Ich war mir die ganze Nacht unsicher, ob ich wirklich nach Alexandria fahre oder nicht, schließlich gibt es auch in Kairo noch viel zu sehen. Dann wachte ich nach ca. 4-5h nacht doch auf, bekam ein Frühstück und saß um 12 im Zug. Erste Klasse in Ägypten sieht etwas anders aus, als man das erwartet. Dafür kostet eine 2 1/2 h fahrt auch weniger als €7.
Da war ich nun in Alexandria, es war knapp 3 und gleich vorm Bahnhof ziemliches Chaos. Die Leute rannten durch die Gegend. Straßenbahnen, die schien in der Spur lagen und ein Haufen Staub. Es braute sich ein Windchen zusammen, ich spazierte erst mal in eine Richtung und war weit und breit der einzige Tourist.
Das erregte etwas Aufmerksamkeit bei kleinen Kinder aber mit „Lä, chukran“ wimmelte ich jeden nach ’ner Weile ab. In ein Taxi und auf zur Library. Die Blibliothek von Alexandria war ja berühmt, der neue Bau war ein guter Startpunkt aber was war das? es fing es zu regnen. Erst nieseln, dann mal stärker. Im Taxi wurde noch ’ne alte Frau mitgenommen und ich stieg an der Bibliothek aus. Da harrten schon viele Studenten dem Niederschlag. Ab und zu hörte es mal auf, dann ging ich in eine Art Strancafé, dann wurde es heftig. Meine Thunfisch-Pizze wollte auch ’ne Katze haben. Das letzte Stückchen Fisch wollte ich ihr geben da sprang sie mit Krallen fast auf meine Hand. Nur ein Kratzer aber ’ne Lehre — nicht füttern.
Der Regen war heftig und ich stand halb im Trocknen, wartete. Mit dem heftigen Wind musste man sich einen Windschatten in Wartehäuschen suchen. Viel Erfolg hatte ich nicht und so wurde ich doch bissel eingeweicht. Irgendwann nach Sonnenuntergang wurde das Wetter ruhiger und ich spazierte weiter herum. Die Stadt scheint natürlich viel kleiner als Kairo aber mit dem Mittelmeer und nicht ganz so viel Trubel scheint es auch etwas angenehmer zu sein.
Irgendwann gegen 18:00 schon, als es wieder mit Regnen begann, nahm ich ein Taxi und fuhr zum Bahnhof. Ticket zurück und mit 50′ Verspätung dann 22:00 in Kairo. Sandwiches hatte ich preiswert im Zug gegessen und ansonsten etwas „Atlas Shrugged“ gelesen (Audiobook-Version alle-rest zu Hause) bzw. etwas geduselt.
Dann sah ich vom Bahnhof ein Papiergeschäft. Eigentlich wollte ich ’ne Kaffee-Tasse holen, erinnerte mich dann jedoch an die so schwer zu bekommenden blanko-Bücher, die ich gern für Notizen nehme. Ich wartete gut 15′ bis jemand aus dem Lager mit zwei Exemplaren A5 zurück kam. Der Preis war hoch – 72 Pfund – also €4.50 pro Stück – fast wie in Deutschland. Weiter zurück mit’m Taxi. Wäsche im Hostel wurde abgenommen und so bin ich ganz gut gerüstet für die Abreise. Das wird alles krass ohne Schlaf. Ein paar Schuhe wären noch gut aber ich muss auch Gewicht los werden, sonst meckert mal irgend’ne Fluggesellschaft.
So ist Ägypten schon zu Ende – 2-3 Tage länger hätten es schon sein können. Es gibt noch so viel zu sehen. Die Jahreszeit ist ideal mit angenehmen Temperaturen.
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