Nach allen, was ich hörte, stand heute der härteste Tag an. Mehr als 8 Stunden durch das Gelände bis hoch zur Verlorenen Stadt. Das Camp vor der Cuidad Perdida ist mit einer großen Kindergruppe belegt, sodass wir in der Nacht direkt oben in der Stadt schlafen werden. Klingt gut aber vorher müssen wir erst mal hin.
Gegen 5 Uhr war wecken angesagt und gegen 6 Uhr Abmarsch. Als erstes erblickten wir ein Schlammfeld. Das sollte nicht das einzige des Tages bleiben.
Der Aufstieg war lang und beschwerlich. Ich kam ganz gut voran. Die Strecke schaffte aber jeden und einige Pausen mit kleinen Snacks waren nötig. Besonders irre fand ich, welchen Energieschub ich durch etwas Schokolade und Bananen bekam. So hatte ich das vorher noch nicht im Körper bemerkt.
Wir sahen viel – eine Zuckerpresse, viele Wasserfälle und wadeten auch duch einige Flüsse.
Das Mittagessen bestand nur aus dem Sandwich, wie gestern aber mit meinem Hunger aß ich gleich drei. Wir waren etwas spät dran aber alles klappte gut. Wir hatten sogar Zeit, mal etwas unter einen Wasserfall zu hüpfen. Super Erfrischung!
Nach einer sehr anspruchsvollen Kletterei kamen wir endlich unten an den Treppen zur Cuidad Perdida an. Der Aufstieg sollte von 900m auf 1200m gehen. Wir hatten schon um die 700 Höhenmeter auf der Schlamm- und Geröllpiste zurückgelegt. Das alles ging doch ganz schon stärker an die Substanz, als ich dachte.
Treppensteigen hatte ich in Russland immer bis zur 14. Etage geübt und so klappte das heute auch ganz gut. Meine Grenzen merkte ich aber bei den 1000 Stufen zuerst dann doch schnell. Eine kleine Pause beim Eintritt zur Stadt, dann nochmal 600, die aber kleiner und leichter waren – und wir waren oben!
Ganz alleine, nur etwas Armee zur Absicherung. Echt cool. Meine Camera beschlug öfters. Ganz so wasserdicht ist eben auch die Pentax nicht. Etwas Luft durchziehen und es ging wieder für ein paar Minuten.
Wir bekamen unsere Unterkunft zugeteilt und jeder bekam sogar sein eigenes Bett. Alles ganz gut, merkick frischer hier in der Höhe und eben auch bedeckt.
Ich ging statt Dusche in einen Fluss. Warmes Wasser habe ich schon seit ’ner Woche nicht mehr und so war das kalte Bergwasser auch OK.
Etwas chillen, bald gab’s schon Abendessen. Wir hatten Nudeln, während das Parallel-Team ein echt gutes Gericht bekam. Die zahlten wohl mehr – hatten sogar etwas Whisky vom Guide. Alles easy, ich war happy.
Unter meinen langen Hosenbeinen wimmelte es aber wohl von Insekten. Ich wurde immer wieder gebissen, bis ich merkte, dass ich die Hose nicht in den Socken hatte.
Dann suchte ich meine Taschenlampe. Sie war in der Badehose, mit der ich heute auch baden ging – aber sie funktionierte noch! Super!
Der Guide brachte mir noch eine Decke, die er mit irgendeinem Insektenmittel eingesprüht hatte. Die war zu nass und roch komisch, sodass ich mich mit Bettlaken begnügte. Ich schlief dann doch schnell ein – in der Kälte aber wieder mit langen Klamotten, wie eben auch gestern. Was für ein anstrengender Tag! Die bisher schwerste Wanderung, die ich je machte.




















































































































































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