Erst hatte ich Zweifel, ob ich wegen der Zugfahrt aufstehe, dann war das aber alles recht einfach. Frühstück und dann zum Bahnhof. Wo der war, wusste ich nicht, fragte mich aber durch – war gleich am Busbahnhof.
Um 8 kaufte ich mein Ticket in der Economy-Klasse für den Serra Verde Express: Hin- und Rückfahrt für BRL 85. Die Sitze da waren hart aber mit weniger Leuten waren beide Fensterreihen leicht erreichbar.
Die Fahrt startete durch normale Gras- und Waldgegend. Ich wunderte mich schon, warum einige Berichte von der tollen Landschaft schwärmten. Einige Male hielt der Zug, musste Gegenverkehr durchlassen, so dass die Fahrt am Ende gut eine Stunde länger dauerte.
Dann aber vor Marumbi wurde die Landschaft echt atemberaubend – „nossa“. Der Zug schlängelt sich an Bergen entlang und oft bekommt man einen kompletten Überblick über den Regenwald und die Hügellandschaft. Ein paar Wasserfälle über viele Brücken und durch enge Tunnel. Ein paar Wagons weiter war eine Schulklasse, die in den Tunneln herumkreischte. Huiiiiii!
Ich fand die Fahrt nun doch super. Der Zug kam mit ca. einer Stunde Verspätung in Morretes an – alles raus.
Mit dem Tross fand ich in’s Zentrum. Die Touristen bringen bissel Geld, alles ganz hübsch und bunt. Hier werden verschiedene Sorten Cachassa verkauft – auch aus Bananen.
Der Streckenbau kostete viel Geld und Menschenleben. Mich wunderte etwas, ob dieser Ort diese hohen Kosten Wert war. Morretes ist überschaubar klein. Ich hatte ein Mittagessen in einem normalen weniger guten Kilo-Restaurant (BRL 9,50 mit Getränk), las etwas und knipste vor mich hin. Hier war es sehr warm und sonnig, etwas Sonnenbrand blieb so nicht aus.
Die Rückfahrt startete um 15:00, für mich zur richtigen Zeit. Die 3 Stunden in Morretes waren genug. Ich kaufte mir ein paar Knabbereien für die Fahrt und sah die schöne Landschaft wieder im Rückwärtsgang. Nachdem der spektakulärste Teil vorüber war und der iPod die Batterie ausgesaugt hatte, schlief ich gut ’ne halbe Stunde.
Im Vorbeifahren sah ich das Gewächshaus des botanischen Gartens. Diese Attraktion bleibt mir nun auch nach meinem zweiten Curitiba-Besuch offen.
Im Hotel sortierte ich lange Photos. Dabei sind die Panoramas nicht ganz so gut aus der Fahrt geworden, müsste ich nachbearbeiten. Alles in allem aber genug, sogar ein paar 3D-Filme, sodass ich mich halb 9 hinlegte und gut 2 Stunden fest schlief.
Ich wollte noch in’s Nachtleben. Mit dem Taxi fuhr ich erst in’s John Bull, weit weg vom Hotel. Der Taxometer war über BRL 40, dort war aber nichts groß los und ich sagte einen Club „lique“ an. Der war zwar auch geschlossen aber in der Straße waren noch mehr. Viele Leute – homo/straight – alle sehr jung im „james“. Ein Cuba Libre zum Abschluss der fantastischen Brasilien-Reise. Meine Jacke hatte ich hinter einen Stuhl geklemmt und als ich nach 4 langsam gehen wollte, war sie nicht mehr da.
Ich fragte einen von der Security, der verwies mich an die Kasse und Garderobe und ja, da war sie! Super, doch niemand geklaut, weil ja auch zu alt und so. Das nächste Mal sorge ich mich besser drum.
Das nächste Mal bleibe ich hier hoffentlich auch für Monate oder noch länger in Brasilien. Das alles ist ein Traum, das Land und die Leute sind einfach super. es gibt natürlich auch weniger nette Bereiche, wie die Polizeitgewalt und Armut aber nichts ist perfekt. Pimsleur Portugiesisch und so wird’s vielleicht noch besser.
Für die Weiterfahrt nach Plan organisierte ich doch noch ein Hotel in Asuncion und sogar Salta. Ich würde gern hier bleiben aber bin eben auf einer Route. Die erste, größte und sicherlich beste Etappe ist nun leider vorbei.
Ein paar Hostels checke ich hoffentlich auch noch aber die Wochenenden ist vieles schnell ausgebucht. So kam ich erst 6:45 in’s Bett, um 7:30 will ich wieder aufstehen.
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