Extra Busrunde, Taximangel, Kok Tobe

Im Hostel war einfach zu viel Krach morgens. Es wurde gequatscht und gab viel Unruhe, sodass ich schlecht und insgesamt zu wenig schlief.

Trotzdem musste es los gehen. Meine Wäsche war trocken und die Hostelfrau empfahl, zum großen Almaty See zu fahren. Das wäre auch jetzt auch gegen 3 gut zu schaffen. Mit der 63 bis zur Endhaltestelle und ein junger Typ, der englisch sprach, zeigte mir wo ich hin solle.

Da saß ich also in der 63 und fuhr und fuhr. Die meiste Zeit guckte ich in mein Handy, draußen an der Straße gab’s aber auch einiges zu Knipsen. Nach ’ner Stunde im Bus dann sah ich auf dem GPS, dass ich fast wieder am Startpunkt angelangt war. Sowas aber auch – es ist eben eine Busrunde und die Endhaltestelle gibt’s in der Hinsicht nicht. Hatte ich vielleicht auch falsch verstanden. Ich suchte mir über’s Internet die richtige Route raus. Caravanistan war hier wieder Top, denn ich müsste auch in die 28 umsteigen – am Präsidenten-Park. Da wartete ich, doch die richtige Richtung war auf der gegenüberliegenden Seite – auf Parkseite also und als ich da war, fuhr gerade eine 28 an mir vorbei.

Es wurde inzwischen echt spät. Mit der 28 kam ich dann zum Park, stieg aus aber sah einfach keine Autos. Ich lief hin und her, wollte per Uber / Yandex-Taxi nun unbedingt vor Dunkelheit noch zum See. Ein paar Leute füllten sich Flusswasser in Kanister ab. Nichts zu machen, keine Fahrer in dieser Gegend verfügbar.

Ich nahm also den nächsten Bus zurück. Jetzt war ich etwas enttäuscht, dass der Tag mit Stunden im Linienbus quasi im Eimer war. Müde und frustriert verfolgte ich auf Google Map dann meine Fahrt in der 63. Dann sah ich, dass es die Drahtseilbahn hoch zu Kok Tobe in der Nähe gab. Inzwischen war’s 19:00 und der Sonnenuntergang rückte näher. Bis ich dort war oben, wäre der Sonnenuntergang vorüber aber egal. Für 2000 Tenge gab’s den Round-Trip per Schwebebahn und so saß ich schnell in der Gondel. Hoch auf ’nen Unterhaltungshügel wieder mal, wie es sie in den Sovjet-Städten oft gab. Da oben war’s ganz nett. Die Aussicht auf Almaty verbesserte sich mit den Lichtern der Stadt. Fahrgeschäfte und Knabberläden suchten nach Kunden. Eine Handvoll westlicher Touristen stieg auch herum. Alles OK und besser als nichts.

So fuhr ich dann auch wieder zurück, sah auf dem Weg zur Metro die ganz ordentliche Restaurantdichte hier in Almaty. Mal zwei Stationen zu einer neuen Haltestelle und dann auch wieder essen – den Big Burger bei Batyroff Burger mit ’ner Kiwki Limo. Mit den 10% 3380 Tenge – also fast €8. Ich werde sehen, ob ich auch weiter südlich noch so gutes Essen bekomme.

Im Hostel dann musste ich mich eine Weile hinlegen, schaffte es dann aber nach Mitternacht wieder auf die Beine. Es ging zum Tanzbein schwingen in’s „Territoriya Soyedinennykh Barov“ (TSB). Kein Eintritt, war schonmal gut. Dort waren dann auch meist russische Leute und eine Handvoll Expats. In zwei Räumen gab’s Musik, auf der Sommer Terasse ganz gute House Mukke. Echt ganz gut, wenn auch leicht verkrampft alles, doch ich blieb bis fast 5. Ich hatte zwei Drinks und eine OK-Zeit. Kok Tobe rettete den Tag, was ich mir sowieso vorgenommen hatte. Kann eben nicht immer alles klappen.