Ein paar Leute kamen zusammen zur Minen-Tour. In anderen Hostels gibt’s die schon am 50 B aber mal sehen. Im Hostel zogen wir wasserfeste Klamotten über und bekamen Helme mit Licht sowie einen Sack für die Geschenke.
Die Gruppe wurde in spanische und englische Leute geteilt – je 4.
Zuerst fuhren wir auf den Markt und kauften für die Minenarbeiter die Sachen ein: Coca-Blätter, Handschuhe, Saft, Dynamit und 96%iger Alkohol. Der 5l Kanister Sprit kostet um die €11, wir nahmen aber nur kleine Flaschen mit. Vor dem Schluck wird immer etwas davon 4 x auf die Erde getropft – als Opfer für Erde, Freunde, Mineralien .. dann Salut und hinter damit. Den „bolivianischen Whisky“ sollten wir auch probieren, purer Sprit. Dynamit kann man hier ganz normal kaufen – nur eben nicht groß außerhalb der Minengebiete damit rumrennen.
Nach eine kleinen Fahrt auf die Berge sahen wir einen Überblick über Potosi, was an eine große Favela erinnert. Die Privat-Minengesellschaft hatte ein paar Seen mit giftigen Chemikalien oder Wasser. Es roch nicht ganz gesund, so unterschiedlich sind eben die Umweltstadards.
Schließlich ging es in eine Mine, in gut 4160m Höhe und gut 60m in den Berg. Ganz wohl war mir nicht bei den doch irren Balken und engen Schächten. Einige Tausend Leute arbeiten insgesamt in den Minen, sonst gibt es kaum wichtige Arbeit in Potosi, was durch Silberfunde einst groß geworden war. Immer wieder kamen Arbeiter mit einem Hunt, dem Minen-Wägelchen. Eine Tonne Gestein passt da rein und zwei Leute haben ordentlich zu schieben.
Der Helm war wichtig. Einige Mal stieß ich an Balken aber es ging alles gut. Auf dem Weg gaben wir immer mal ein paar Geschenke ab. Am Ende eines Schachts setzten wir uns und tranken den Saft mit dem Fusel. Das starke Gesöff schmeckte ganz gut. Viele Runden gingen rum und die Stimmung wurde heiterer mit jedem neuen Mix. Der Tourguide vertrug den Alkohol nicht so gut. Ich schippte mal ein paar Minuten Steine. Irre anstrengend weil eben wenig Luft und die Höhe hier zusammenkommen.
So ging die Sache und der Suff für 2 Stunden unter Tage weiter – erst 13:30 gingen wir wieder raus. Wir waren spät dran, der Guide der spanischen Gruppe suchte schon. Unser Guide war hinüber. Es hatte ihn mal hingelegt – voller Schlamm, ein Franzose war auch extrem heiter.
Im Hostel zogen wir uns um und fuhren mit dem Bus zur Miner’s Bar. Unsere Truppe sorgte für etwas entsetze Blicke. Einige Leute waren echt heftigst zu und auch sah nicht mehr nüchtern an. Die Miner’s Bar, ohne Schild, nicht ganz legal. Eine Kiste Bier (12 Liter Flaschen) wurde bestellt … und geleert. Gegen halb 4 am Nachmittag waren alle hinüber.
Wir gingen raus und ich sah eine Polizistin mit Handy filmen. Dann kam eine Truppe der Polizei und ich schlängelte mich mit einem Buenas Dias an denen vorbei. Ich hatte ein dummes Gefühl, dass da was hopst geht und schnappte mir ein Taxi. Zurück zum Hostel, Wasser und schlafen.
Eine irre Tour, die so sicherlich nicht oft stattfindet. Die Truppe war lustig aber ich bereute den Fusel ordentlich. Gegen 18:30 war ich wieder relativ fit und checkte das Netz.
Keine guten Nachrichten – eher katastrophale Verkaufszahlen unseres DS Spiels. Nur 200 Stück in den ersten 3 Wochen bei Gamestop sind deprimierend und bringen das Ende näher. Das Fighter-Feuer erlischt langsam – zu oft habe ich die ganze Sache wohl durchgemacht und am Ende ohne Kohle noch mit Hoffnung es gerade so gerichtet. Jetzt sieht die Sache mit Finanzplanung ganz übel aus. So richtig regte ich mich nicht auf – stark benebelt.
Ein Chicken und Fries für 18 Bs als Abendessen. Das war der einzige Happen nach dem Frühstück. Die Coca Blätter hatten den Hunger die ganze Zeit unterdrückt. Profi Gitarrenmusik im Hof des Hostels, erst Mitternacht Ruhe. Morgen geht’s erst mal weiter.
0 Responses to “Minen-Sauf-Tour”