die Geldgeber sich anders überlegen. Irgendwie sollte man die ganze Geschichte mal überprüfen. Vertrauen ist gut…