Bummelzug nach Bakuriani

Etwas spät dran ging ich über die Brücke zum Bahnhof am Park. Dort jedoch war niemand. Das Gebäude ist teils Hotel und nur 2 Züge fahren da wohl pro Tag ab. Ein Mann und eine Frau kamen und ich gab zu verstehen, dass ich 10:55 nach Bakuriani fahren wolle. Sie sagten, das hier sei nicht der richtige Bahnhof.

Für 5 GEL fuhr er mich mit seinem Taxi die ca. 2km weiter. Dort dann stand der Minizug. Eine kleinere Spurbreite, zwei Wagons. Der erste Wagon war alt = 1GEL, der zweite neuere Wagon mit größeren Fenstern kostete 2 GEL (€0,80) für die 2 1/2 h Fahrt auf den Berg.

Die Fahrt ging los und führte durch einige winzige Dörfer. Der Zug ist somit nicht nur für Touristen interessant. In den kleinen Häuseransammlungen stiegen tatsächlich Leute ein und aus. Landschaftlich alles nett, wenn auch Mestia weitaus imposanter aussah.

Ich war nach einer Weile müde und nickte sogar mal weg. Der Zug war langsam und zuckelte vor sich hin. Die meisten Leute nahmen den €0,40 Wagon, sodass ich und eine Handvoll anderer Touristen viel Platz hatten. Schließlich kamen wir in Bakurian an und es war 13:30. Gegen 14:15 sollte der Zug wieder zurück fahren. Ich hatte mangels richtigen Frühstücks und keinem Getränk Hunger und Durst. Am Bahnhof war aber rein gar nichts.

Ich lief los, kam an einen Laden und hatte weniger Sorgen. Die Straße führte weiter in’s Zentrum den kleinen Bergortes. Im Winter ist hier sicher viel los doch jetzt im Sommer war das Nest verschlafen und ruhig. Es gab aber Marshrutkas und eine wollte 15:00 zurück nach Borjomi fahren. Das passte super, denn so konnte ich etwas von Bakurjani sehen.

Ein Mann auf ’nem Pferd sagte, ich sollte aufspringen. Ich mit Einkaufstüte, Camera und vollkommen ungeübt lehnte dankend ab. Ja, echtes Dorfleben hier. Mein Cappuccino und ein Brot gingen gut – kosteten mehr als die Zugfahrt.

Ich knipste etwas herum. Einer Frau mit ’nem Berg Brote fiel ein’s auf den Boden, was ich aufhebte. Brot gibt’s überall und bissel Dreck schadet wohl nicht. Insgesamt fragte ich mich heute aber wirklich, was ich eigentlich hier mache und was das alles soll. Der Ort mag im Winter schön und gut sein aber es gibt sicherlich wichtigere Dinge, als hier zu sein.

Es wurde schließlich 15:00. Ein Paar aus wohl Lettland aus dem Zug war auch auf Minibus umgeschwenkt. Die Fahrt kostete 3 GEL und ging schnell durch die Berge runter nach Borjomi.

So hatte ich das auch gesehen. Im Gästehaus verlängerte ich um eine Nacht. So richtig habe ich Borjomi noch gar nicht gesehen, das hole ich morgen nach.

Abendessen wieder im Bergi Restaurant. Dieses Mal gab’s auch Spinat als Vorspeise und Chanakhi, was eine Weile dauerte. Satt beendete ich den Tag. Leichte Reisemüdigkeit kommt auf. Satt eben.