Pelorinho

Mit so vielen netten Leuten im Zimmer stehe ich etwas früher auf. Ich war wieder einer der letzten zum Frühstück. Ein Neuankömmling war ’ne Amerikanerin.

Ein paar Leute waren was einkaufen, ich hatte so etwas Zeit, holte R$1000 und ging später mit ihr auch fix was Mitagessen.

Wir fuhren alle zusammen mit dem Bus in die Altstadt (Pelorinho). Ich hatte etwas Bammel, ist dies doch ein gefährliches Pflaster hier. Alleine sollte man nicht gehen und wir hatten eine Karte, auf denen die spärlichen „sicheren“ Straßen eingezeichnet waren. Mit diesem Vorwissen war ich etwas verkrampft. Wir fuhren mit ’nem Aufzug runter (R$ 0.15) und gingen über einen Touristenmarkt und dann den Markt. Mit viel Sicherheitspersonal und Touristen schien das gar nicht extrem. Ich hätte schon einige Sachen dort kaufen können. Am Ende holte ich mir nur ’ne Cocosnuss – immer eine gute Erfrischung.

Wieder hoch ging’s durch das historische Salvador. Viele bunte Häuser, Caiporeia Vorführungen und eine doch ganz gute Atmosphäre. Mir gefiel es sehr gut. Alles war so farbenfroh!

In einer Straße übte eine Trommelband mit ganz schöner Lautstärke. Die Sonne ging langsam unter und so machten wir uns auf den Heimweg. Ein Taxi brachte uns für R$15 ein Stückchen. Am Strand schauten wir uns den Sonnenuntergng an, während Leute am Strand zu Musik tanzten und eine gute Zeit hatten.

Auf dem langen Fuß(um)weg zum Hostel kamen uns ein paar Jungs entgegen. Ich spürte eine andere Energie, fasste meine Digitalcamera fest in der Hand. Sie wollten scheinbar wirklich was klauen, hatten mich erst im Ziel, dann das Mädel neben mir und schließlich die Leute hinter uns. Wir redeten später darüber, jeder hatte das ähnlich gefühlt – sehr tricky.

Wir mussten was essen. Das Restaurant sollte heute mal ein anderes sein. Wir gingen an einem mexikanischem Restaurant vorbei, das nicht empfohlen wurde und von dem ich auch von ’nem australischen Pärchen nichts gutes gehört hatte. Wir gingen erst weiter aber im nächsten war es einigen zu teuer, sodass es doch das mexikanische wurde. Die Befürchtungen bewahrheiteten sich. Die Brasilianer haben vielleicht einen anderen Geschmack aber das witzigste war, dass Cola ohen Eis bestellt wurde und was dann passierte. Ich hatte meine Cola ohne Eis. Ein Engländer bekam Cola eingeschenkt – in ein Glas mit Eis. Aufgrund von unsauberem Trinkwasser ist Eis-Extra eine gute Vorsichtsmaßnahme. Das schwammen die Eiswürfel im Glas und die Bestellung ohne Eis kam so an, dass ein Kellner mit ’ner Gabel die Eiswürfel aus dem Glas fischte. Ich konnte nur feixen.

Das Essen war auch so komisch, wie selten. Ich bekam eine Art Dip mit Tortilla Chips, der mit einer gigantischen Käseschicht überzogen war. Alle wollten ihr Essen nicht aufessen, so schlecht schmeckte es denen. Bei mir ging’s – mir waren die 10000 Kalorien des Dings nur etwas ungeheuer.

Gut. Russel, der Hostelbesitzer, kennt sich anscheinend doch gut aus. Das Ausgehen passierte erst nach Mitternacht. Ich war inzwischen hundemüde aber wollte doch bissel was vom Nightlife mitbekommen. Wir gingen in die Bohemian Blues Bar gleich um die Ecke. Erst ganz gute House-Mukke, dann Salsa. Dann gingen alle ins Hostel, ich blieb bis zum Ende und ärgerte mich über fehlende Portugiesisch-Kenntnisse. Alles ganz nett aber die Sprache sollte man hier schon etwas mehr sprechen. Um 4 im Hostel – gegen 5 eingeschlafen. Wieder Mücken.