Morgens machte ich langsam, suchte nach Tierchen, fand aber nichts. Team Schweden war schon von dannen gezogen. Mein Frühstück war OK, das tibetanische Brot mit Reserve-Marmelade.
Erst 11:30 schaffte ich es aus dem Hotel (1460 -> 1500 NRP) und es ging am Fluss entlang bei schönem Wetter zuerst Richtung Kakopani. Ich versuchte den Fluss für eine Abkürzung zu überqueren, musste dann jedoch zurück auf die Straße und Brücke. Eine Motorrad-Tour aus Malaysia fuhr mir entgegen.
Nach einer Stunde gab’s eine Brücke auf die andere Seite, womit man der stark befahrenen Straße aus dem Weg gehen konnte. Das war ganz nett, durch kleine Dörfer mit fast nur alten Leuten drin.
Vor Kakopani war ein kleine Ansammlung von Ponys und Eseln für den Transport von Steinen abgestellt. Das sah witzig aus. Danach ging’s wieder über die Brücke.
In Kakopani kehrte ich im Black Horse Inn ein, machte Mittagspause. Es war halb 2. Obwohl ich gefühlt länger, als zwei Stunden wanderte, war ich doch exakt in der Zeit und im Plan. Ich machte eine Stunde Mittagspause, ging um halb 3 weiter.
Zurückblickend auf Kakopani sah ich die vielen Berge, die jetzt mal hinter den Wolken hervorschienen. Ein super Anblick, mit entsprechend vielen Bildern. Die Hotels in Kakopani schienen auch hübsch und modern. Man könnte hier schon bleiben, nur hatte ich noch etwas Energie. Man sagte mir, dass es bis Ghasa eine Stunde Weg sein, was ich nicht ganz glauben konnte. An einer Abbiegung stieß ich auf Team Englang/Frankreich. Das Pärchen war über den Tili Lake gekommen, den ich ausgelassen hatte. Sie hatten auch widersprüchliche Infos zur Entfernung Ghasas – zwischen 1 1/2 und 3h. Die beiden legten gut vor und mit ihnen kam ich auch von der Straße ab. Nach einer weiteren langen Hängebrücke sahen sie das Schild zum Side-Trek durch den Hügel. Er hatte eine gute Map und so gingen wir auf einem kleinen Pfad nach oben, weg von der Straße. Ein zweiter Trek später war auch hübsch über der Straße entlang.
Zurück auf der Straße kamen uns viele Busse mit anhängenden Staubwolken entgegen. Die Busse fahren indische Pilger nach Jomsom, von wo aus es nach Muktinath geht. Keine nette Wanderatmosphäre für uns. Die Sidetreks hätte ich alleine wohl kaum gewagt. Teils etwas abenteuerlich war das Treffen mit den Beiden ein guter Zufall mit weniger Staubschlucken.
In Ghasa dann checkte ich das Flamingo Guesthouse. Die Beiden gingen noch weiter, doch im Ort war wenig los. Sie zogen in den nächsten Ort, ich zurück in’s Flamingo. Team Schweden war auch im Flamingo untergekommen.
Eine warme Dusche, dann Abendessen mit Okonomijaki, und Pilz-Frühlingsrollen. Sehr gutes Essen. Am Tisch saß dann auch ein Inder mit Guide. Er kam aus Pune und lebte 16 Jahre im Osho Ashram. Das erste Mal, dass ich einen Sanyassin Oshos treffe. Der Inder machte den Annapurna Circuit das zweite Mal, nun mit 56 Jahren und brauchte wohl 7h für den Aufstieg. Ich bereite mich etwas darauf vor, dass ich in 5-10 Jahren wohl auch nochmal hier sein werde. Er fragte uns nach dem Alter. Schweden 23+26 und ich mit 41. Da sagte er, dass ich ja noch viel Energie habe, worauf ich „No!“ antwortete. Haha. Mal sehen, zunächst reicht es mit dem Wandern.
Ein Schwede war am Audiobook „The God of Small Things“ interessiert. Wir versuchten den Transfer erst mit ES FileExplorer. Sein Samsung J2 empfing die Daten, doch die Dateigröße blieb bei 0 Byte. Per Bluetooth dann dauerte das eine Ewigkeit. Ich hatte die Sachen gezippt, der Transfer brauchte eine halbe Stunde für 287MB.
Halb 9 dann Schluss, ich in die Heija, noch etwas lesen bzw. Audiobook. Es gab kein Internet trotz Handynetz in der Gegend. Eine Frau hier des Hotels schrie bis nach Mitternacht. Klang nach Familienstreit, wodurch der Schlaf erst spät kam.
Falls ich es morgen nach Tatopani schaffe, was geplant ist, endet die Wanderzeit dort. Das wären dann 14 Tagen auf dem Annapurna Circuit. Das reicht auch erst mal. Eine fantastische Landschaft an der man sich kaum satt sehen kann, doch meine Füße brauchen erholsame Tage.
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