Ich kam erst gegen 7 ins Bett. Punkt 12 wollte jemand schon das Zimmer reinigen. Sie wollte nochmal in 5-10 Minuten vorbei kommen. Ich machte mich breit, packte meine Sachen und auf ging’s.
Ziemlich wackelig auf den Beinen mit ordentlich Restalkohol war mich nicht so dolle. Ich konnte gleich ins neue Zimmer umziehen. Von der 8 in die 20. Morgen das Gleiche wohl wieder. Oben im Zimmer waren schon drei Leute. Zwei Mexikaner, einer aus Guatemala, wie ich später erfuhr. Sie studieren alle in Schweden.
Nach ’ner Dusche legte ich mich erst mal hin und schlief eine reichliche Stunde.
Gegen halb 3 wieder auf den schwachen Beinen. Heute sollte ich echt mal Kürzer treten. Ich traf einen und er sagte mir, dass Bobfahren gegen 16:30 startet. Ich wollte das auch mal machen, trug mich in die Liste ein. 45 Lat war der Preis, das schien mir ganz schön gepfeffert aber ich wollte sowieso Geld holen.
Am Himmel schienen die letzten Sonnenstrahlen. Genau die richtige Zeit, um noch auf den Kirchturm zu steigen. Der eintritt 2 Lat. Dann wartete ich auf den Fahrstuhl. Sehr komfortabel. Oben angekommen pfiff mir der eiskalte Wind noch heftiger ins Gesicht. Die Aussicht über Riga war wunderbar. Viele Photos in ’n paar Minuten, mit der übernächsten Fahrstuhlfahrt war ich wieder unten. Deutsche und Schweizer Touristen sind auch hier in Riga.
Ich holte wieder 200 Lat und ging was essen. In einer russischen Imbissküche hatte ich Soljanka und ’nen Apfelkuchen zum Café. Sehr billig im billigen Ambiente. Nach 4 war ich wieder im Hostel, die 45 Lat gezahlt, alles cool.
Um 16:30 warteten 7 andere und ich auf die Abreise. Es wurde 5, bis wir aufbrachen. eiligen Schrittes kamen wir zum Bahnhof. Als einzig nicht-englischsprachiger war ich wohl auch am nüchternsten. Die anderen kamen im schnellen Schritt außer Puste. Mir ar immer noch nicht ganz wohl aber alles OK.
Am Fahrkartenschalter wurde das Mädel durch den einzig männlichen Hostel-Mitarbeiter (Engländer) ersetzt. Der Zug fuhr ab — eine reichliche Stunde Fahrt. Ich konnte etwas schlafen.
An der Rodelbahn angekommen unterschrieb ich irgendwas und bekam ’nen Helm auf ’n Nischel. Da wartete ich nun auf der Wiederkehr der 2 Bobs. Die beiden größten Hostels (Argonaut und Friendly Frank’s) klebten als Sponsoren-Webung auf den Schlitten. In den Zweisitzern wurde je ein Passagier mit nach unten gekurvt. Ich war die Nummer 3. Da saß ich nun im kleinen Bob, musste mich mit beiden Händen festhalten. Dabei hatte ich mich schon auf ein paar coole Photos oder einen Film gefreut. Muss ich mir eben alles merken.
angeschoben und auf ging’s. Nach den ersten paar Sekunden Beschleunigung lief alles überraschend ab. Der Rücken wurde in den Kurven gestaucht, ich musste den Kopf ganz schon steif halten. Es wirkten heftige Kräfte auf den Körper. Es gab jedoch keine Bauchgefühle wie bei einer Achterbahnfahrt. Ganz cool, in so einem Eiskanal mit ordentlich Speed.
Nach 50 Sekunden war der Spaß vorbei. Ganz nett aber kein Vergleich zu den Achterbahnfahrten im 6 Flags oder Bungie. Insgesamt wäre ein Preis um die 20 Lat mehr angemessen. Froh, dass ich’s gemacht habe und weiß, wie es ist. Leicht überteuert — die Touristen haben’s ja.
Mit 8 Leuten mussten die Bobs jedes Mal per LKW zum Start gefahren werden. Wir waren extrem knapp an Zeit. Man rechnete sich aus, dass nur 8 Minuten von der letzten Fahrt zurück zum Bahnhof blieben. So war es dann auch. Wir mussten den Zug um 19:35 schaffen, sonst hieße es 2 Stunden Wartezeit. Ich hatte mein Portemonnaie im Hostel vergessen. Ein Besuch im Pub wäre da nicht so cool. So joggten wir zurück. Ich hatte kein Problem damit, die anderen scheinbar auch nicht. Auf dem Bahnsteig sahen wir den Zug schon in der Ferne. Das klappte ja super.
Die Fahrt zurück dauerte auch wieder eine halbe Ewigkeit. Mit Adrenalin im Blut konnte ich nicht schlafen. Wieder zurück ins Hostel – es war schon fast 9.
Aufm Bett hörte ich iPod. Ich machte dann erst nach 1 los und wollte eigentlich in den Club essential. Ich stiefelte in der Stadt herum, fand ihn einfach nicht. Zu guter letzt landete ich dann doch nur in der Pub Vildas oder wie auch immer neben dem Hostel. Den Engländer traf ich. Sonst war wohl kaum jemand hier.
Der Keller war geöffnet, House und dicke Luft. Lange hielt ich es beim Zigaretten-Qualm da unten nicht aus. Oben lief normale Party-Mukke, wie man sie auch in Australien spielt. Besoffene Engländer machten sich zum Obst.
Bis gegen 4 oder 5 hielt ich durch. Ich saß auf der Couch. Die Jungs wollen den hübschen Mädels mal ’nen Drink ausgeben. Die sind jedoch so stolz, dass sie das oft nicht annehmen. Ich stand in der Nähe und bekam so ein zurückgewiesenes Heineken. Gestern lehnte ich ab und heute wollte ich eigentlich mal Null trinken. Ich bedankte mich artig und so schlecht ist das ja auch nicht. Ein Bier geht.
Der Keller wurde kurz darauf zugesperrt. Die Party dann nur noch oben. So richtig tolle Stimmung kam nicht auf. Morgen wird’s besser.




















































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