Bangalore Bridge Road, ISKCON

Das Zimmer ist Mist, schlafen konnte ich immerhin. Ein Wechsel sei nicht möglich, alle Zimmer belegt. Ich gab erst mal meine Wäsceh ab, die hier auch etwas teurer pro Stück aufgefrischt wird. Keine Lust, die nächste Wäscherei zu suchen.

Es war schon später Nachmittag, als ich schließlich die Straße runter lief. Die Bridge Road hat viele Geschäfte und Cafés. Zum Freitag war der Verkehr auch heftig. Ich spazierte weiter, kam in eine ärmliche Straße. Der Kontrast ist spürbar, in nur einem Block Fußweg.

An einem Einkaufszentrum, der Garuda Mall, hatte ich wieder was zu essen. Ein Cranberry Latte war Zuckersüß, die Burger scharf (281 INR). Ich schaute auf dem Handy nach den Sehenswürdigkeiten Bagalores. Ein Hare Krishna Tempel wurde immer wieder genannt. Per U-Bahn lag er auch relativ günstig. Ich ging als los, und wurde schon dunkel.

Zuerst mit der Metro von der MG Road kaufte ich zwei Token, was sich später als Fehler herausstellen sollte. Dann am Kreuzpunkt, der Kempegowda Station, wollte ich in die grüne Metro umsteigen. War aber nicht. Die Verbindung zur „Sampige Road“ wurde per Bus hergestellt – 12 Rupees. Dann mit der grünen kam ich endlich zur „Mahalakhmi Station“ und von dort der Straße entlang zum Hare Krishna Tempel der ISKCON.

Man wollte 300 Rupees als Spende haben und bekam einen Zettel mit zwei Abreiß-Tickets. Schuhe in den Beutel und Camera musste ich auch abgeben. Ich spazierte dann auf einem speziellen Weg entlang. Hier war alles abgetrennt und der Weg vorgegeben, wie auf dem Flughafen.

Über zwei Stationen kam ich hoch zum Haupttempel. Drinnen viel Gold, alles sauber und hübsch. Musik spielte mit dem bekannten Mantra. Ich schaute mir die Sache an und ein Ordner sagte, dass ich mit meinem Ticket ein Blessing incl. habe. Nachdem die vielen Inder und auch ein paar Westler ihre Gebet abgeholt hatten, machte ich das auch. Der Mönch fragte nach meinem Namen und sprach dann, während ich meine Hände auf einen Metallteller mit Blumen legte. Dann der nächste.

Man sollte sich hinsetzen und konnte dann nochmal ganz nah ran an die Statuen. Da wurde noch mehr gesungen und geklatscht. Mir gefiel das. Beim Herausgehen gab’s für einen Abschnitt aus meinem Gitscheinblatt eine Tüte (war Gebäck drin). Ich hatte noch einen Gutschein. Man sagte mir am Bücherstand, dass das quasi 70 Rupees Rabatt auf Bücher gäbe. Man hatte natürlich die Bhagavad-gita da. Die hatte ich schon lange mal vor, auch die Zusammenfassung als Audiobuch hörte ich noch nicht an. Eine kleine Taschenausgabe schien richtig, weil ich nicht so viel Platz im Gepäck habe. Das sind immer immer noch 800 Seiten auf hauchdünnem Papier in vielleicht A6. Statt der 130 gab’s die also für 60 Rupees, nicht mal einen Euro extra.

Weiter auf dem gezäuntem Exit-Weg standen viele Händler mit allerlei Souvenirs und süßen Backwaren. Dann gab’s eine Schüssel mit einer Art Linsensuppe kosten. War auch OK. Alles sehr gut organisiert und auf Massenabfertigung ausgelegt. Ich fand’s aber gut, dass ich doch hier vorbei schaute, weil ich erst doch den Weg etwas zu aufwändig fand.

In der Metro-Station musste ich Namen und Handynummer wegen meiner Camera angeben. Dann wurde es etwas aufwändiger, denn meine zwei Tokens funktionierten nicht. Man sagte mir, dass das Geld darauf futsch sei. Die sind wohl nicht nach Wert sondern auch Richtung codiert. So richtig verstand ich das nicht aber die Tokens waren wertlos – 32 Rupees (€0,50) futsch.

Mit neuen fuhr ich die Strecke zurück. Der Schieneneratzverkehr kam aber der Busfahrer machte wohl Feierabend und schickte die Leute auf die Hauptstraße. Ich lief den Indern einfach hinterher, wartete und nahm dann doch ein Tuktuk bis zur Central Station durch den Stau (25+5 Tipp). Dort auch wieder Name und Handynummer + ein neues Token – zurück in’s Hotel kam ich aber insgesamt gut um 22:00.

Das Nachtleben wollte ich checken doch gegen Mitternacht war schon wieder tote Hose. Für eine Stadt mit ca. 8 Millionen Einwohnern kann das Nachtleben nur als Enttäuschung beschrieben werden. Die Musik in der Fusion Lounge unter meinen Fürßen wummerte die ganze Zeit, doch mir war der gestrige Abend zu teuer für eine langweilige Disco. Ich schaute in andere Straßen aber alles ist eher lahm oder geschlossen. Morgen dann vielleicht mal „Blue Frog“. Mal gucken.