Heute hatte ich mehr Zeit und plante den Tag besser. Mein Frühstück im Hostel bestand aus den letzten Resten Proviant der Zugfahrt. Eine Amerikanerin fragte die Hostelleute, wie das System geht – ich konnte helfen.
Sie hatte ein Eiskunstlauf-Ticket für morgen über eine Agentur gekauft. Sie zeigte mir den Ausdruck und ich sah auch den Preis $495. Mein Ticket gester war 3900 RUB (ca. €90) und heute Short-Track 1950 RUB (ca. €45) ja geradezu billig dagegen. Gestern war das alles gerade mal OK, ist eben Olympia aber ich freute mich auf Short-Track, was ich im Fernsehen schon immer besser als Eisschnellauf fand.
Wir gingen also los und ich konnte bissel aus Russland plaudern, habe nach insgesamt einem ganzen Jahr hier ja etwas Einblick. Mein Taptaxi ging hier auch aber kein Taxi wollte meine Anfrage bestätigen, also gingen wir zum Bus und fuhren zum Bahnhof. Alles easy, ich zeigte die verschiedenen Schlangen. Sie fuhr nach Sochi, ich zum Olympischen Park (beinahe falsche Zug nach Krasnaya Polyanka). Alles cool und easy, herrliches Wetter.
Mit genügend Zeit spazierte ich herum, ging zuerst wieder zur falschen Halle aber war mehr als rechtzeitig dann in der Eisberg Arena. Da kaufte ich mir ein Brot und Tee. Die Preise sind moderat – zusammen 200 RUB – etwas mehr als €4. Happy dann auch auf meinem Platz – billigste Version und mit gutem Überblick.
Die Wettbewerbe starteten mit den 500m Frauen Short-Track. Es war fantastisch! Der schnelle Sport, die Stürze und überraschenden Wendungen innerhalb eines Rennens machte die Sache spannend. Am irrsten waren dann aber die 5000m Staffelwettbwerbe der Männer. Alle paar Runden wird gewechselt und 5000m sind bei ca. 111m Bahnlänge eine ganze Menge Runden. Die nächsten Läufen synchronisieren also ihre Position innerhalb einer Runde vor dem Wechsel und werden dann angeschubst. Am irrsten wurde es als das russische Team dran war. Die Russen schafften es, wenige Runden vor Schluss von Position 3 auf Position 2 mit einem coolen Überholungsmanöver. Die Halle tobte. Dann, bei der letzten Übergabe konnte der letzte Skater noch mehr angeschubst werden und landete an der Spitze. So einen Ausbruch an Freude habe ich in Russland noch nie erlebt. Die Halle stand Kopf, alle sprangen von ihren Sitzen – ich natürlich auch. Die Russen gewannen das Halbfinale, alles tobte. Fantastisch! Die Leute riefen Mo-lo-djiez – Mo-lo-djiez zu deutsch Gut gemacht – und natürlich Ros-si-ja.
Ich war superhappy und so viel Stimmung machte für mich die Olympischen Spiele zu einem genialen Erlebnis. Für die Finals der Frauen gab’s noch die Blumen-Zeremonie. Insgesamt mit den vielen Rennen dauerten die Wettbewerbe mehr als 2 Stunden.
Voll Zufrieden und noch etwas Zeit vor der kalten Nacht lief ich dann etwas umher, machte meine Erinnerungsphotos vor dem olympischen Feuer und genoss die Zeit. Ich kaufte mir was zu essen – Schaschlik vom Schwein. VISA sponsort und weil ich die 6K RUB für’s Hostel reservierte, bezahlte ich das dann auch mir Karte. Alles easy und die Leute schauen mich oft an, weil ich wohl wie ein Honigkuchenpferd strahlte.
Was für fantastische olympische Spiele! Gedanken an eine Teilnahme im Short-Track kamen schon, weil ja der Kumpel als Kolumbianer sich fast für Ski-Langlauf qualifiziert hätte. Hier jedoch im Short-Track ist die Starterzahl auf 32 begrenzt. Nur die besten können gegeneinander antreten. Eigentlich ein etwas undankbarer Sport denn oft gewinnt nicht der schnellste weil Stürze oft mehr als einen Läufer beeinflussen. In einem Rennen lagen gleich 3 am Boden und die letzte war plötzlich die erste. Na gut, meine Zeit ist da abgelaufen aber es machte Lust, mal wieder Schlittschuh zu laufen und sportlich fit zu bleiben.
Ich schoss noch viele Photos und genoss die eindrucksvolle Landschaft mit dem Mondaufgang. Die verschiedenen Häuser boten Musik – russische Folklore, schweizer Alpenhörner. Bevor es richtig kalt wurde, fuhr ich wieder nach Hause und kam mit dem Bus dann auch direkter in’s Hostel.
Die Amerikanerin war auch wieder da, sagte, sie hätte 5 Stunden für Ticket und Besucherpass gebraucht. Ich sortierte Bilder bis Mitternacht, aß dann eine Instant-Suppe und legte mich schließlich 1:30 hin. Wenn man die erste Hürde des Tickets und Pass nimmt, ist alles fantastisch. Nichts ist perfekt. Sochi 2014 war für mich ein super Erlebnis. Mit mehr Zeit hätte ich gern noch Ski-Wettbewerbe oben in den Bergen gesehen. Ich kann aber zufrieden sein, wie das alles am Ende klappte. Ein paar emails…Happy!
































































































































































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