Ungarn ist nicht weit und stand heute auf dem Programm. Früh stand ich auf, holte mir für €3,50 einen Frühstückscoupon und füllte erst mal den Magen. Ich fand das Frühstück ganz gut – besser als vom Hörensagen.
Mit dem kleinen Rucksack ging ich rüber zum Westbahnhof, suchte den Fahrkartenschalter. Eine Werbeaktion für ’ne slovenische Limo lief – so hatte ich gleich was zu Trinken für die Fahrt. Auf dem Automaten konnte man leider keine Auslandstickets kaufen. So musste ich mich in eine Schlange anstellen und die Zeit wurde knapp. Es ging quasi überhaupt nicht vorwärts und ich schrieb den Zug um 9:52 schon ab. Dann aber sagte ein Mitarbeiter am Schalter, dass gleich Schalter 11 auf macht. Ich ging schnurstracks hin, war damit auch der erste. Bezahlte das Ticket (ca €34) und sprintete zum Bahnsteig 6. Ich schaffte den Zug so wirklich auf die letzte Minute. Genial!
Zuerst saß ich in der ersten Klasse, merkte das aber noch rechtzeitig am ungewohnten Komfort. Die Fahrt nach Budapest war OK. Je weiter man in Ungar unterwegs war, desto mehr Leute stiegen zu. Am Ende saß ein alter Ungar mit mächtigem Mundgeruch neben mir. Ich bekam eher Heuschnupfenprobleme.
Dann war ich da – Budapest. Ich erkannte den Bahnhof von einer letzten Balatonreise Anfang der 90er. Es hatte sich scheinbar nichts geändert.
Ich zog mir 20,000 Forint und tauschte dann nochmal die restlichen slovakischen Kronen um (ca. 12,000). Jetzt hatte ich eigentlich viel zu viel Cash. 5 Tickets – dann in den Bus. Das Hostel fand ich fix.
In Hostelworld hat das „August Hostel“ einer 90er Wertung. In einem normalen Wohnhaus war das quasi eine große Wohnung. Kein Hostelschild weit und breit, wie es auch in der Webbeschreibung stand. Als ich aber dann dort ankam, war sicher, dass dies super Bewertung gefakt wurde. Der Besitzer begrüßte mich freundlich. Er war ein alter Amerikaner (ca. 45) und hatte gerade ’nen Joint geraucht. Dann legte er sich vor mein Bett aufn Boden und malte mir in eine Budapest Karte die Sehenswürdigkeiten ein. Für diesen super Service war das Hostel bekannt und ich wusste das auch zu schätzen. Er erklärte mich auch die lokalen Abzocker-Tricks.
Im Zimmer war noch in arg magerer schwarzer Amerikaner aus SF. Wir redeten bissel – er wollte eine Euro-Tou machen. Per Flieger nach Schweden, Barcelona und sonstwohin. Gegen 16:00 war ich dann moralisch bereit für die Wanderung und wackelte los. Das Wetter war nicht so toll und sollte kälter werden. Ich hatte nur mein Hoodie mit, das aber vollkommen reichte.
Zuerst im Norden an der Nyugati Station vorbei über die Margit Brücke. Von da aus sah ich schon das schöne Parlamentsgebäude. Daran konnte ich mich gar nicht erinnern. Auf der Buda-Seite holte ich mir was zu Essen. Trotz sprachliche Probleme aber ich bekam doch alles gewünschte. Gut gestärkt ging es weiter am Wasser. Fischerbastei und Mathias Kirche. Das sah dort oben alles super aus. Es lief auch irgendeine Schulabschluss-Feier oder orgendwas. Jedenfalls waren eine Menge junger Leute samt Eltern fein herausgeputzt. Im Gesang liefen sie von der Kirche wieder bergab. Gutes Feeling.
Ich ruhte mich aus, genoss die Aussicht und wanderte dann wieder bergauf zum Royal Palace. Viel zu knipsen – auch schöne Panoramen.
Über die Kettenbrücke fand ich zur anderen Donauseite. In Richtung Süden war weniger los. Nu rein paar Hotels, sodass ich über die weiße Erzsébet Brücke wieder nach Buda lief. Inzwischen wurde es dunkel. Das Citadel sollte auch ein guter Aussichtspunkt sein. Mit Glockeschlag 20:00 war ich oben und schoss noch mehr Bilder. Eine bessere Camera als mit ISO 200 würde für weniger verwackelte sorgen.
Ein netter Ort, der für Pärchen ideal ist. Super Aussicht auf die Donau und viele Sehenswürdikeeiten, die jetzt im Twilight langsam angestrahlt wurden. Nachdem ich auch ein Denkmal abgelichtet hatte, machte ich mich in der Finsternis wieder talwärts. Die Temperaturen waren noch immer angenehm.
Wieder auf der anderen Seite lief ich die Vàci Straße entlang. Ein Toruistengebiet mit westlichen Preisen. Die interessierten mich aber erst mal wenig. In einem Restaurant aß ich ’nen Thunfisch-Salat mit saft. Gesund essen, viel Bewegung. Weiter ging’s bis zur Basilika. Dort dann nahm ich allerdings ’ne Metro, fuhr 3 Stationen und fand auch gleich wieder das Hostel. So hatte ich eine ganz schön große Runde gedreht. Man fragte, wo ich war – der Ami konnte kaum glauben, dass ich das alles gelaufen sei. Mein Schuhe sollten mal aufgefrischt werden.
Abends find es an zu regnen. Jetzt zum Freitag wollte ich aber ausgehen. Kaum jemand hier – also ging ich alleine los. Ohne Ortskenntnis stolperte ich zuerst ins Szimpla – ein Bier. Dann weiter ins „Old Man“. Das gefiel mir anfangs gar nicht. Zu alt – zu Meatmarket. Später fand ich noch ’nen Dancefloor im Erdgeschoss. Das war dann besser. Insgesamt war ich aber etwas vom Nachtleben enttäuscht.
Zurück ins Hostel bei strömendem Regen. “ Bananen + ein Saft und so war der Hunger auch weg. Mein Hoodie stank nach Bier und war durchgweicht. Ich packte alle Sachen in ’nen Beutel. Die werden morgen gewaschen. Hoffentlich wird alles trocken sein, wenn ich dann aufwache.
Netter Tag.




















































































































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