Torres del Paine – Tag 2

Der Plan war gemacht und ich kam rechtzeitig aus den Federn. Um 7 wach, knappes Frühstück und um 8 aus dem Camp Grey, als einer der Ersten.

Der Weg zurück Grey – Paine Grande sah etwas anders aus. Ich erinnerte mich an vieles und kam gut voran. 3 1/2 h waren angezeigt. Gergab ging es etwas fixer zur Sache. Mein Nase läuft auch gut.

Dann auf halben Weg traf ich eine Bekannte. Die Australierin vom Silvester in Valparaiso war auf dem Weg zum Gletscher. So sieht man sich wieder. Heute war ihr letzter Tag, ich hatte einen weiten Weg vor mir.

Geplant war, dass ich Mittag in Paine Grande bekomme. So war ich jedoch schon gegen 11 dort und erst um 12 wäre das Mittagessen bereit. Ich kaufte mir ’ne Suppe (CLP 1500) und einen Karton Saft (CLP 2000) – zusammen also €5 und etwas wenige Kalorien. Jetzt beim Trekking checke ich meine Kalorien und habe etwas zu wenig mit. Die Pause unten war aber ganz nett im Windschatten des Hauses. Viele Leute warteten auf das Boot zurück. Sie hatten den Trek hinter sich, starteten im Osten.

Ich raffte mich wieder auf und es ging nun eine lange Strecke am See entlang zum Italiano. Das Wetter super, die Landschaft genial. Ich sah ’nen Hasen auf dem Weg. Die Vögel sind weniger scheu und fliegen nah um einen herum.

Bis 15:00 war ich am Camp Italiano. Fantastisch gelegen an einem Fluss ist dies ein kostenloser Zeltplatz. Nur eine Nacht sei erlaubt, jetzt ist eben alles schnell voll. Ich war relativ früh dran und fand einen netten Platz für mein Zelt, was ich schnell aufbaute. Ich fragte einen Ranger, ob es heute nach noch zum French Valley gänge. Er sagte klar – 5 Stunden Return. Inzwischen hatte ich 6-7 Stunden in den Beinen und zweifelte, ob ich die 5 Stunden hoch zum Mirador Britanico jetzt noch mache. Es half alles nichts, wenn ich nur 4 Tage trekken will, muss das heute passieren. So raffte ich mich auf, ohne Gepäck ging’s leichter und schneller los.

Das Wetter wurde jetzt schon schlechter und mir kamen eigentlich nur Leute entgegen. Die ersten paar hundert Meter waren schwierig: große Felsblöcke und rutschige Steine. Dann fing auch noch Regen an, ich kam nur langsam voran. Später kamen noch andere Wanderer, die schneller unterwegs waren. Ich war müde und fertig. Nach 2 Stunden hatte ich eigentlich genug, trotz super Landschaft mit riesigen Bergen, dem Fluss, Gletscher. Auf einem freien Feld wehte der Wind so heftig, dass ich die Camera kaum still halten konnte. Ich wurde öfters in eine andere Richtung gedrückt, als ich eigentlich wollte. Gut, dass ich eine Plastiktüte für die wasserscheue Fuji mit hatte.

Oben dann sah ich ein weiteres Camp. Leute hatten echt ihr Zeug bis hier hoch geschleppt. Naja, Italiano ist eben sehr voll. HIer oben im pfiffigen Wind und in der Kälte hätte ich aber keine Lust.

Irgendwann kam ich zu einem weiteren Aufstieg. Ich fragte einen, wie weit noch und es waren nur noch 200m. Super, und dann war ich dort oben am Britanico alleine.

Umgeben von riesigen Bergen war dies der Aussichtspunkt für das French Valley. Es zog sich zu aber ich knipste meine Photos und war happy. Imposante Aussicht – so umgeben von den riesigen Bergen und auch die Torres von hinten.

Es wurde schneller Zeit, für die Rückkehr. Den ganzen Weg zurück, meine Motivation war minimal. Es half aber alles nüscht aber nun machte ich langsam. Mir kamen noch Leute entgegen, kein Problem, denn Licht gibt’s bis nach 22:00.

Ich ließ mir Zeit und sah dann einen Lawinenabgang oder Gletscher-Kalben auf ’nem Berg neben mir. Mit Krachen ging etwas runter und eine große weiße Wolke blieb dann halb stecken. Später sah ich vielleicht 30′ vom Camp entfernt noch einen Mann sitzen, der mit Fernglas auch das Ganze beobachtete. Ob er den Abgang gesehen hätte – ja. Das alles passiert häufiger. Das Krachen und Knallen der Gletscher ist weit zu hören.

Ich war froh, als ich dann endlich wieder im Camp war. Hungrig machte ich mir meine 345g Dose Thunfisch auf. Mit Aji und Pita Brot schmeckte das super. Meine Füße hatten heute über 12 Stunden durchgehalten. ICh bin froh, dass es keine Blasen gibt und so waren die Turnschuhe bisher die richtige Entscheidung.

Duschen gab’s im Camp nicht. Alles Wasser kam aus dem Bergfluss. Das superkalte Gletscherwasser ist ein paar Stufen kälter als ’ne kalte Dusche zu Hause. Kurz das Gesicht nass gemacht, Zähneputzen ohne Zahnpasta wegen der Natur und ab in die Heija. Fertig, genial. Heute mal richtig weit gekommen. Alles läuft nach Plan.