Der 6. Dezember ist Unabhängigkeitstag in Finnland. Ich joggte zur Fähre, natürlich war ich wieder etwas zu spät dran. Der Abend gestern war ja auch nicht gerade kurz. Von einem Hostel-Typen, der halb 10 noch auf der Couch lag, bekam ich einen Tipp, welche Straße ich runterlaufen müsste.
Eilig war ich am Hafen. Wo gab es Tickets? Ich fragte einen Straßenfeger. Der zeigte mir eine Richtung. Dort in der Halle sagte mir die Kassiererin, dass die Fhre gegen 10 ausfllt. Ich könnte es mit der „Seacat“ versuchen. Wieder woanders hin, dort ging alles glatt. Es gab ein billiges Roundway-Ticket, doch ich nahm das teure Einweg-Ticket, damit ich nicht an die zeitige Rückfahrt gebunden war. Bei Superseacat fuhr wohl 17:20 die letzte Fähre. Das war mir zu zeitig.
Im Netz hatte ich gelesen, dass heute zum Finnischen Unabhängigkeitstag eine Fackelumzug stattfinden sollte. Der wäre sicher nicht schon um 5 Uhr nachmittags. Ich dachte schon, ich hätte meinen Pass verloren doch erinnerte mich dann, dass ich ihn als Pfand im Hostel hinterlegen musste. Zum Glück hatte ich noch den Personalausweis mit. Hier geht’s schließlich mal über ’ne Grenze.
Mit dem Ticket (EEK 480) holte ich ein paar Sachen zu essen, ging durch die Passkontrolle und dann an Board. Der große Katamaran war fast leer. Ich war hundemüde und sah mit dem Sonnenaufgang das erste Mal wieder mal helles Tageslicht.
Die Fahrt dauerte 100 Minuten. Mit iPod und Müdigkeit vergeht die Zeit sowieso schneller.
Die Ankunft in Helsinki war unspektakulär. Der Himmel mit vielen Wolken und ein pfiffiges Windchen. Ich lief erst mal zu einem anderen Fährterminal. Dort ging es nur nach Schweden. Ich wollte jedoch vor dem Stadtrundgang genau wissen, wie ich wieder zurück nach Estland komme. Erst mal hoch auf einen kleinen Hügel mit großer Finnen-Fahne.
Schließlich fand ich die anderen Fährterminals weiter unten im Hafen. Viking Lines legte 19:30 ab, viel später fuhr auch noch eine Tallink, die aber langsam war. Alles OK, genügend Zeit.
So lief ich etwas durch Helsinki. Irgendwelche Feierlichkeiten standen an. Laster mit TV Equipment standen in einigen Straßen, Polizei allerorten.
Das Wahrzeichen Helsinkis, eine Lutheranische Kirche (Tuomiokirkko) war der erste Stopp. Ich ging auch mal ‚rein. Der Senatsplatz wird heute Abend auch der Ort für die Feierlichkeiten des Unabhängigkeitstages sein.
Ich holte mir ’nen HotDog und Café. Das kam fast 6 EUR. So sind die Preise hier. Selten habe ich so viele Mercedes gesehen. Die Leute machen mit den Autos einen reichen Eindruck. Restaurant-Gerichte um die 30-40 EUR.
Weiter durch die Straßen. Es standen ein paar leere Weihnachtsbuden herum. Heute ist erst mal Nikolaus und Feiertag. Es war sehr ruhig.
In der Nähe des Bahnhofs, es war gerade gegen 13:30, konnte man Schlittschuh-Laufen. Super Gelegenheit. Für €4 lieh ich mir die Schuhe und schlitterte über’s Eis. Die Temperaturen waren etwas über Null, sodass es auf dem Eis auch viel Wasser gab. Bloß nicht hinfallen! So verbrachte ich eine Dreiviertelstunde in der Runde und hatte dann auch genug. Hat Spaß gemacht.
Es wurde inzwischen dunkel. Inzwischen war es gegen halb 3. Ich spazierte weiter und schaute ab 17:00 immer mal wieder am Senaatintori vorbei. Leider hatte ich keine Zeit, wann denn die Feier losgeht. So kannte ich nach 2 Durchlufen die Innenstadt von Helsinki ganz gut.
Bei Hesburger was gegen das Loch im Magen und dann halb 7 ging es langsam los. Es wurden Feuer aufgebaut und Leute sammelten sich auf dem Platz. Dann marschierten Studenten ein. Neben mir standen offensichtlich deutsche Studenten.
Jetzt wurden finnische und schwedische Reden gehalten. Es gibt zwei offizielle Sprachen in Finnland und ich verstand kein Wort. Ein paar Lieder wurden geträllert. Nach ’ner Weile wurde es mir zu langweilig und kalt. Ich verschwand wohl erst kurz vor Schluss und hörte ein lautes Gegröl hinterher. In den Straßen tummelten sich jetzt die Studenten mit ihren typischen Mützen. Ein paar Flaggen usw., wie eben auch die Studenten-Bruderschaften in Deutschland.
Ich ging noch zu einem Platz, den ich ablichten wollte und schwenkte schließlich in Richtung Fähre zurück nach Estland. 32 EUR für die Rückfahrt mit Viking.
Jetzt waren noch weniger Leute auf dem Schiff. Es schien fast mehr Personal an Bord. Der Seegang auf dem Meer war heftig. Mir wurde fast übel aber ich überstand’s. Einer knallte wohl wegen der hohen Wellen mit dem Kopf gegen irgendwas uns musste sich einen Beutel Eis auf die Stirn halten.
Da war ich wieder zu Hause, kurz nach 22 Uhr. Genug Zeit für Party.
Wir gingen ins „Hollywood“. Ein Australien, nach ein paar Monaten Russland und zwei Kanadier. Zum Mittwoch war im Holiday „Ladies Night“. Wir trafen schon vor Mitternacht ein (in Estland gibt’s da Rabatt) doch die richtige Party ging erst gegen 1-2 Uhr los. Für mich war das hier nicht ganz so toll. Der Laser war aber mit das Beste, was ich bisher gesehen habe. Ziemlich bunt, das Teil.
Ansonsten sprangen viele Touristen und Italiener herum. Ich bin ja auch Tourist aber ich hatte nicht mehr die Energie und so viel Spaß bei eigentlich super Musik. Nach diesem erlebnisreichen Tag war ich vielleicht nur zu müde und gelangweilt. Alles OK zwar aber eben kein Riga. Um 4 war Schluss, wieder nach Hause ins Hostel.
Eigentlich müsste die Post unter Estland eingeordnet werden, da ich ja keine Nacht in Helsinki verbrachte. Ich spiele mal den Länder-Sammler. Falls ich nochmal nach Finnland komme, fliegt die hier raus.


























































































































0 Responses to “Fähre Helsinki und wieder zurück”