Bei Frühstück traf ich die Deutschen wieder. Redeten am Ende über Asien und die Zeit verging. 10 nach 10 sagte man mir, dass der Taxifahrer schon wartete. Ich war spät dran, ging los. Nettes Leute, jetzt Touristenprogramm.
Wir fuhren nach Haghpat, einem der ältesten Kloster im Land – über 1000 Jahre alt. Souvenirs gab’s hier doch ich huschte vorbei, knipste herum. Nett war die Sache schon, doch auch schnell gesehen.
Nach Sanahin ging’s als nächstes. Auch nett, bissel größer vielleich, ähnelt sich halt. Dann kam eine große deutsche Touristengruppe an. Die Rentner hatten sogar eine deutschsprachige Reiseleiterin dabei, die allerhand erzählte. Die üblichen Zusatzinfos, die der Unterhaltung dienen. Sanahin war wohl noch älter als Haghpat.
Ohne Photos könnte ich die beiden nicht auseinander halten. Der Taxifahrer wolte noch zum dritten Kloster, was zwar nicht UNESCO-würdig ist aber eben die besten Frescen hat. Ich lehnte ab, wollte um 13:00 mit der Marshrutka weiter. Erst wollte er 4000, dann nur 3000 aber mir war noch ein Kloster nicht so viel wert, wie die Weiterreise. Und eine SIM-Karte.
Er setzte mich am VIVA Shop ab und ich wartete. Er wartete draußen und ich wartete weiter. Endlich war ich dran. Die Angestellte sah meinen deutschen Pass und sprach perfektes Deutsch. Ihr Vater sei 10 Jahre in der Schweiz gewesen, sie halt auch, bis der Arbeitsvertrag bei ihm aus lief. Ich kaufte für 1500 + 500 Extra-Guthaben eine SIM Karte mit 1500 MB und allerhand SMS und Telefonminuten. Knapp €4 für die 1,5 GB usw.. Dann draußen schließlich sollte der Bus bald kommen und kam auch.
Ich zahlte dem Taxifahrer 6000, wie ausgemacht. 1000 für gestern und 5000 für heute. So richtig zufrieden schaute er nicht aus aber so ist das.
Ich war im Minibus, musste meinen großen Rucksack halb auf dem Schoß haben. Zu wenig Platz. Dann stieg ein älteres Paar zu, was auf russisch ein Gespräch anfing und gar nicht mehr aufhörte. Es ging um alles, wie alt ich sei, Kinder habe, wie Armenien sei usw.. Am Ende sollte ich die 30jährige Tochter der Frau kennenlernen oder zum Schaschlik zu ihnen nach Hause kommen. Ich lehnte ab, weil das sicherlich nicht ganz so ernst war. Man hatte gerade einen Lenovo Laptop gekauft, ob der gut sei – und dann ging’s auch noch um Merkel, Muslime und Putin. Kein Kommentar.
Sie stiegen aus und wir waren fast in Vanadzor. Die Stadt stand eigentlich auf meiner Liste, wurde gestern vom Gästehaus-Mann eher von der Liste genommen. Gut so, denn hier war echt nüscht. Die ca. 2h Fahrt kam kaum €2. Man kann in Marshrutka grob €1 pro Stunde Fahrt rechnen.
Ich stieg in eine Marshrukta Richtung Dilijan um. Weniger Leute = mehr Platz und eine kurze Fahrt. Ich wurde raus gelassen und hatte glatt vergessen, zu bezahlen. Ein Hupen, doch noch ein paar Kröten – weniger als €1 für ca. 45′.
Ich stiefelte los, hatte das Gästehaus auf dem Radar. Eine email kam auch an, dass es wohl eine Überbuchung gab. Mit dem Gepäck musste ich einige Stufen und eine lange Straßen laufen. Ich fand das Haus, schließlich auch die Frau und sie erklärte mir irgendwie auf Russisch, wie das weiter geht. Die Nachbarin hätte ein Zimmer und das war auch OK. Ich wollte nicht unbedingt wechseln aber sie sagte, dass ich wohl morgen wieder kommen könne oder wasauchimmer. Kein Wort Englisch, so wie in den Reviews beschrieben.
Wieauchimmer, ich zahlte 18000 für 2 Nächte und 4000 für 2 Mal Frühstück. Da hatte ich die gesamte erste Etage eines Hauses, mit eigenem Eingang. Viel zu groß aber was soll’s.
Internet ging schließlich auch. Unten in der Stadt holte ich was zu essen, wollte eigentlich Abendbrot im Restaurant nehmen. Nichts zu finden, alles zu und verlassen. Vor ’nem Laden dann kaufte ich 3 Tomaten + 2 kleine Gurken für 130 (€0,25) und im Laden dann Brot, Wasser und mal eine lustige Bierflasche.
So verging der Abend mit Salatessen, Photos sortieren und Bier trinken. Es wurde bibberkalt. Ich testete viel mit einem 4K 360° Video. Auf Facebook wurde das beim Upload nicht erkannt, wobei ich mir da aus den hintersten Doku-Ecken Facebooks irgendwelche Specs zusammensuchte. Ich hatte mit dem Google Metadaten Injector die 360° Tags schon eintragen lassen. Schließlich fand ich heraus, dass die 360° Erkennung dann doch erst später, nicht realtime wie bei Photos, auf deren Servern erfolgt. Es dauerte lange, bis ich eine schön geloopte Videoversion bereit hatte. Bis nach 4 war ich dabei, weil ich nicht aufgeben wollte. Auf Youtube ruckelte das 4K Video doch stark.
Der FB-Player loopt das Video nur nicht, Reset der Kameraposition – naja. Erfahrung reicher und mein erstes 360° Video endlich mal verfügbar.
Echt kalt.
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