Im Hostelzimmer wurde ein Mann geweckt. Was es damit auf sich hatte, wusste ich nicht. Es schien fast so, als würde er rausgeworfen. Er wollte dann noch 100 Tenge haben. Ich gab ihm mein Klimpergeld, wofür er sich bedankte – nicht mal 50 Tenge waren das wohl.
Mit dem etwas komischen Tagesstart ging’s aber gleich für mich weiter, denn ich hatte ja eine Reise nach Bishkek in Kirgistan vor. Erst mal nahm ich meine Wäsche ab und merkte, dass eine Jean ’nen Riss im Schritt hatte. Ganz schlecht, doch vielleicht kann ich die irgendwo reparieren lassen.
Das Packen dauerte länger. Irgendwie passte alles nicht mehr rein, warum auch immer. Es war wohl die extra Flasche Kontaktlinsenmittel. So knapp ist das alles.
Ich ging dann los, aß nochmal einen Döner vor der langen Fahrt und kam mit dem Taxi (850 Tenge) zum Sairan Busbahnhof. Da fand ich schnell Anwerber für Bishkek. Ich solle aber kein Ticket kaufen, sondern einfach da mitfahren. Erst mal wollte ich aber meine restlichen Tenge in internationalere USD tauschen. Der Rest reichte nicht für $100 und das war mit meinem Russisch ein Problem, denn ich brauchte ja noch 1800 für das Bishkek Ticket. Am Ende tauschte man mir $90 und der Rest – ca. 3450 Tenge war später auch noch nützlich.
Die Fahrt ging gut über die Bühne. Der Minibus mal ausnahmsweise nicht voll. Ich hatte Platz für mich und meine Sachen. Mit ordentlichem Speed ging’s durch die Pampa. Die Landschaft dann in der Nähe zur Kirgisischen Grenze wurde interessanter. Ein Hirt auf Pferd war ein schönes Bild – ohne Photo.
Eine Frau vor mir bot mit ein Bonbon an. Wir redeten kurz mit meinem paar russischen Worten. Sie waren Uiguren. Ja, ich kannte die Geschichte mit China. Der Mann machte irgendwas, dass Deutschland wohl doch China bekämpfen solle oder so. Naja, richtig verstand ich das nicht. Die Frau half mir dann noch mehrfach, tauschte meine Tenge in Som um. Damit kam ich zu einer Marschrutka Richtung Zentrum (30 Som = €0,40). Ich bedankte mich, war etwas schnell weg aber gut.
Bishkek war nicht so weit weg, doch die Fahrt brauchte auch eine Weile. Am ZUM wurde ich mit „Konjez“ und „Zentr Gorod“ bissel rausgeworfen, doch mein Hostel war noch gut 2,5km weiter weg. Na gut, ich ging raus, auch weil meine Taschen etwas zu viel für ’nen vollen Minibus waren.
Ich ging erst mal in ’ne Mall und wollte mir ’ne SIM kaufen. Das klappte fast aber man hatte nur 4GB Tag + 4 Nachts. Ich wollte etwas mehr für die 3 Wochen und da solle ich zum ZUM. Dort dann aber sah ich nicht, wartete etwas vergebens auf ’nen Bus und spazierte dann doch die Chuy Straße entlang.
Wandertouren sind mit meinem Cabinmax kaum möglich. Das Ding hängt komplett auf den Schultern, was doch arg anstrengt. Ich kam zum Hostel und war positiv überrascht. Alles recht neu und freundliche Rezeption, die sich über mein bissel Russisch freute.
Ich bekam sogar mal ein Bett unten, was ich dann aber doch wieder abgeben musste, weil jemand die untere Etage vorbestellt hatte. Eine Engländerin war bei den „World Nomad Games“ und es muss super gewesen sein, was ich neidvoll gern glaube. Sie gab mir ein paar Tipps für die Treks. Ich denke, dass ich da wohl eine Wanderung machen werde – Ala Kul, wenn alles klappt. Song Kul war jedenfalls nicht besser. Sie gab mir auch eine Art Pfannkuchen, was für mich ein guter kleiner Snack nach der Fahrt hierher war. Sie hatte von Issi Kul Marmelade mit, die sie mit nach England bringen wollte. Ich hatte noch Zip-Lock Taschen als Reserve. Sie brauchte 3 und ich hatte 3. Naja, ganz so happy über den Tausch war ich nicht aber ich will eben auch etwas großzügiger sein…Plastiktaschen halt.
In der Küche redete ich mit weiteren Leuten. Heute war ich echt mal sozial drauf. Eine etwas ältere Australierin hatte den Pamir und Kirgistan in 3 Wochen self-drive gesehen. Zusammen mit ihrem Mann waren sie überall unterwegs. Muss auch fantastisch gewesen sein, weil es eben kaum Leute gibt, die das machen. So ein Jeep kostet $70/Tag. Man muss den eben auch wieder hierher zurück bringen. Das One-Way Ticket gibt’s ab Osh nicht mehr. Dann geht das nur mit ’nem Fahrer und das kostet dann $100+. Etwas außerhalb meines Budgets aber so ist das. Damals in ihrer Jugend war sie auch Iran, Pakistan usw. unterwegs. Interessantes Leben, jetzt in Dänemarkt organisierte sie früher auch mobile Schulreisen – ausrangierte Busse in denen neben Schulunterricht auch geschlafen und herumgereist wurde.
Ich ging Geld holen und dann im Supermarkt einkaufen. Noch ein richtiges Abendessen aus Salaten. zip-Lock Taschen hatten sie da nicht. Bisher brauche ich auch keine, habe noch ein paar Plastik-Klemmen.
Ein Russe der hier Qigong Unterricht gibt war lustig drauf. Also heute war echt alles echt sehr offen. Ein guter Start für Kirgistan. Mal sehen, ob ich die Tage das TJ Visum und meine Klamotten hinbekomme.






































0 Responses to “Marshrutka Almaty – Bishkek”