In meinem 4 Bett Dorm schlief der Kanadier, den ich einen Tag vorher in Greymouth traf. Es schlief bereits als ich aus der Blue Bar zurückkam in der ich mit zwei Schweizern war. Einen hatte ich im Bus getroffen und wir unterhielten uns über unsere Reisen. Er war bereits in Australien, machte einen Tauchlehrgang mit und ist dann eine ganze Weile im Norden (Ostüste) unter Wasser gewesen. Skydiving hat er mir auch sehr empfohlen.
Für heute stand eine lange Fahrt vom Franz Josef Gletscher nach Queenstown an. So langsam macht sich der Schlafentzug bemerkbar denn auch heute fuhr der Bus zur urlaubsunfreundlichen Zeit 7:30. Ich hab’s so geschafft und alles war in Butter. An einem Ausichtpunkt gab’s Frühstück und ich bin dann auf eine kurze Wanderung zu einem Spiegelsee mit schöner Aussicht. Das dauerte gerade eine halbe Stunde wobei wir einen zügigen Schritt hinlegten. Das ist das coole an der Magic Bus Tour. Die sind wirklich nur für Touristen gedacht. Der Fahrer stoppt also an interessanten Plätzen wie diesen und ist auch sehr jung — vielleicht so 26.
Danach ging es weiter nach Süden. Die Südinsel hat ja richtige Alpen und wir fuhren auch am Fox Gletscher vorbei. Zum Morgen war die Luft klar und die Wolken hingen weit oben in den Bergen fest. Das Wetter war ttypisch regnerisch aber es sollte besser werden. Gegen Mittag sagte der Fahrer bescheid, dass man Jetboat fahren kann. Da war ich natürlich dabei – und nur drei andere aus dem Bus. Wir bekamen wieder eine wasserdichte Jacke und Schwimmwesten und schon rörte der Motor. Sonenbrille nicht vergessen – aber nicht wegen Sonne. Mit einem Affenzahn heizten wir über den Fluss. Dann wurden Tiwsts also 360 Grad Drehungen gemacht. Wir fuhren so schnell – der Regen stach wie Nadeln ins Gesicht – es fülte sich heftiger wie Hagel an. Man konnte den Mund aufmachen und bekam was zu trinken. Der Fahrer machte auch richtig krasse Manöver. Im Slalom an versunkenen Bämen vorbei oder wie Kamikaze aufs Ufer zu, um dann ganz spät noch abzudrehen. Wirklich cool und es machte viel Spaß.
Wir fuhren so um die 8 km und wurden dann abgesetzt, wobei der Bus mit dem Rest der Truppe auftauchte. Gut durchgefroren ging es weiter und ein paar kleine Filmschnipsel der Aktion schaute ich mir im Bus an. Die anderen hatten schon Mittag gegessen und in Wanake hielten wir nochmal wo ich mein Lock im Magen mit bissel Pizza und Capucchino füllte. Die Gegend am Lake Wanaka ist wunderschön und bei inzwischen herrlichen Sonnenschein sah das alles traumhaft aus. An diesem See sollen einige der schönsten Fallschirmsprünge möglich sein.
Dann hielten wir am Ursprungsort des modernen Bungijumpings. Da ich ja in der Türkei (1999) mal den Fall wagte, wollte ich nicht unbedingt nochmal springen. Der Nachtsprung damals war einfach Klasse und kaum zu überbieten. Ein Typ im Bus, der sehr witzig ist und mit seiner Freundin seit über einem Jahr um die Welt reist (wie viele hier) überlegte hin und her und alle feuerten ihn an, das doch zu machen. Hier sind viele ganz witzig, kommen aber aus dem englischsprachigen Raum (oder aus Niederlanden) wo ich als Deutscher bisher mit Wortwitz und Akzent einfach nicht mithalten kann. Naja, weiter üben.
Dieser Bungie Shop ist jedenfalls mega-professionell organisiert. Man kann dort quasi im 2 Minutentakt springen, was auch passiert. Die Höhe war etwas mickrig – 43m über dem Fluss. In Antalya war das mindestens doppelt so hoch. Es gab 3 verschiedene Gewichtsklassen, doppelte Sicherheitschecks, Zuschauertribühne und Kameras für Video und Photos sind alle angebracht. Keinen Grund für Zweifel. Die machen das dort seit 1988 und der Erfinder (Hacket) hat noch 3 andere Sites hier in Queenstown. Naja, der Typ wollte also endlich springen. Wie das so ist: spontan wollte ich das auch! :-) Damit sollte das Warten nicht ganz umsonst sein. Kreditkarte gezückt und schon war ich dabei.
Eine junge Inderin zwischen ihm und mir überlegte sich auf dem Brett anders und so kam ich mit Sprung Nr. 100 (78 kg auch auf Hand geschrieben) dran. So schnell geht das. Der Fall war etwas kurz wie ein Anfängersprung aber ganz witzig. Ich war immerhin von der ersten Bungieanlage gesprungen. Man wird von einem Boot eingesammelt und ich bekam T-Shirt und Photos. Da hätte ich sicher bissel cooler aussehen könnten und sprang auch bissel zu nach vorn weit, so dass ich leider nicht das Wasser berühren konnte. Der andere dagegen (mit wohl mehr Gewicht) tauchte bis zur Brust ins Wasser ein. Ich streckte mich aber das Wasser war knapp zu weit weg. Whatever, trocken war ich aber auch ganz happy.
Queenstown ist eine Touristenstadt. Überall kann man alle möglichen Aktionen buchen. Viele Sachen, die ich unbedingt machen möchte sind nicht mehr übrig und schon gar nicht an. Morgen geht es in den „Milford Sound“. Das ist mal wieder Landschaft – einfach und schön. Ich hätte nie gedacht, dass der Tag mit einer Busfahrt so abwechslungsreich sein kann. Einfach cool.




















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