Trotz vielen Unterbrechungen, die eben so’n Hostel mit sich bringt, schlief ich lange und recht gut. Erst gegen 18:30 kam ich vor die Tür, was aber mit dem Sonnenuntergang gegen 20:00 ausreichte.
Zuerst ging ich einen Block weiter zum Baiterek Turm. Eigentlich dachte ich, man könnte da hoch doch das Tickethässchen war geschlossen. Es war wohl heute (oder morgen) auch ein Feiertag oder so – Tag der Verfassung.
Wieauchimmer, in der Nähe sah man schon, wie modern Astana ist. Allerhand Fantasie-Architektur und eine Stadtplanung mit ’ner Hauptachse die zum Präsidentenpalast führt. Dahin ging ich auch. Zum frühen Abend waren nur wenige Leute unterwegs. Hier gibt’s sogar einen Touristenbus, doch herumlaufen ist eben immer noch was anderes.
Die Plätze sind riesig, ohne Leute. Hier kann man Dubai als Vorbild schon sehen, wohin sonst mit dem ganzen Geld aus Öl- und Gas-Lieferungen? So richtig stabil ist das alles dennoch nicht gebaut. Die Bodenplatten auf den Plätzen klappern oft. Viel Schein eben auch oder musste schnell gehen.
Von Kasachischer Kultur bleibt wenig sichtbar. Die Stile der Gebäude schwanken eben zwischen West und China. Erstaunlich ist die Anzahl von Fitness Centern. Wer braucht die alle?
Ich machte kurze Abendessen günstig in einem Dönerladen. Der Ayran war besonders gut, weil wohl selbst und frisch gemacht. In einer Mall dann sah ich viele Essensstände. Kompletter Westen hier mit KFC, McDonalds, Burger King usw.. Da kaufte ich mir endlich eine SIM Karte. Ich sah keine Handyläden, wie sonstwo. Im Technodom wartete ich an einem Beeline Stand. Der Verkäufer sprach dann englisch und für gerade mal 200 Tenge (€0,50) bekam ich eine Tele2 Karte mit 10GB Startguthaben. Mann wollte nicht mal meinen Pass sehen. Mit Wahl *515# war die Karte freigeschaltet und nutzbar.
Die Nur-Astana-Moschee war geschlossen. Ganz so ernst nimmt man den Islam hier scheinbar nicht. Der Khan Shatyr Complex nicht so weit, doch jetzt gegen 23:00 war’s zu spät, da auch noch rein zu schauen.
Meine Runde endete schließlich vorbei am Lover’s Park und der Oper. Zurück im Hostel war ich noch vor Mitternacht. Die Kasachen gehen scheinbar nicht so zeitig schlafen, denn auch nach 23:00 waren noch genügend Autos auf den Straßen. Ansonsten scheint die Stadt halb leer, wie eben auch die chinesischen Großstädte. Es wurde viel auf Vorrat gebaut.
Gut 12 km Fußweg heute. Ich will nach Burabay und frage mich ob schon Samstag oder doch erst am Sonntag. Zeit habe ich, doch es wird hier im Kontinentalklima nachts ganz schön kalt. Kyrgystan und weiter in den Bergen wird’s wohl bald schneien und ich bin dafür kleidungstechnisch ungenügend ausgestattet. Muss also doch schneller machen. Schon Stress nach zwei Tagen…
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