Es ging über die Wüste Gobi, wolkenlos und menschenleer. Ewig lange Straßen mit ein paar Minisiedlungen, soweit man das aus 10km Höhe ehen kann. Und dann noch mehr China mit Feldern und Städten. Schließlich Anflug auf Seoul über kleine Inseln — leider ohne Photos.
Passkontrolle in Seoul ohne Probleme, $100 Brillengeld getauscht, Busticket gekauft und ab in die Stadt. Nach Incheon (Flughafen) muss ich nochmal wegen der kommenden Videospielemesse.
Ich wusste, welche Haltestelle ich ‚raus musste aber merkte es zu spät. Ich kramte die Seouler U-Bahn Karte heraus und stieg dann an einer günstigen Station aus. Da lagen schon ca. 1 1/2 quälend langsamer Stau hinter mir. Mit er U-Bahn dauerte es dann nochmal 1 1/2 h bis ich an meiner Station war. Immer wieder schlief ich ein, schreckte hoch — ganz schön fertig. Dann nochmal 30‘ bis ich das Hostel im Wohngebiet fand. Eigentlich ging alles ohne Probleme – dummerweise hatte ich zu schlechte Reaktion bei der ersten (richtigen) Bushaltestelle.
Im Hostel wusste man nichts von meiner Reservierung. Das kommt schon vor. Ich zahlte erst mal für 3 Nächte, die erste gab’s für W1,500 (ca. 12 EUR). Einzelzimmer für W27,000 (ca. €23) werde ich mir sicher leisten. Für den Preis der ersten Nacht durfte ich direkt im kleinen Büro schlafen, wo ein Not-Doppelstockbett stand. Eine Amerikanerin mit wohl gleichem Schicksal schließ oben.
Ich brauchte erst mal eine Dusche. Nur kaltes Wasser. Machte mir nichts dank Abhärtung zu Hause. Zähneputzen Rasieren – wieder normaler Mensch. Was allerdings hier komisch ist: Generall darf man kein Klopapier herunterspülen. Dafür gibt’s ’nen Papierkorb, der entsprechend riecht.
Ich setze mich halb aufs Bett und war auf einmal im Traumzauberland. Irgendwann, eine Stunde später schreckte ich hoch als die Amerikanerin ins Zimmer kam. Ich brabbelte irgendwas im Halbschlaf, mein Arm vollkommen ohne Gefühl und Blut. Komisches Gefühl, muss wohl komisch drauf gelegen haben. Ich wunderte mich, was das alles sollte aber eigentlich war es ja so, wie ich es wollte. Ich hatte ein Bett, morgen sicherlich ein anderes und erst mal Hunger.
Schon finster versuchte ich mir ein paar Wegepunkte zu merken, damit ich wieder zurückfand. Mit dem PDA bewaffnet schienen ein paar WLANs offen. In irgendeinem Straßenrestaurant zeigte ich auf was für W2,000, das sorgte für Verwunderung, dann zeigte ich auf was für W4,000 – OK. Es wurden Schrimps mit Reis, Algen? und Sesam gebraten. Dazu wieder das allgegenwärtige Kimchi (eingelegter scharfer Kohl) und ein anderer Salat. Super lecker, wenn auch etwas zu mild. Das wird noch lustig, wenn ich öfters was esse. Sollte mir die Zeichen merken, damit ich nichts doppelt bestelle.
Dann ging ich in ein Internet-Café. Da sprach man english. Meinen Laptop konnte ich nicht anschlißen, so musste ich mit Koreanischem Internet Explorer herumwurschteln. Google Mail war auch Koreanisch also ließ ich’s erst mal und machte mich normal mit deutschen News schlau. Auf dem Rückweg stoppte ich an einem offenen WLAN und telefonierte mit der Heimat. Bei Bluetooth Headset und PDA quasselte ich einfach in einer Seitengasse vor mich hin. Vorbeilaufende Locals wunderten sich sicher ein bissel. Dann versuchte ich noch ’nen Kumpel zum Geburtstag zu gratulieren. Das Headset war saftlos, PDA musste resetted werden und dann klappt doch noch ein langes Gespräch von irgendwo in Seoul aus irgendeinem WLAN ins deutsche Festnetz.
Wieder im Hostel schmissen ein paar Japaer eine Party. Bier aus der Tasse mit Obst und Knabbereien. Ich unterhielt mich mit ein paar Leuten auch länger. Komischerweise waren viele schon in der 30ern, was man den Asiaten nicht ansieht. Indonesien, Malaysia, Japan, Holland, USA — alles vertreten. Manche bleiben hier für viele Monate, viele auch nur zum Urlaub für ein paar Wochen. 0:45 war ich dann fertig für die Heija, was für ein langer und am Ende auch schöner Tag.


























0 Responses to “Seoul”