Mein letzter Tag in Rishikesh – diesem netten kleinen Ort. Ich traf einen alten Zimmergenossen am Babylon, der nach Amritsar weiter fährt und dort im Goldenen Tempel übernachten will. Alleine ging ich dann frühstücken mit schönem Blick wieder auf den Ganges.
Ein bekanntes Gesicht kam auch hinzu, es ergab sich aber kein neues Gespräch, weil ich am Lesen war. Das bereute ich etwas aber ich war halt wenig in Plauderlaune, weil es heute mein letzter Tag ist und ich meine eigenen Probleme abwarte.
Alles wieder so ruhig hier, wie auch sonst. Ich zahlte mein Zimmer, abzüglich 10% Rabatt und 700 für die abgesagte Wanderung zum Sonnenaufgang gestern. Die Yoga Stunde um 16:00 wurde leider abgesagt, sodass ich nicht richtig wusste, was ich noch so an diesem Tag anfangen sollte. So setzte ich mich auf die Treppen am Ganges mit den Füßen im Wasser und legte mich auch mal kurz in den Fluss.
Eine Wolkenwand zog auf, was fantastisch aussah. Heute Abend sollte es ein heftiges Gewitter geben. Mit den ersten Tropfen verschwand ich in meine Unterkunft. Nach dem Packen wollte ich wieder zum Family Dinner. Oben im Penthouse fanden sich viele Leute ein. Um 19:30 ging’s dann los: mit dem Essen, während es rings um uns irre herumblitzte. Ganz oben mit der Aussicht auf den Ort sah man die Blitze in der Ferne und auch auf der gegenüberliegenden Ganges-Seite einschlagen. Ein tolles Schauspiel! Die Leute staunten mit “Wow!” bei besonders eindrucksvollen Blitzen in der Nähe.
Der Regen startete schließlich auch, prasselte auf da Blechdach, sodass ich bald etwas Bedenken zu meiner Abreise bekam. Gegen 20:30 dann in strömendem Regen machte ich los. Schnell wurde ich durchgeweicht. Keine Taxis fuhren von meiner Seite. Ich musste also über die Brücke zur Busstation. Bei Blitz und Donner auf der Brücke war mir mulmig zumute. Vereinzelte Leute hatten wenigstens Regenschirme. Ich hätte meinen Poncho auch heraussuchen können, war aber zu faul und die Schuhe inzwischen ohnehin durchgeweicht.
Ich kam zum Haltepunkt von Taxis und wollte warten. Der Fahrer dann sagte um 21:00, dass man doch losfahren sollte, weil eventuell die Straße durch zu viel Wasser gesperrt werden könnte. Für 1000 INR + 20 wollte er mich fahren, fand ich OK mit dem alten Vehikel.
So kam ich nach Haridwar zum Bahnhof, hatte viel Zeit bis zur Abfahrt. Ich ging nochmal lange und ausgiebig Abendessen, verplemperte etwas Zeit. Wenig Erfolg mit meinem Handy, was kein Netz bekam. Das gestrige Update macht wohl Probleme.
Den Zug um 23:55 fand ich auch noch, dank Ansage. Die Anzeigetafeln waren außer Betrieb. Mit einer Liege auf der Seite oben hatte ich etwas zu kämpfen, weil mein großer Rucksack und auch der Kleine neben mir Platz brauchten. Ich las viel im Buch und war gut auf dem Weg nach Lucknow. Adios Rishikesh – hoffentlich bis bald.
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