AC Tag 11: Kagbeni – Marpha

Für €6 bekommt man in Deutschland ein besseres Frühstück. Besonders der Kaffee war eher ein Witz aber so ist das, wenn man nichts für den Schlafplatz zahlt.

Ich redete etwas mit einer Französin, die 2 Monate in Nepal verbringt und hier nach Kagbeni zurückkehrte. Der ebenfalls francophone Kanadier war ihre Bekanntschaft und kam hinzu. Er wollte Thorang La von der anderen Seite machen, wovon ich abriet, weil absolut irre. Er hat ein Zelt dabei, schien sich stark zu überschätzen.

Ich zahlte die Zeche von 1350 NRP und traf nach meinem Wasserauffüllen das Pärchen samt Hostalbesitzer wieder. Dann legte ich den Turbo ein und bye.

Raus ging’s aus dem Dorf in eine schöne, windige Landschaft. Die grünen Felder machten Windwellen. Ein Bus kam an mit ein paar Indern drin, die wohl nach Muktnath weiter fuhren. Dem Bus sollte ich noch einige Male begegnen.

Am Berg entlang und runter in’s Flussbett. Der Wind pfiff so extrem, dass alle paar Schritte mein Hut vom Kopf flog. Zum Glück hielt das Band. Der Staub machte mir Sorgen, da ich noch mit der Fuji knipsen wollte.

Es ging lange durch den Kiesel im trockenen Fluss entlang. Jeeps und Motorräder fuhren hier viele, oft mit einer ordentlichen Staubfahne hinterher. Nach einer Stunde traf ich den ersten Wandervogel. Noch eine halbe Stunde bis Jomson sagte er, leicht übertreibend. Er hatte Rückenwind, ich nicht.

Ich sah Jomson endlich in der Ferne auftauchen, dann über mir ein Propellerflugzeug mit einem waghalsigen Anflugs-Manöver zum Flughafen. Von Jomson kann man wohl nach Pokhara fliegen – $100 für die Westler.

In Jomson fand ich ein Restaurant, was nichts hatte, außer Chow Mei mit Ei. Das war OK, denn ich beschäftigte mich mehr mit Internet. Nach über einem Tag Offline, wollte ich noch die ganzen Geburtstagsgrüße beantworten.

So saß ich da, der Himmel zog sich zu. Ein paar Tropfen fielen und ich schaute, dass ich los machte. In der Ferne sah ich die Wolken schon. Das sah nicht gut aus. Kaum war ich aus dem Alten Jomson raus, entschied ich mich umzukehren. In einem Hotel schlürfte ich einen ganz guten Black Coffee (100) und verdeidelte die Zeit mit Internet. Dann ging’s doch weiter. Jomson in Flughafennähe sah ganz OK aus. Viele Hotels und Touristen. Es fing immer stärker an zu regnen. Ich holte meine Regenjacke raus – falsche Entscheidung, denn ein Zimmer in Jomson wäre jetzt das Richtige gewesen.

Am Checkpoint sagte man mir auch, dass es nach Marpha nur eine Stunde wäre, wie eben auch die Locals. Ich spazierte aus Jomsom und wollte immer mal umkehren. Dann war ich zu weit weg, schlug mal den falschen Bergweg ein und ging unten wieder am / im Fluss entlang. Jeeps und Motorräder kreuzten meinen Weg, das Wasser strömte.

In einem Miniort fragte ich, wie weit es noch sei – 30′! Das war nach einer gefühlten Stunde im Regen. Es zog sich hin. An einem Bach rutschte ich im Schlamm aus, musste mich mit einem Tritt in’s Wasser vor einem Hosensetzer retten. Ein komplett nasser Fuss machte jetzt auch nichts mehr.

Ein Balance-Akt über das Wasser später ging gut. Ich kam Marpha näher und war schließlich da. Das Gauragiri Guesthouse war das erste mit bekanntem Namen. Für 100 / Nacht diskutierte ich nicht, bekam mein Zimmer und wechselte erst mal die Klamotten. Bekannte Gesichter da. Alle sind ja auf der gleichen Route.