Meinen Wecker hatte ich mit Backups auf 4:35 gestellt. Um 5 war ich tatsächlich unten an der Rezeption, wo auch einige andere Frühaufsteher eintrudelten. Mit einem Zimmergenossen ging es los, unserer Ruderer führte uns zu einem Ghat. Die anderen Leute wurden auf ein anderes Boot gelotst.
Ein Boot für nur 2 Passagiere war ganz nett. Der Zimmergenosse kam aus England – ein Sanitäter auf 1 Jahres Welttournee. Er wollte eigentlich auch nach Kathmandu fahren, doch der Bus sei voll. Einen Tag später geht’s für ihn dann los. Ich wollte um 9 dann gleich weiterfahren.
Eine tolle Atmosphäre zum Sonnenaufgang hier am Ganges. Mit der Luftverschmutzung läuft der Sonnenaufgang auch stark orange und über dem Horizont ab. Am Ufer badeten die ersten Leute, wuschen Sachen. Viele Bettlaken wurden zum Trocknen auf die Treppen gelegt. Wenn man sich wundert, warum indische Bettwäsche oft Schmutzstreifen hat, wundert einen das nach diesem Anblick nicht mehr.
Ich fand das alles fantastisch. Unser Ruderer hatte ordentlich Mukkies. Wir kamen wieder an den Gebets-Ghats, wo mit Lautsprecher-Unterstützung gesungen wurde. Den zweiten Teil der Hostelgruppe trafen wir dann auch dort.
Es ging wieder zurück. Erst hatte ich vor, auf eigene Faust nch etwas durch die Gassen zu trudeln, ging jedoch gleich mit zurück in’s Hostel. Ich packte meine Sachen, machte dann Frühstück und ging um 9 schließlich los. Ein Tuktuk brachte mich zum Busbahnhof für teure 140, aber OK, hatte noch 350, und 200 sollten für’s Mittagessen dann reichen.
Mein Bus stand schon bereit. Ganz vorne B2 am Fenster war mein Platz. Wenig Beinfreiheit, doch der Bus war insgesamt eigentlich nicht für die 19h Fahrt ausgelegt. Kann man nichts machen, haben alle das gleiche Problem.
Die Fahrt ging nach Nord-Osten durch indische Dörfer und größere Städte Richtung Grenze. Ständiges Hupen und viele Schlaglöcher – einfach irre, wie viel in Indien verbessert werden müsste. Manchmal dachte ich echt nur „WTF?!“. Zum Glück wurde ich woanders geboren.
Gegen 16:00 hielten wir endlichzur Rast. Das 170 INR Essen war all you can eat und schmeckte. So hatte ich nur noch 40 Rupees übrig.
Wir kamen zur Grenze. Neben mir waren noch zwei Westler an Bord. Wir holten uns unsere Ausreisestempel. Für das 30-tägige Nepal-Visum brauchte ich 40 US-Dollar. Nix mir Euro oder so. Ein paar windige Inder wollten mir da gleich an der Grenze Dollars verkaufen doch das war nicht so einfach. Nur widerwillig kramte der Geldwechsler $40 aus dem Druckerpapierstapel hervor, legte noch ein paar nepalesische Rupien als Wechselgeld drauf. Das waren jedoch gerade mal €1,50 zu den $40, was mir gar nicht gefiel. Am Ende wollte man das Geschäft noch nicht machen, riss mir die Dollars wieder aus der Hand und gab mir den €50 Schein zurück. Der Busfahrer meinte, dass man in Nepal das auch tauschen kann – also weiter.
Ein paar Meter weiter waren wir in Nepal. Auch wieder Geldwechsler aber auch wieder kaum Dollars. Hier wollte man $40 + 350 NRP geben. Ich hatte keine Wahl und sollte 5 Minuten warten. Ich probierte das Wechseln bei einer Wechselstube, doch auch da winkte man ab. Der Typ nahm meine €50 und ging los. Das war mir nicht ganz geheuer. Zwischenzeitlich kam ein Bus-Helfer und fragte, warum das so lange dauert. Die anderen warten schließlich. Ich bekam schließlich die Dollars und paar Rupien.
Ausfüllen des Visumantrags – mein großes Passbild war „more OK“ als das kleine. Meine Dollarscheine wurden 2 Mal durchgezählt und auf Fälschung vorne und hinten untersucht. Dann hatte ich meinen Pass samt Visum. Ausreise bis 12.5. – am 11.5. habe ich meinen Flug.
So ging die Fahrt weiter. Absolut unterirdische Straßenverhältnisse wunderten mich. Es ging über Schotter und staubige Huckelpiste durch die Mondlandschaft. Lange macht so ein Bus das nicht mit. Wir kamen ohne Panne durch. Mit dem Einnicken knallte ich mal heftig gegen die Buswand. Aua!
Immer weiter durch die Nacht. Nepal also.
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