Spät dran mit dem Frühstück, sodass man sogar nachschaute und es uns dann doch noch machte. Langsamer Start, denn wir hatten viel Zeit. Das Wetter war super, viel besser als noch gestern. Draußen im Garten war alles bestens.
Auf wikivoyage hatte ich Photos der Sehenswürdigkeiten gefunden und wollte zu den Gesteinsformationen am Stadtrand. Man zeigte mir die ungefähre Richtung und so stiefelten wir los.
Was für einen Unterschied doch das Wetter ausmacht! Gestern im nass-kalten Abend hatte ich Zweifel, ob Goris die lange Reise wert sei. Jetzt doch, je weiter wir aus der Stadt spazierten, desto besser wurde es. Es schien Waschtag zu sein. Überall hing die Wäsche über der Straße.
Am Stadtrand stehen steile dünne Felsen herum. So mancher hat sie bebaut oder irgendwie nutzbar gemacht. Wir spazierten etwas in die Höhe für den Überblick. Ich passte auf, dass nichts passiert, doch mir und der Reisebegleitung gefiel das hier super! Mal was anderes.
Wir wanderten noch weiter umher. Höhlen stammten wohl aus dem Mittelalter. Einer hatte eine Eingangstür davor gebaut. Allein diese neue Gegend war jetzt die Reise für mich wert – neben der tollen Fahrt.
Mittags suchten wir ein Restaurant. Heute zum Montag waren die Straßen belebt. Laut Wikitravel sollte es zwei Restaurants geben. Es waren vielleicht 1-2 mehr. In einem setzten wir uns hin, bekamen wieder einen Raum. Der Grund war heute keine Renovierung. In diesem Restaurant testete man das Soundsystem! Extrem laute Musik spielte auf. Zu essen gab#s wenig, lustig war meine Bestellung von 2×3 Khikali. In Georgien sind diese Art Dumplings so groß wie ein halben Brötchen. Jetzt kamen zwei Schalen an mit 2 x 3 Pelmeni. Die Kellnerin musste da auch lachen. Waren halt 50 AMD (0,10 pro Stück) auch günstig.
Satt wurden wir dennoch dank Brot, Salat und so.
Zurück zum Hotel dann und eine Bestellung für ein Taxi nach Khndzoresk. Das wurde mir von der russischsprachigen Hotelfrau empfohlen, viele Touristen fahren da hin. Für 5000 war das OK. Ich war aber auch jetzt schon zufrieden mit dem Tag.
Der Taxifahrer kam und fuhr lange und am Ende auch schottrig zum Ziel. Dort angekommen sollte er eine Stunde warten. Hier bei Khndzoresk war eine Schlucht mit einer Hängebrücke. Viele Höhlen und auch eine Kirche gab’s zu sehen. Im Abendlicht war das fantastisch anzusehen. Wie im Märchen, Avatar oder Fanasy-Filmen kam ich mir da vor. Höhlen, eine mit Gras bewachsene Kirche in goldenem Licht. Selten habe ich sowas gesehen. Perfektes Timing!
Wir wanderten bis runter und schließlich wieder zurück nach oben, wo wir pünktlich ankamen. Ich spendete 1000 AMD in einer Kiste für den Erhalt.
Auch dieser kurze Taxi-Ausflug war’s wieder wert.
Voll zufrieden wieder im Hotel, wurde es spät, bis es zum Abendessen ging. Wir fanden schließlich nur ein Restaurant, was noch geöffnet hatte. Eine Art Kindergarten tagsüber und Restaurant am Abend mit dem Namen „Simba“. Der kleine Löwe aus „König der Löwen“ also… Erst wollte ich die Simba Pizza, doch dann bestellten wir wieder Schweineshashlik, dazu Salat und Wein. Ein super Essen, was nicht ganz aufgegessen werden konnte. Grund war auch, dass wir als einzige Gäste die Schließzeit wohl etwas hinauszögerten. Ich wollte den Rest mitnehmen. Man gab uns zwei Plastiktüten. Naja, ging auch. Die halbe Flasche Wein dann auch noch mit. Easy.
Ein Tag, der besser lief, als ich mir das gestern vorgestellt hatte. So ist das manchmal: Geringe Erwartungen wurden heute unverhofft übertroffen.
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