Die Straße nach Puyo geht meist bergab. Um 14:00 mietete ich ein Mountainbike für $6 und meinem Führerschein als Pfand. Mit Helm, Karte und Kompass war ich gut ausgestattet, fand die richtige Richtung dann doch erst nach Nachfragen.
Ganz nett die ganze Sache, viel Sonne und die Straße auch in gutem Zustand. Einige Mal musste man am Tunnel vorbei auf dem Fahrradweg. Die Berge rings um Baños sind eindrucksvoll, viele Wasserfälle. In der Höhe der Berge waren auch so manche Canopys aufgezurrt. Für $10 hätte ich was machen können, alleine aber uninteressant. Bungie gibt’s auch, es gibt eben alles.
Ich kam dann zum Wasserfall. Für $1.50 rein. Beeindruckend viel Wasser platschte herunter und mit der Nähe war auch viel Wasser in der Luft. Ich kroch noch einen Miniweg weiter hoch, wo es noch nasser und näher am Wasserfall war. Man konnte ihn quasi mit der Hand berühren. Ohne wasserdichte Camera beschränkte ich die Zeit da oben, war happy und fuhr mit einem Pickup-Truck für die Radler wieder zurück nach Baños.
Fahrrad weg, alles OK.
Kurz vor 21:00 schaffte ich es noch in ein Restaurant, schaufelte ein Steak mit Reis in Minuten ‚rein. Die Tour zum Chiva Aussichtpunkt ($5) geht mit Discobussen. Eine Familie nutzte die Tanzfläche im hinteren Teil und hatte viel Spaß. Ich fand’s OK. Der Vulkan war von Wolken bedeckt, Baños sah aber in der Nacht von hier oben auch nett aus. Das erinnerte mich etwas an die Sicht vom Runyon Canyon auf LA, hier höher aber die Stadt natürlich kleiner.
Bis nach 23:00 gab es ein Comedy Programm. Es wurde bitterkalt und ich fror, während ich null Witze verstand. So hatte ich ’nen Meiskolben und wartete auf die Abfahrt. Das dauerte und dauerte, so viel Comedy um’s Lagerfeuer. Das Feuer brannte nieder und nach über einer Stunde in der Kälte ging’s endlich wieder nach Hause. Mehr Spanish müsste man können.
Die Tour stoppte vor einer Disco. Ich hatte meine D40 dabei, schaffte sie in’s Hotel und checkte das Nachtleben ohne Camera. Da war zum Montag doch bissel was los. Ein Long Island und später noch Cuba Libre. In der Disco Volcano hatte ich meine alte braune Jacke auf einem Sitz verstaut. Ein paar Leute verschwanden und meine Jack war nicht mehr da. Ich ging auf die Straße, fand einen, der meine Jacke hatte und sich wunderte – war eben nicht seine. High-Five, die Jacke kann ich wohl nicht verlieren. Der Reißverschluss klappt nicht mehr richtig. Na gut, ich checkte andere Bars, ging wieder zurück und versteckte die Jacke jetzt unter einem Stuhl.
Jetzt wurde sie wieder geklaut. Zwei Mal an einem Abend, das zweite Mal aber endgültig. Ecuador ist schon irre. Die Locals stört’s einfach nicht – wenn was daliegt und gebraucht werden könnte, wird’s eingesteckt. In Vietnam kamen einst ein paar alte Schuhe weg und die Jacke hier brauche ich auch nicht mehr. Dennoch fand ich die Geschichte krass, wenn ich’s auch erwartet hatte.
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