Mein Gepäck ließ ich an der Rezeption. Eine Flasche Wasser wollte ich kaufen, doch es gab kein Wechselgeld. So zahlte ich die 8 Soles per Kreditkarte. Dann spazierte ich zur Tour-Agentur und die Rezeptionistin kam an. Sie brachte mir meine VISA, hatte ich doch tatsächlich vergessen.
Die Tour ging schließlich los. Eine Gruppe von drei Franzosen wurden am nächsten Office abgeholt. Sie waren gerade mit dem Nachbus aus Cusco eingetroffen und hatten ein paar Tage Dschungel gebucht. Als wir dann mit dem Boot ablegten, war das fast zu spät für den letzten Passagier. Nochmal schnell zurück und die Gruppe war schließlich komplett.
Wir fuhren zuerst zu einer Lodge, wo wir Proviant und Wasser bekamen. Dort konnte man halt auch schlafen, direkt im Wald. Ich hatte das so ähnlich schon einmal in Tena gemacht, war super. Hier weniger rustikal aber OK, ja nicht meine Tour. Wir fuhren schließlich weiter und starteten dann einen Spaziergang durch den Wald. Viele Schmetterlinge flatterten herum, tankten an Pfützen Mineralien auf. So mancher große Baum (700-800 Jahre alt), der einen anderen strangulierte war auch für Photos gut.
Ich hatte zwar Mückenspray aufgetragen, doch mit der Badehose waren die Beide etwas zu frei. Auf einmal stach mich etwas heftig. Ich wischte eine schwarze Art fliegende Ameise vom Unterschenkel. Das Ding verursachte doch einen anderen Schmerz. Der Tourguide sprach etwas englisch und hatte in Manu einst auch mal einen Puma gesehen.
An einem kleinen Bootshafen ging es dann wieder auf’s Wasser zu einer Paddeltour auf den Lago Sandoval. Ich konnte oft paddeln, was mir ja Spaß macht. Das handgeschnitzte Paddel war jedoch etwas unhandlich. Langsam aber stetig kamen wir auf dem Kanal voran und fuhren schließlich auf den See ein. Der Tourguide lenkte.
So ein Dschungelsee ist schon etwas Neues. Komplett von Bäumen umgeben, beherbergt Sandoval auch einige interessante Tiere. Für die Photos legte ich das Paddel mal aus der Hand. Caymane sahen wir nicht aber die Vögel und Affen, die versprochen wurden. Meine Fuji schlug sich wacker, wenn auch immer noch halb kaputt.
Mittagspause an einem kleinen Rastplatz. Dort flogen auch Schmetterlinge und rannten ein paar Hühner umher. Unser Mittagsessen bestand aus Reis und Huhn. Die Hühner fraßen alles, was auf den Boden fiel.
Im warmen See konnten wir auch baden. Ich hatte die Badehose ja schon an. Wir sollte nicht zu weit raus, immer in Ufernähe bleiben und im Wasser platschen. Piranhas gibt’s hier eben auch. Mich pickte etwas am Rücken – ein Fisch wohl. Erst meinten die anderen, dass das wohl ein Scherz von mir sei, doch auch andere bekamen ein paar Fischküsse ab. Sie hatten es irgendwie auf Leberflecken abgesehen. Der Überraschungseffekt war halt groß.
Es zogen sich Wolken zusammen, ein Gewitter machte den Anflug. Wir packten unsere Sachen und fuhren wieder zurück. Ich paddelte noch mehr und schwitze auch weiter. Alles gut dann auf auf dem Rückweg, wo ich mit einem Münchner über Reisen und Leben redete. Der Weg schien komplett neu – andere Richtung oder das Hirn ausgeblendet – jedenfalls waren wir dann zurück im Camp.
Ein Bierchen und warten auf den Rücktransport. Mit dem Sonnenuntergang und einer tollen Abendstimmung fuhren wir wieder in Puerto Maldonado ein. Das Abendessen gab’s heute mal in einer anderen Burgerbude. Günstiger, erst mit falscher Rechnung schließlich war ich gut gestärkt. Im Hotel ließ man mich duschen. Der Münchner checkte dann auch dort ein und wir sahen nochmal mit der Taschenlampe ein Faultier im Baum hängen. Das Wasai war echt gut und gab tollen Service.
Um 20:00 holte mich ein Taxi ab, fuhr mich zum Busbahnhof. Dort kaufte ich mir das Ticket nach Cusco für 21:00 – 70 Soles mit Cama. Langes Warten und dann der bisher wohl beste Sitz, den ich im Bus je hatte. Mit Vorhang hatte man etwas Privatsphäre. Der Sitz war auch angenehm weit zurück zu klappen. So ging die Fahrt wieder zurück in’s Hochladen – raus aus dem Amazonasgebiet.
Die Tour haute mich jetzt nicht direkt vom Hocker und ist mit €42 auch recht teuer. Dennoch war das besser, als sie nicht gemacht zu haben. Den Claylick mit den Papageien will ich irgendwann auch mal sehen, falls ich nochmal hierher komme und nicht alleine bin.
Auf nach Cusco!
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