Kurz nach 5 war ich auf den Beinen, um 5:30 kam pünktlich das Tuktuk. Der Fahrer wusste schon, dass der Zug mind. 1½h Verspätung hat. Das ist bei dem 18047 meistens so, erinnerte mich an voriges Jahr.
Am Bahnhof dann nach einer halben Stunde Fahrt durch die Nacht. Auf den Straßen ist ganz schön was los. Ochsenkarren und Leute, die zur Arbeit woauchimer gehen. Manchmal hatte das den Anschein, als wäre man hundert Jahre in der Vergangenheit. Am Bahnhof dann hatte jemand das letzte Cash – 500, doch der Fahrer war nicht so cool, Wechselgeld dabei zu haben. Ich wollte aber auch kein großes Trinkgeld geben, wenn es nicht mein Geld ist. An einem Stand wollten wir wechseln aber ich kaufte gleich was ein: 2 Flaschen Wasser, zwei Chai (einer für den Fahrer), Schokokekse und er nahm noch eine Zigarette. Das waren zufällig genau 100 Rupees. Na dann.
Wir setzten uns an den Bahnsteig. Der Zug war auf 7:48 angekündigt aber dabei blieb es nicht. Die Sonne ging auf, die Verspätung näherte sich der Internet-Prognose an – über 3½h am Ende. Da braucht man Nerven. Trauig war ich, als ich vom Tod Stephen Hawkins las.
Der Zug kam endlich. Wie damals in 2017 saßen auf unseren Plätzen Leute. Die indische Eisenbahn vergibt die Reservierungsplätze mehr oder weniger zufällig. Ich hatte vor einigen Wochen reserviert und wir hatten Platz 1 und 2, was mit dem Riesenkoffer gut war. Etwas Diskussion mit der Familie, die sich dann umsetzte. Ich machte locker, jemand hatte aber die zweite AC Klasse in Indien noch nicht so gesehen. Frische Bettwäsche kam schließlich und wir bekamen auch unsere Plätze.
Das Kleinkind der Familien war oft mit einem Tablet und Babyspiel beschäft, krakelte jedoch bei jeder Kleinigkeit los. Ich lag auf dem oberen Bunk und hatte mit der Klimaanlage ordentlich Kälte und Lärm. Eine Jacke war notwendig. Durch die Verspätung änderte ich den Plan noch bis nach Palolem zu kommen und den Süden mit Agonda aufzurollen. Ist heute einfach nicht drin, weil der letzte brauchbare Zug gegen 16:20 fährt. Stattdessen buchte ich was günstiges an Benaulim Beach – nur um die 1000 INR die Nacht, jedoch ohne Klima und Komfort. Nach der kurzen Nacht nickte ich nun oft weg. Als nach einigen Stunden das Kind mal schlief, kam der Wagon etwas mehr zur Ruhe.
Die Fahrt zog sich. Der Zug zuckelte durch die Pampa. Internet gab’s nur ab und zu, gegen 18:30 kamen wir an in Madgaon. Erst mal Cash, dann ein Tuktuk (200 INR) nach vielen Abweisungen gefunden. Der Koffer lag auf dem Dach und blieb glücklicherweise auch da.
Wir kamen zum O Pal Mar Beach Cottages, wo wir freundlich empfangen wurden. Ich tippte ganze 50 INR für’s Wasser, worüber sich der Inder freute. Scheint suaber, wenn auch spartanisch aber man ist in Strandnähe, was wohl gut ist.






































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