Endlich geht’s weiter. Einer war nach seiner Nacht nicht gerade fit. Verabschiedung von den netten deutschen Mädels zum zweiten Mal. Wir quälten uns ins Taxi zu Vermietungsstelle. Papierkram und eine Mini-Einführung in den Campervan.
Die Frau schien wenig motiviert. In dem Teil zu Dritt oder Viert? Das wird was werden. Wir holten noch eine Irin ab und legten erst mal los. Immer nach Norden. Vorne zu Dritt.
Den ersten Stopp legten wir am Ti Tree Roadhouse ein. Das Auto wurde innen etwas umgebaut. Der Magen mit einem Hamburger mit the Lot aufgeüllt. Ich tankte für unverschämte AU$ 1.56 Diesel – AU$70 erst mal in den leeren zweiten Tank. Armer Hund wollte Futter. Dann fuhr ich eine ganze Weile. Regen.
Die Devil’s Marbles lagen am Straßenrand. Kurzer Abstecher mit Photos wie im Katalog. Die Steinkugel waren Magma und sind uralt. Das Feld ist recht groß, die Hitze draussen entsprechend erdrückend, die Landschaft dafür sicherlich einzigartig. Ich fuhr weiter, immer noch fit. Ein Vorgelschwarm kreuzte die Straße und mir knallte bei 100 km/h ein kleiner Piepmatz auf die Windschutzscheibe. Der schien sofort tot, flatterte noch und es dauerte eine Weil bis ihn der Fahrtwind von der Motorhaube pustete. Tragisch.
Kurz vor Tennant Creek Fahrerwechsel. Ich hatte über 300km geschafft. Ohne Fleppen und mit wenig Linksverkehr-Punkten war mir der Fahrerwechsel lieber. Wir holten Sprit und Futter und verschwanden genausoschnell wieder aus diesem Miniort. Freitag abend aber die Party geht heute an uns vorbei.
Wir fuhren und fuhren. Die Termitenhügel kamen nicht mehr nur einfach vor. Ganze Felder waren voller rotbrauner Zapfen. Der Ire legte nach seinen ersten 150 sicher nochmal 350km drauf und schaffte damit alleine um die 500 Ks. In der Nacht staunten wir über den Mond mit einem schönen Halo. Der schaffte es nicht auf Photo, remember. Reis mit guter scharfer Thunfisch-Soße und dann weiter. Der Stopp in Elliot schien uns nicht so cool. Aboriginal Kinder machten da ganz schön Radau. Weiter. An einem Ruhestopp vielleicht 30km nördlich von Elliott war Sense. Nichts ging mehr.
In der schwülen Hitze hörte man Kröten und Grillen. Weit entfernt brummte es wie von einem Dindgeridoo. Wir rätselten, was das wohl sein könnte. Schnell wurden die Mücken auf uns aufmerksam. Der Camper ist quasi nur für 2 Erwachsene und ein Kind gedacht. Somit sollten alle maximal 3 Leute auf der Fahrerbank Platz haben. Im hinteren Teil konnte man zwei Etagen mit Betten bauen. Mit 4 Leuten und ohne Zelt mussten wir uns was einfallen lassen. Ich packte ein paar Sachen auf die Vorderbank und stopfte Löcher. So konnte ich mich auf die Fahrersitze legen der Kopf halb draußen, die Füße an der anderen Seite. War nicht gerade bequem aber bei der Müdigkeit störte es mich nicht. Der Schweiß tropfte, klebte an Plastiktüten und ich stellte mich auf eine üble Nacht ein. Im hinteren Fahrzeugteil war es scheinbar auch nicht besser.
Der Amerikaner hielt die Hitze in der zweiten Etage nach ein paar Minuten auch nicht mehr aus und schlief im Freien. Überall stand die Luft. Mücken schwirrten und pieksten, mich juckte es nach einer Weile gar nicht mehr. Es war einfach nur mies und doch wollte ich so was mal erleben. Erfahrungspunkte und verrückt lange Fahrt gleich zu Beginn.
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