Ich kam überraschend gut aus den Federn. Noch vor 7 stand ich unter der Dusche. Frühstück rein und fertig machen zum Tauchen.
Die beiden letzten Zertifizierungstauchgänge standen zuerst auf dem Programm. Nach der erfolgreichen theoretischen Prüfung sollten die kein Problem sein. Wir bekamen eine Einweisung in die Nutzung des Kompass. Unter Wasser gibt es oft kaum Bezugspunkte und man verirrt sich leicht. Mit dem Taucherkompass (nicht verlieren – AU$90) geht alles einfach. Wie man ihn einstellt, dann losläuft und schwimmt und auch wieder zurückkommt. Im Trockenen war das kinderleicht.
Ein Videofilmer war heute auch mit von der Partie. Er nahm uns auf, wie wir vom Boot ins Wasser schreiten. Unter Wasser schwirrte er auch um uns herum. 8:10 – erster Tauchgang im Saxon Reef – Twin Peaks. Auf einmal gab es einen knall und mir pfiff die Luft aus der Flasche, ohne dass ich in der Nähe war. Ein O-Ring war kaputt. Schnell war jemand zur Stelle und drehte die Flasche zu und füllte sie mit neuem Gummi-Ring wieder auf.
Mein Buddy und ich hatten keine großen Probleme. Die Strömung brachte uns vom Kurs ab aber das war so gewünscht. Jetzt kann ich auch nach Richtungen tauchen. Super.
Beim vierten und letzten Tauchgang für die PADI Zertifizierung musste man aus 6m Tiefe ohne Luftversorgung langsam auftauchen. Immer mit einem kleinen Ahhh-Sound, damit man die Luft nicht anhält und so die sich ausdehnende Lunge verletzt. Ich war auf 6m legte los, war aber zu schwer und kam der Oberfläche nicht näher. Mit stärkerer Anstrengung ging mir der Sauerstoff schnell zur Neige aber ich versuchte es bis zum letztmöglichen Zeitpunkt doch noch — ohne Erfolg. Luft wieder in den Mund, etwas in die Tarierungsweste und dann klappte es ohne Probleme. War für mich auch mal interessant, wie man den unbedingten Atemzwang unterdrückt, ohne in Panik zu geraten. Test erst beim zweiten Mal bestanden, kein Problem.
Weitere Tests folgten. Mal die Luftversorgung aus dem Mund nehmen und wieder finden. Ging halbwegs gut. Ich bleibe da sehr ruhig. Wir knieten uns immer mal wieder in der Tiefe auf den Sand. Taucherbrille abnehmen, Sonnenbrille auf, Maske auf — vom Wasser leer blasen. Alles lief locker. Mit Sonnenbrille oder alternativer Frankenstein-Maske sah man auch noch im Video ganz cool aus. Mit Contacts musste ich die Augen geschlossen halten. Man kann eben nicht immer am coolsten sein. :-)
Nachdem wir alle notwendigen Tests bestanden hatten, posierten wir mit Australischer Flagge für ein Gruppenbild unter Wasser. Jetzt waren wir Certified Open Water Divers. Ein gutes Gefühl. Jetzt darf ich bis 18m überall Scuba-Diven. Mein Kinn macht mir etwas Sorgen aber das kriege ich mit mehr Übung auch in den Griff.
Zum Abschluss hüpften wir von der zweiten Etage des Boots ins Wasser. Ein Flip für mich und nun entgültig fertig. Wir bekamen unsere vorläufigen Tauchausweise. Das Log-Buch wurde mit den letzten Daten ausgefüllt. Jetzt kann es an die Spaßtauchgänge gehen. Danke.
Der erste Tauchgang ohne Instructor war dann auch was ganz anderes. Es ist einfach viel besser, ohne ein Programm und Tests nur so vor sich hin zu tauchen. In 16m Tiefe, ohne Hatz schwebten wir dahin. Die Kommunikation mit dem Buddy klappte hervorragend. Ich bin im Luftverbrauch nicht ganz so gut wie er. Nach 31min war ich an dr Sicherheitsmarke von 50bar und wir mussten wieder hoch. Alles klappte super.
Den zweite Fun-Tauchgang hätten wir fast sausen lassen. Wir waren so müde von den ersten. Schließlich rafften wir uns dennoch auf und wir sollten es nicht bereuen. Zuerst jedoch: Ich sprang ins Wasser und schon wieder – Knall und die Luft pfiff raus. Der O-Ring war schon wieder kaputt! Zwei Mal am gleichen Tag – Mist. Buddy drehte meine Luft zu, ich schwamm zurück zum Boot. Der japanische Instructor hatte schon eine neue Flasche parat, schnallte sie an meine Flasche und alles war gut. Wir konnten tauchen und mussten auf nichts verzichten.
Wieder klappte alles wunderbar. Jeder Tauchgang sollte in geringere Tiefen als der vorherige gehen. So blieben wir auf maximal 14m und bewunderten die schöne Unterwasserlandschaft. Obwohl das Great Barrier Reef weniger farbenfroh als die Whitsundays unter Wasser sind, macht es viel Spaß. Tiefe Höhlen, steile Wände aus Korallen und auch die vielen unterschiedlcihen Fische machen jeden Ausflug interessant.
Der interessanteste Ausflug stand jedoch noch bevor. Nach dem Abendessen durften wir zum ersten Mal in der Nacht tauchen. Mit der Unerfahrenheit war Brad als Guide mit dabei. Mit der Taschenlampe sprangen wir ins Wasser uns sahen eine komplett andere Fischwelt als noch am Tage. Die bunten Fische schliefen, jetzt waren Schwärme von großen grauen Fischen unterwegs. Mit den Lichtkegeln von gut 20 Tauchen unter Wasser sah das alles sehr cool aus. Wir schwammen in einer Gruppe von 5 Leuten dem Guide hinterher. Er zeigte auf einen Hai, der aber schnell von uns wegwollte. Ist schon ein nettes Gefühl in der Tiefe.
Den Buddy sollte man halt nicht verlieren, die Instrumente lassen sich schwer ablesen. Bissel Bedenken kann man auch bekommen, wenn man in der Finsternis in der Tiefe herumschwebt. 38 Minuten dauerte der Spaß. Toll.
So hatten wir ganze 5 Tauchgänge durchgeführt. Der Stickstoff im Körper war inzwischen nicht mehr ohne. Dank der Dive Planer wurde alles gut geplant und war im grünen Bereich. Mein Kinn schien irgendwie ausgehakt. Während ich es mit ein paar Ohrfeigen mir das Ding wieder an die richtige Stelle drücken konnte, war jetzt alles fest und Mist. Das Kauen fällt schwer und mein Mund geht nur soweit auf, wie ich das Mundstück in den Zähnen hatte. Der Tauchlehrer meinte, dass ich zu stark drauf gebissen hatte aber das merkte ich eben nicht…und dann zu spät. Mal sehen, wie es weitergeht. Werde wohl wieder schlanker mit mehr Flüssignahrung.






















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