Das war eine schlechte Nacht mit irgendwelchen Magenproblemen und einer unbequemen, zu kleinen Hängematte. So war ich als einer der ersten wach. Das Harcore Parallel-Team war schon früher auf den Beinen aber ich brauchte eine Weile zum Frühstück mit meiner Truppe.
Wenig Appetit heute und wenig Laune. Ich hatte ’nen Durchhänger und schleppte mich nur schwer auf den Weg. Ich hätte gestern doch nicht das Wasser trinken sollen aber nun musste ich erst mal durch.
Es ging weiter mit einem Auftieg von ca. einer Stunde durch Schlamm. Danach nochmal ca. 30′ wechselhaft aber auch schwer, bis wir zum ersten Stopp kamen. Das war die Station, in der wir die erste Nacht verbrachten. Einer gab mit schon einen Becher zu trinken. Die Appetitlosigkeit war nicht so gut aber ich stopfte mich mit Kalorien voll – sonst geht’s ja noch schlechter. Zum reden war mir heute auch nicht zumute und so ging’s weiter. Mir war leicht schwindelig. Teilweise fühlte ich mich wie ein Zombie. Einfach nur laufen, leer und alles tat weh.
Die zweite Etappe ging quasi pausenlos über nochmal 3 Stunden bis zu einer kleinen Badepause kurz vor Ende. Ich sprang nur einmal in’s Wasser und war einfach fertig. Auf meiner linken Wade zählte ich 90 Mückenstiche – und es waren noch ein paar mehr. Ich war fertig und freute mich auf’s Ende – nochmal 30′ relativ leichte Strecke in den nassen Schuhen und Klamotten.
Vollkommen ausgelaugt kamen wir am Essenspunkt des ersten Tages an. Ich hatte endlich meine Toilette und dann gab’s noch Essen. Das war doch eine schwere Tour. Alle gaben dem Guide etwas Trinkgeld. Wir legten zusammen und kamen auf 72.000. Der zweite und der letzte Tag hatten es für mich echt in sich. Ich war nun froh, dass es wieder nach Hause ging.
Über den Bergweg im Jeep ging’s eine Stunde schwingend Richtung Straße. Selbst in dieser schwankenden Karre nickten fast alle weg, die Köpfe baumelten links und rechts.
Unten an der Straße dann weiter Richtung Santa Marta, Verabschiedung und für mich in’s Hostel. Ich machte mein Bett, sprang unter die Dusche und legte mich erst mal eine Stunde hin. Danach war ich erst wieder ansprechbar, holte meine saubere Wäsche (mit extra BH), meinen Rucksack und kaum wieder auf die Beine. Mit der Zeit wurde alles besser und so traf ich sogar eine Bekannte, die auch gerade wieder im Hostel war und einen schönen Flecken Erde sah.
Ein, zwei Bier, etwas Internet und es war zu spät, für ein Restaurant. Richtig Hunger hatte ich noch immer nicht und obwohl ich hätte ausgehen können, entschloss ich mich für Nachtruhe. Mein Körper braucht erst mal eine gute Mütze Schlaf und so war kurz nach Mitternacht Schluss.
Ein schönes und lehrreiches Erlebnis war dieser Trek. Mit 36 bin ich nicht mehr einer der jüngsten und es ist gut zu wissen, wo in etwa meine Grenzen liegen. Jetzt erst mal etwas Pause.
0 Responses to “Cuidad Perdida – Tag 4”